Peter Winzen (2013)

Peter Heinrich Mathias Winzen (* 23. Juni 1943 in Parsberg/Oberpfalz) ist ein deutscher Historiker.

Leben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur 1963 studierte Winzen Geschichte, Anglistik und Politische Wissenschaften in Heidelberg, München und Köln, wo er 1969 das Staatsexamen ablegte. Noch im gleichen Jahr erhielt er ein Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung (bis 1972). 1973 wurde er an der Universität Köln (Doktorvater: Theodor Schieder) promoviert. 1974/75 wirkte er als Leverhulme Fellow an der Universität East Anglia/Norwich (Gastprofessur).[1] Zwischen 1976 und 1998 arbeitete er im höheren Schuldienst (Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Bergisch Gladbach). Seit 1977 ist er Rezensent für die Historische Zeitschrift. Bis 2003 nahm er einen Lehrauftrag für Didaktik der Geschichte am Historischen Seminar der Universität Köln wahr. Von 1989 bis 2002 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Sektion: Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts).[2][3] Von 1999 bis 2014 gehörte er als Mitglied der SPD dem Rat der Stadt Bergisch Gladbach an.

Winzen gilt als Experte der wilhelminischen Führungselite und hat drei wissenschaftliche Standardwerke zur spätwilhelminischen Außen- und Innenpolitik verfasst. Für seine Veröffentlichungen (darunter auch zahlreiche Artikel) benutzte er Material aus über dreißig europäischen Archiven. Seine 1977 erschienene Kölner Dissertation über „Bülows Weltmachtkonzept“ brachte es „vom Start weg zum Standardwerk“.[4] Darin vertritt er die seither viel diskutierte „These, daß der deutschen Außenpolitik, zumindest in der Ära des Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes und späteren Reichskanzlers Bernhard von Bülow (1897–1909), ein stringentes Konzept zugrunde gelegen habe“. Danach hat Bülow „ein gegen Großbritannien gerichtetes, auf die Niederringung des britischen Weltreiches abzielendes ‚Weltmachtkonzept‘ besessen“.[5][6] 2013 legte er eine Biographie über den Reichskanzler Bülow (1849–1929) vor, die über ihr engeres Thema hinaus ein Standardwerk zur Geschichte des Kaiserreichs darstellt.[4]

Werke

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Peter Winzen: Die Englandpolitik Friedrich von Holsteins. Diss. Köln 1975, S. 413, Lebenslauf v. Dez. 1974.
  2. Peter Winzen: Bernhard Fürst von Bülow (= Persönlichkeit und Geschichte. Band 163). Göttingen 2003, S. 4.
  3. Marquis Who’s Who in the World, 21st ed., New Providence 2004, S. 2534 f.
  4. a b Gregor Schöllgen: Historische Zeitschrift. Band 299, Nr. 2. Oldenbourg Verlag, München 23. Oktober 2014, S. 519.
  5. Gregor Schöllgen: Das Zeitalter des Imperialismus (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Band 15). München 1986, S. 147.
  6. Gregor Schöllgen: Flucht in den Krieg? Die Außenpolitik des kaiserlichen Deutschland. Darmstadt 1991, S. 11.
Personendaten
NAME Winzen, Peter
ALTERNATIVNAMEN Winzen, Peter Heinrich Mathias
KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker
GEBURTSDATUM 23. Juni 1943
GEBURTSORT Parsberg