Pottschach (Stadtteil)
Ortschaft
Katastralgemeinde Pottschach
Pottschach (Österreich)
Pottschach (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Neunkirchen (NK), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Neunkirchen
Pol. Gemeinde Ternitz
Koordinaten 47° 42′ 12″ N, 16° 0′ 4″ OKoordinaten: 47° 42′ 12″ N, 16° 0′ 4″ Of1
Höhe 427 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 4984 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 6,14 km²
Postleitzahl 2630f1
Vorwahl +43/02630f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 05251
Katastralgemeinde-Nummer 23360
Zählsprengel/ -bezirk Pottschach-Mitte / Pottschach-Ost / Pottschach-Nordost / Pottschach-Nordwest / Pottschach-Süd (31839 030/032/035/031/033)
Bild
Blick auf Pottschach von der Gfiederwarte
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
4984

Pottschach [ˈpɔtˌʃax] ist eine Katastralgemeinde und mit 5057 Einwohnern die zweitgrößte Ortschaft von Ternitz im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich. Pottschach liegt auf 427 m ü. A. Bis 1973 war Pottschach eine eigenständige Gemeinde, ehe sie im Zuge der niederösterreichischen Gemeindereform der Stadtgemeinde Ternitz eingegliedert wurde.

Geographie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pottschach liegt am südlichen Ende des Wiener Beckens. Es erstreckt sich vom Schwarzaufer bis zu den Ausläufern des Schneeberggebietes. Der Ortskern liegt auf 427 m Seehöhe. Der Ort grenzt an die Gemeinden Buchbach, Bürg-Vöstenhof, Grafenbach-Sankt Valentin und Wimpassing im Schwarzatale sowie an die Orte Ternitz, Putzmannsdorf und Holzweg. Pottschach wird im Norden durch den Gfieder (609 m) und im Nordwesten durch den Kohlberg (708 m) begrenzt. Außerdem befindet sich im Südwesten der Burgstall mit dem Kalvarienberg.

Im Osten wird Pottschach durch die Schwarza begrenzt. Außerdem teilt die Südbahn den Ort in einen West- und einen Ostteil.

Ortsgliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klima

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Pottschach
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −0,7 0,6 4,5 9,4 14,4 17,6 19,7 18,9 14,3 9,3 4,0 0,2 9,4
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,1 6,2 10,2 15,6 20,6 23,5 26,0 25,6 20,8 15,5 8,7 4,5 15,2
Mittl. Tagesmin. (°C) −4,3 −3,3 0,5 4,4 8,9 12,0 13,9 13,7 9,8 5,3 0,8 −3,0 4,9
Niederschlag (mm) 30 33 51 42 91 113 87 102 70 52 48 40 Σ 759
Luftfeuchtigkeit (%) 63,5 56,0 52,4 47,0 50,8 51,7 48,8 50,6 54,4 58,3 65,8 67,2 55,5
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4,1
−4,3
6,2
−3,3
10,2
0,5
15,6
4,4
20,6
8,9
23,5
12,0
26,0
13,9
25,6
13,7
20,8
9,8
15,5
5,3
8,7
0,8
4,5
−3,0
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
30
33
51
42
91
113
87
102
70
52
48
40
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pottschach im Schwarzatal, um 1873 (Aufnahmeblatt der 3. Landesaufnahme, Mitte rechts)
leerstehendes Hotel Rabensteiner in Pottschach
Hotel Rabensteiner in Pottschach

Pottschach wurde 1094 erstmals urkundlich erwähnt. Es leitet sich vom alten Wort Botsaha oder Botsach ab, welches „verbotenes Wasser“ oder „Bannwasser“ bedeutet. Das heißt, dass die Untertanen nicht fischen durften. Der Ort bestand aber schon viel früher. Es wurden auf Pottschacher Gebiet steinzeitliche Werkzeuge gefunden. 600 n. Chr. befand sich auf dem Purgstall in Pottschach eine Wehranlage. Durch Funde alter Mauern in der Pfarrkirche konnte nachgewiesen werden, dass schon im 9. Jahrhundert eine karolingische Kirche bestand. Diese wurde um das Jahr 1500 in eine gotische Kirche umgebaut, und 1520 wurde der 25 m hohe Turm errichtet. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert.

Das Schloss Pottschach wurde im 16. Jahrhundert unter Bernhard Ursenbeck als Wasserschloss errichtet.

Seit 1864 war Pottschach eine Gemeinde. Die Katastralgemeinden waren Pottschach, Putzmannsdorf und Holzweg.

Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war Pottschach eine beliebte Sommerfrische im südlichen Niederösterreich. Gefördert wurde dies durch den Bau der Südbahn, an die Pottschach 1842 angeschlossen wurde. Viele Sommergäste wohnten entweder im Hotel Rabensteiner oder bauten sich Villen. Noch heute stehen in Pottschach viele dieser Villen, die von einem ehemaligen Urlaubsort zeugen, das Hotel Rabensteiner steht seit vielen Jahren leer.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde Pottschach (Katastralgemeinden Pottschach, Holzweg und Putzmannsdorf)

Bildung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volksschule

In Pottschach gab es schon im 16. Jahrhundert eine Schule. Bis 1880 gab es eine einklassige Volksschule. Danach wurde eine mehrklassige Volksschule gebaut. Außerdem befand sich in der Pappenfabrik Lautner eine Sonntagsschule für die Kinder der Arbeiter. Als die Schülerzahlen anstiegen, wurde 1969 eine neue Volksschule gebaut, die heutige Dr. Adolf Schärf-Volksschule. In der Kreuzäckergasse wurde außerdem 1998 eine zusätzliche Volksschule errichtet, die Volksschule Kreuzäckergasse.

Hauptschule

1955 wurde in Pottschach eine eigene Hauptschule errichtet. Diese besteht heute noch und wurde in eine Neue Mittelschule (NMS) umgewandelt.

Kindergarten

Heute gibt es in Pottschach drei Kindergärten:

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Annakapelle
Gfiederwarte

Pfarrkirche Pottschach

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapellen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gfiederwarte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Gipfel des Gfieders, einem 609 m hohen Berg in Pottschach, befindet sich eine Aussichtswarte mit Sicht bis zum Neusiedler See. In der Nähe ist einer der ältesten Bäume Österreichs, der Vierbrüderbaum.

Friedhof

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher befand sich der Friedhof um die Kirche herum. Heute liegt der Friedhof am Fuße des Kalvarienberges.

Kriegsgräberanlage (Russenfriedhof)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Franz Samwald-Straße befindet sich eine Kriegsgräberanlage der ehemaligen Sowjetarmee, die im Volksmund auch „Russenfriedhof“ genannt wird. Im Winter 1945/46 wurde unter der Leitung eines sowjetischen Offiziers dieser Friedhof nahe der damaligen Ternitzer Straße (heute Franz-Samwald-Straße) bei der Abzweigung Wimpassing errichtet. Zur Arbeit wurden von den Besatzungsbehörden als Nationalsozialisten eingestufte Personen herangezogen, die von sowjetischen Soldaten bei der Arbeit beaufsichtigt wurden. Am 13. April 1946, dem 1. Jahrestag des Einmarsches der Roten Armee, fand die feierliche Eröffnung des 22 a großen Soldatenfriedhofs statt. An der Eröffnung nahmen viele sowjetische Offiziere, darunter der in Pottschach stationierte General Zwjeitkow teil. Hier sind 236 in der Region gefallene sowjetische Soldaten bestattet.[1]

Am 30. Januar 1948 erhielt die damalige Gemeinde Pottschach die Obhut über den Friedhof.

Kriegsgräberanlage Pottschach (Russenfriedhof)

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pumpwerk Pottschach

Schienenverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Haltestelle Pottschach

Pottschach ist mit der Haltestelle Pottschach seit 1842 an die Südbahn angeschlossen, die ausschließlich von Regionalzügen in Richtung Payerbach-Reichenau und Wien angefahren wird.

Aktuell wurde mit dem Abriss des alten Bahnhofgebäudes begonnen, da die Haltestelle modernisiert wird.

Bauarbeiten am Bahnhof Pottschach
Bauarbeiten an der Haltestelle Pottschach Sommer 2023

Sport

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußball

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stocksport

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tennis

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne des Ortes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Pottschach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. vgl. Art. I. Wiener Hochquellenwasserleitung; Abschnitt 1938 bis 1945, letzter Satz
  2. Peter Kraus - Stadtrat ohne Geschäftsbereich der Stadt Wien. Abgerufen am 8. Mai 2022 (deutsch).