Reinhard Richardi (* 21. März 1937 in Berlin) ist ein deutscher Jurist und Hochschullehrer. Ab 1968 war er Ordinarius für Arbeits- und Sozialrecht, Bürgerliches Recht und Handelsrecht an der Universität Regensburg.

Werdegang

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reinhard Richardi, Sohn von Charlotte Richardi, geborene Kühn, und ihrem Ehemann, dem Reichsbahnrat Günther Richardi, studierte nach Besuch des Gymnasium und dem Abitur in Berlin von 1956 bis 1960 Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin und der Universität München. 1960 legte er das Erste Juristische Staatsexamen ab und wurde bei Alfred Hueck zum Dr. jur. promoviert. Danach war er von 1960 bis 1968 wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Arbeits- und Wirtschaftsrecht der Universität München bei Rolf Dietz. 1964 folgte dort das Zweite Staatsexamen, 1967 erfolgte ebenda die Habilitation und der Beginn der Lehrtätigkeit als Dozent.

Von 1968 bis 2005 war Richardi ordentlicher Professor an der Universität Regensburg und Inhaber des Lehrstuhls für Arbeits- und Sozialrecht, Bürgerliches Recht und Handelsrecht. Rufe nach Berlin (1967), Göttingen (1976) und Heidelberg (1979) lehnte er ab. 1973–75 bekleidete Richardi das Amt des Dekans der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, 1988–1992 war er Prorektor der Universität, 1988–2005 Vertrauensdozent der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Seit 1999 ist Richardi Vizepräsident des Deutschen Arbeitsgerichtsverbands. Richardi ist katholisch. Nachdem er von 1988 bis 2005 das Amt des Vorsitzenden der Zentralen Gutachterstelle der Deutschen Bischofskonferenz innegehabt hatte, wurde er anschließend Präsident von deren Nachfolgeorganisation, des Kirchlichen Arbeitsgerichtshofs. 1981–95 war Richardi Vorsitzender der deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für das Recht der Arbeit und der sozialen Sicherheit, 1987–2005 Vorsitzender der Juristischen Studiengesellschaft Regensburg. Ab 1993 gehörte er überdies der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg an.

Ab 1980 war Richardi Mitglied des Fachausschusses Rechtswissenschaft der DFG. Seit seiner Emeritierung 2005 ist er als Fachgutachter im Evaluationsverfahren Rechtswissenschaft der staatlichen Evaluationsagentur Baden-Württemberg (Evalag) tätig.

Im Jahr 1969 erhielt Richardi den Hans-Constantin-Paulssen-Preis, 1990 die Staatsmedaille des Freistaats Bayern für soziale Dienste. 1996 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den päpstlichen Gregoriusorden. 2001 schließlich wurde er mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Reinhard Richardi ist verheiratet seit 1964 mit Margarete Richardi, geborene Bruysten, hat drei Kinder (Anne, Bettina und Johannes) und lebt in Pentling bei Regensburg.

Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Personendaten
NAME Richardi, Reinhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler
GEBURTSDATUM 21. März 1937
GEBURTSORT Berlin