VEB Applikationszentrum Elektronik Berlin (AEB)
Rechtsform Volkseigener Betrieb
Gründung 1978
Auflösung August 1990
Sitz Berlin-Friedrichshain, Deutschland
Mitarbeiterzahl etwa 350
Branche Mikroelektronik

Der VEB Applikationszentrum Elektronik Berlin (AEB) war ein Volkseigener Betrieb der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) mit zirka 350 Mitarbeitern, der bis zur Auflösung im August 1990 seinen Sitz in Berlin-Friedrichshain hatte.

Entstehung und Hauptaufgaben

Mit der Bildung des VEB Kombinat Mikroelektronik Erfurt (KME) ist der VEB AEB aus dem VEB Elektronikhandel (gegründet 1966) sowie den beiden zugeordneten Betrieben Zentrale Leitstelle Applikation (gegründet 1966) und dem Institut für Elektronische Bauelemente (gegründet 1971) im Jahre 1978 hervorgegangen. Grundlage bildete die Verfügung 39/78 des Ministeriums für Elektrotechnik und Elektronik.[1] Die wesentlichen Säulen des Betriebes waren:

Beispiel für ein Datenbuch mit den in der DDR verfügbaren elektronischen Bauelementen, 1989

Die nicht zum KME-Sortiment gehörenden passiven elektronischen Bauelemente wurden in einer ähnlich gelagerten Institution des VEB Kombinat Elektronische Bauelemente Teltow „Carl von Ossietzky“ (KEBT) ebenfalls im damaligen Stadtbezirk Friedrichshain in der Schreinerstraße, bearbeitet.

Standorte

Hauptstandort des Betriebes war der Sitz des Betriebsdirektors, der Partei- und Betriebsgewerkschaftsleitung, des Fachdirektors Wissenschaft und Forschung und des Fachdirektorats Kaderentwicklung. Diese Aufgabenbereiche befanden sich in ausgebauten ehemaligen Wohngebäuden in der Mainzer Straße 25. Der Schwerpunkt der Ansiedlung der verschiedenen Bereiche (auch Direktorate genannt) lag im Stadtbezirk Berlin-Friedrichshain, weitere Betriebsbereiche gab es im Stadtbezirk und im Stadtbezirk Köpenick. Auf Grund stetigen Wachstums der betrieblichen Aufgaben kamen bis in die 1980er Jahre immer neue Standorte hinzu, andere kleinere wurden aufgegeben. Im Jahr 1990 gab es folgende Arbeitsbereiche an den nachfolgend genannten Standorten:

Betriebsstruktur und Personalia

Das Unternehmen strukturierte sich wie folgt:

Auflösung

Mit der Einführung der Währungsunion im Juli 1990 und der anschließenden deutschen Wiedervereinigung wurde der AEB abgewickelt, wozu die Applikationszentrum Elektronik GmbH i. L. aus einem kleinen Stab ehemaliger Mitarbeiter und leitender Angestellter gebildet wurde.

Siehe auch

Nach 1990

Im Herbst 1990 versuchten einige Bereiche des ehemaligen AEB als Ausgründungen mit neuen oder aktualisierten Aufgaben zu überleben:[2]

Von den genannten Firmen waren für mehrere Jahre nur das Handelszentrum und die Sanyo-Vertretung erfolgreich.

Einzelnachweise

  1. Ministerium für Elektrotechnik und Elektronik: Verfügung Nr. 39/78 zur Organisation und Durchführung der Applikation elektronischer Bauelemente. In: berlin.museum-digital.de, abgerufen am 12. August 2019 (Stand der Information: 9. Juli 2019).
  2. Peter Salomon: Die Geschichte der Mikroelektronik-Halbleiterindustrie in der DDR. Funkverlag Bernhard Hein, Dessau 2003, ISBN 3-936124-31-0.