9. Januar: Philipp V. wird als Nachfolger seines im Vorjahr verstorbenen Neffen Johann I. in der Kathedrale von Reims zum französischen König gekrönt und gesalbt. Er regiert in Personalunion als Philipp II. auch das Königreich Navarra. Der einflussreiche Herzog Odo IV. von Burgund unterstützt jedoch seine Nichte Johanna II., die als Tochter des französischen Königs Ludwig X. ebenfalls Anspruch auf den Thron erhebt. Philipp beruft aus diesem Grund für den Februar die Generalstände ein, eine Versammlung von Adligen, Prälaten und Vertretern der Stadt und Universität Paris, welche die Lex Salica, wonach Frauen von der Erbfolge auf den französischen Thron ausgeschlossen werden, als alleingültiges Nachfolgegesetz anerkennt.
Der Hochadel Böhmens droht Johann von Böhmen nicht nur mit ständigem Krieg, sondern mit der Wahl eines Habsburgers zum König. Johann ernennt daraufhin den Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt zum Generalkapitän von Böhmen.
9. November: Nach dem Tod von Manfred bei einem Jagdunfall wird sein jüngerer Bruder Wilhelm II. Herzog von Athen. Aufgrund seiner Unmündigkeit regiert dort sein älterer Halbbruder Alfonso Fadrique als Vikar. Ebenso wie sein Bruder betritt Wilhelm sein Herzogtum sein Leben lang nicht.
Nach dem Tod seines Vaters Giovanni I. Orsini wird Nikola Orsini Pfalzgraf von Kephalonia. Anders als seine Vorgänger will er seine verwandtschaftlichen Verbindungen zu den Angeloi in Epirus und dem dort regierenden Thomas Angelos ausnutzen, um dort selbst als Despot die Herrschaft zu übernehmen.
King’s Hall wird als zweites College der University of Cambridge gegründet. Es wird von König Edward II. auf Rat von Erzbischof und Lordkanzler John Hotham eingerichtet, um Kanzleischreiber für Edwards Regierung auszubilden.
Der chinesische Geschichtsschreiber und Enzyklopädist Ma Duanlin veröffentlicht die 348 Bände umfassende chinesische EnzyklopädieWenxian tongkao.
Heinrich II. Bochholt wird Bischof von Lübeck. Die Wahl erfolgt ohne die Zustimmung des im Vorjahr vertriebenen Bremer Erzbischofs Jens Grand, doch wird damit der jahrelange Streit von Heinrichs am 13. März verstorbenen Vorgänger Burkhard von Serkem mit dem Rat der Stadt Lübeck beigelegt. Kardinal Berengar, Bischof von Tusculum, hebt im Auftrag von Papst Johannes XXII. das unter Serkem verhängte Interdikt gegen den Rat auf. Die Grenzstreitigkeiten im Gebiet des heutigen Bad Schwartau bei Alt-Lübeck werden zwischen Domkapitel und Rat einvernehmlich beigelegt.