Das Adamstal in Wiesbaden ist der erste Abschnitt des Tals des Kesselbachs.
Die Fischzucht im oberen Adamstal wurde 1864 von einer nassauischen Aktiengesellschaft gegründet. Ein dazugehöriges Geschäft befand sich in der Marktstraße nahe dem heutigen Schlossplatz. Im Jahr 1872 wurde ein erstes Restaurationsgebäude erbaut, das heutige Bauwerk im Schweizerhausstil ist von 1894. Das denkmalgeschützte Gebäude ist seit 1895 im Eigentum der Stadt Wiesbaden.[1][2]
Das Ausflugslokal „Waldhäuschen“ (heute: „Villa im Tal“) wurde 1896 an ein bestehendes Gartenhäuschen angebaut. Dieses nutzte Ulrich von Baudissin als Refugium zum Schreiben von Romanen und Lustspielen. Der Anbau mit großem Saal erfolgte im Landhausstil mit Turmanbau und Dachreiter über dem Seitenflügel mit Krüppelwalm. Das Fachwerk und die bunten Dachziegel „verstärken den gewünschten romantisch-ländlichen Stimmungswert“. Im Außengelände befinden sich Wasserspiele und kleine Pavillons. Das Gebäude ist aus architektur- und stadtgeschichtlichen Gründen als Kulturdenkmal eingestuft.[3]
Die Carl-von-Ibell-Quelle ist ein Laufbrunnen an der Straße, welche die Aarstraße (B 54) und die Platterstraße (B 417) verbindet. Er wird zum Zapfen von Trinkwasser genutzt, teilweise kam es zu großem Andrang von Autofahrern.[4] Die Quelle ist nach Carl Bernhard von Ibell (1847–1924) benannt, der als Bürgermeister für den Ausbau von Wasserversorgung und Kanalisation sorgte.[5]
Das Hofgut Adamstal ist ein landwirtschaftlicher Betrieb. Ein Gebäude namens „Adamsthal“ ist dort bereits auf Karten Anfang des 19. Jahrhunderts verzeichnet.[6] Karl Hepp, der von 1920 bis 1932 Mitglied des Reichstages der Weimarer Republik war, bewirtschaftete die Domäne Adamstal von 1932 bis 1955.[7][8]
Das Hofgut ist seit 1954 im Eigentum der Familie Faust, die vorher die Kupfermühle an der Mainzer Straße bewirtschaftet hatte. Im Jahr 1970 wurde die erste Reithalle gebaut, ein paar Jahre später die Reitschule vom Tattersall übernommen, und die Kuhwirtschaft aufgegeben. Mittlerweile besteht das große Anwesen aus mehreren Reithallen und -plätzen, Pferdepension, Reitschule sowie einer Gaststätte. Es werden rund 50 Hektar Felder und Wiesen bewirtschaftet.[9]