Adolf oder Adolph ist ein männlicher Vorname und Familienname.
Für den Namen Adolf existieren zwei mögliche Herleitungen.
Einerseits lässt sich der Name als Kurzform von Athalwolf bzw. Adalwolf deuten.[1][2] Dabei handelt es sich um eine Kombination der germanischen Elemente adal „edel“, „vornehm“ und ulf/wulf „Wolf“.[3][1]
Andererseits kann es sich beim Namen Adolf auch um eine Kurzform des althochdeutschen Namens Attaulf bzw. Athaulf handeln.[2] Dabei handelt es sich entweder um eine Zusammensetzung der Elemente ath/atta „Vater“ und ulf/wulf „Wolf“[4][5] oder, als Variante von Hathovulf,[4] um eine Kombination der Elemente had „Kampf“ und ulf „Wolf“.[6]
Viele urgermanische Personennamen sind aus zwei positiv zu verstehenden Gliedern zusammengesetzt, ohne dass die Zusammensetzung als solche eine Bedeutung haben muss.
Sowohl im protestantischen Deutschland (wegen Gustav Adolf und Adolph von Knigge) als auch im katholischen (wegen Adolph Kolping) hatte Adolf eine gewisse Popularität. 1890 stand der Name an dreizehnter Stelle auf der Beliebtheitsskala aller männlichen Vornamen in Deutschland.[7] Doch schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts nahm die Häufigkeit der Vornamensvergabe ab. Nach einem Aufschwung ab 1933, der bis 1942 andauerte, brach die Verwendung des Namens – wohl in Korrelation zur Beliebtheit Adolf Hitlers – stark ein. Seit Anfang der 1950er Jahre wurde der Vorname Adolf im deutschsprachigen Raum nur noch selten an Neugeborene vergeben.[8] Durch den Diktator Adolf Hitler und ferner durch weitere Nationalsozialisten wie Adolf Eichmann ist der Name sehr stark belastet.[9] Etwa 15-mal jährlich wird der Vorname in Deutschland vergeben. Über die Zulässigkeit entscheidet im Einzelfall das zuständige Standesamt, insbesondere anhand des Kindeswohls. In Zweifelsfällen können diese das Namenskundliche Zentrum der Universität Leipzig zuziehen.[10]
Beliebt war der Name auch in Schweden, wo mehrere Könige den Namen trugen. Jedoch war er in keinem Jahrzehnt seit den 1920er Jahren unter den zehn beliebtesten Vornamen.[11] Im Jahre 2015 gab es nur noch rund 2600 Träger dieses Namens in Schweden.[12] Seit spätestens 1998 wurde in jedem Jahr weniger als zehn neugeborenen Jungen dieser Name gegeben.[13]
In der französischen Theaterkomödie Der Vorname (Le prénom) von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière (verfilmt 2012 und 2018) ist die beabsichtigte Vergabe des Vornamens Adolphe an einen ungeborenen Sohn der Auslöser für einen folgenlastigen Streit. Zum Ende des Stücks stellt sich heraus, dass der werdende Vater damit nur seinen Schwager provozieren wollte, um diesem eine Retourkutsche für seine ständigen Spötteleien zu verpassen.[14]
Namenstage sind der 11. Januar und der 17. Juni.
Die weibliche Form des Namens ist Adolfine.