Adyen N.V. ist ein niederländisches Technologiedienstleistungsunternehmen auf dem Gebiet der Zahlungsabwicklung mit Sitz in Amsterdam.[3] Der Unternehmensname „Adyen“ entstammt der KreolspracheSranan und bedeutet etwa „von vorne beginnen“.[4] Durch die Software Adyens können in einer Schnittstelle integriert verschiedene Bezahlmethoden im stationären Handel, online und mobil angeboten werden.[5] Die letztliche Zahlung wird auch über das Unternehmen abgewickelt.[6]
Pieter van der Does und Arnout Schuijff zählten 2006 zu den Gründern von Adyen.[15] Die Gründer hielten die damals bestehenden Systeme für die digitale Zahlungsabwicklung für veraltet und erkannten in der Entwicklung von neuen Zahlungsplattformen eine Marktlücke.[15] Zu den frühen Investoren gehörten unter anderem Mark Zuckerberg, Jack Dorsey und der Staatsfonds „Temasek“ des Landes Singapur.[16]
In den Jahren 2010 bis 2012 expandierte Adyen global und eröffnete Standorte in San Francisco, London, Paris und Stockholm.[17][5]
Seit 2017 verfügt das Unternehmen über Acquiring-Lizenzen in Brasilien, Singapur, Hong Kong, Australien und Neuseeland sowie einer europäischen Banklizenz.[17][18] Bereits zum Ende des Jahres 2017 wurde das Unternehmen mit 2,3 Milliarden US-Dollar bewertet, was es zu einem der größten europäischen Einhörner machte.[19] Am 13. Juni 2018 erfolgte der Börsengang des Unternehmens an der Euronext-Aktienbörse in Amsterdam mit einem Aktienkurs von 240 EUR.[20] Zum Börsenschluss notierten die Papiere mit rd. 480 EUR pro Stück zu einer Marktkapitalisierung von 14 Mrd. Euro.[20]
In den Jahren 2019 bis 2020 expandierte das Unternehmen in den afrikanischen Markt und eröffnete ebenfalls Standorte in Tokyo, Mumbai und Dubai.[21][22][17] Im Zuge der COVID-19-Pandemie und der Pleite von Wirecard erfuhr Adyen als dessen größter europäischer Konkurrent einen großen Zustrom an Kunden und Aufmerksamkeit.[23]
Seit Juni 2021 verfügt Adyen ebenfalls über eine Zweigstellen- bzw. Banklizenz in den USA.[7][24]
Zum Jahresende 2023 beschäftigte Adyen über 4.000 Mitarbeiter an 27 Standorten weltweit, wobei Amsterdam und San Francisco die wichtigsten darstellen.[9][25]
Im August 2023 brach der Aktienkurs von Adyen infolge der Vorlage der Geschäftszahlen und Strategie innerhalb eines Tages um rd. 39 % ein.[26][27] Mit der Sorge um rückläufiges Wachstum, zu hohe Personalausweitungen und stärker werdende Konkurrenten wie Stripe oder PayPal setzte sich der Einbruch fort.[14] Innerhalb von 2 Monaten verlor die Aktie über 60 % ihres Wertes, dem schwersten Kursverlust der Unternehmensgeschichte und einem der schwersten in den Niederlanden außerhalb einer Finanzkrise.[28][29]
Mit dem Stand von Februar 2024 haben sich die Aktien aufgrund von verbesserter Investorenkommunikation und nach Analystenmeinung zufriedenstellenden Geschäftszahlen nahezu auf das Niveau vor dem Crash erholt.[30][31][32]