Alfred Malherbe (1804–1865)
Kaktusspecht: Farbtafel aus Monographie des picidées, 1859–1862

Alfred Malherbe (* 14. Juli 1804 Fort Saint Louis auf Martinique;[1]14. August 1865 in Metz) war ein französischer Richter und Naturforscher.

Leben und Wirken

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Nach dem Studium der Rechtswissenschaften wurde er 1832 Richter in Metz. In den Folgejahren wurde er zum Vizepräsidenten des Gerichtshofs ernannt. Malherbe heiratete am 29. September 1828 in Metz[2] Charlotte Hortense Félicie Malherbe (1809–1899)[3], mit der er die Tochter Marie Cécile de Maillier geb. Malherbe (1832–1870) hatte. Seiner Frau widmete er 1860 Picus feliciæ ein Synonym für den Blutspecht (Dendrocopos syriacus (Hemprich & Ehrenberg, 1833)) und seiner Tochter die Blutbürzelspecht-Unterart (Veniliornis kirkii cecilii (Malherbe, 1849)).

Er entwickelte sehr früh eine Leidenschaft für die Natur und begann ein Freizeitstudium der Botanik, Zoologie und besonders der Ornithologie. Er veröffentlichte eine umfangreiche Abhandlung über Spechte mit dem Titel „Monographie des picidées“ (1859–1862), die in vier Bänden erschienen ist. Von diesen Büchern wurden 120 Exemplare gedruckt. Hier werden Vogelarten anhand von handkolorierten Lithographien beschrieben. Er studierte die Vogelwelt Algeriens und Siziliens und war Direktor des Museums von Metz und Präsident des „Natural History Society“ von Metz von 1844 bis zu seinem Tod.

Dedikationsnamen

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1851 benannten Jules Verreaux und Édouard Verreaux die Malherbetaube (Columba malherbii).[4] Der Malherbesittich (Cyanoramphus malherbi) wurde ihm 1857 von Charles de Souancé gewidmet.[5] George Robert Gray beschrieb eine Unterart des Schwarzkehlspechts unter dem Namen Campephilus melanoleucos malherbii.[6] In der englischen Literatur findet man für diese Unterart gelegentlich die Trivialnamen Malherbe's Woodpecker oder Malherbe's Ivory-billed Woodpecker. Der Wüstengoldspecht Colaptes chrysoides chrysoides (Malherbe, 1852) trägt bei manchen Autoren den englischen Trivialnamen Malherbe's Flicker und eine Unterart des Sultanspechts, Chrysocolaptes lucidus chersonesus (Kloss, 1918), wird als Malherbe's Golden-backed Woodpecker bezeichnet.[7]

Die von Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte im Jahr 1854 eingeführte Gattung Malherbipicus[8] wird heute als Synonym zu Colaptes Vigors, 1825 betrachtet. Chrysopicus malherbei Cassin, 1863[9] wird heute als Synonym für den Tüpfelspecht (Campethera cailliautii (Malherbe, 1849)) und Chloronerpes malherbii Sclater, PL, 1861[10] als Synonym für den Bindenbauchspecht (Veniliornis nigriceps (d'Orbigny, 1840)) betrachtet.

Mitgliedschaften

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1843 wurde Malherbe von Félix Édouard Guérin-Méneville als Mitglied Nummer 289 der Société Cuvierienne vorgestellt.[11] 1843 war Malherbe Grundungsmitglied und Sekretär der Société d'histoire naturelle du Département de la Moselle[12] und wurde 1844 Präsident der Gesellschaft.[13]

Werke

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Literatur

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Commons: Alfred Malherbe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Charles-Auguste Salmon, S. 140
  2. Archive en ligne Metz: 1E/b257 - Dates : 1828 - Etat-civil : Mariages ; section 3 ; 1828. S. 24/32
  3. Archive en ligne Paris 9. Arrondisement (Cote V4E 8861) 1899. S. 49/65
  4. Jules Verreaux u. a., S. 515.
  5. Charles de Souancé, S. 98.
  6. George Robert Gray, S. 438.
  7. Bo Beolens u. a., S. 219.
  8. Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte (1854), S. 126 (im Reprint S. 11).
  9. John Cassin (1863), S. 198.
  10. Philip Lutley Sclater (1861), S. 338.
  11. Société cuviérienne, S. 376.
  12. Malherbe (Alfred), juge au tribunal de tribunal, secrétaire, rue Saint-Marcel, 37
  13. Malherbe (Alfred), juge au tribunal de 1.er instance, président, rue Saint-Marcel, 37
Personendaten
NAME Malherbe, Alfred
KURZBESCHREIBUNG französischer Richter und Ornithologe
GEBURTSDATUM 14. Juli 1804
GEBURTSORT Fort Saint Louis
STERBEDATUM 14. August 1865
STERBEORT Metz