Arbogast Schmitt (* 24. April 1943 in Linz, Oberösterreich) ist ein deutscher Gräzist.

Leben

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Arbogast Schmitt machte 1962 sein Abitur in Würzburg und studierte dann Gräzistik, Latinistik, Philosophie und Germanistik an den Universitäten Würzburg und Berlin. Nach dem Staatsexamen war er bis 1972 Studienreferendar und Lehrer an Gymnasien in Würzburg (Riemenschneider-Gymnasium, Röntgen-Gymnasium[1]) und Aschaffenburg. Von 1972 bis 1981 war er Assistent bei Ernst Siegmann am Seminar für Klassische Philologie in Würzburg. 1974 wurde er mit einer Arbeit über „Die Bedeutung der sophistischen Logik für die mittlere Dialektik Platons“ promoviert. 1981 folgte, ebenfalls in Würzburg, die Habilitation mit dem Thema „Charakter und Schicksal in Sophokles’ ‚König Ödipus‘“.

1982 erhielt er einen Lehrstuhl für Gräzistik an der Universität Mainz. 1991 wechselte er an die Universität Marburg, wo er mit dem Forschungsschwerpunkt über das Verhältnis der platonisch-aristotelischen Erkenntnistheorie zur Erkenntnistheorie der Neuzeit und den sich daraus ergebenden Folgen für das unterschiedliche Verständnis von Ästhetik, Ethik und Politik in Antike und Moderne arbeitet. Er leitet die Forschungsgruppe zur Rezeption der hellenistisch-römischen Antike in der Neuzeit und deren Folgen für die Entgegensetzung von Antike und Moderne[2] sowie die Forschergruppe über die aristotelische Rationalität als Grundlage der Kulturbrücke zwischen Orient und Okzident im Mittelalter.[3] Im September 2008 trat er in den Ruhestand.

Neben einer umfangreichen Artikeledition und dem Verfassen einiger Monographien ist Schmitt intensiv als Übersetzer und Herausgeber tätig und betreute die Edition des Lexikons des frühgriechischen Epos als Vorsitzender der Kommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, deren korrespondierendes Mitglied er seit Januar 2008 ist, bis zum Abschluss des Projekts im Jahr 2011. Er ist außerdem Mitglied im interdisziplinären Lehr- und Forschungsverbund „Menschenbilder“.[4]

Am 14. Juli 2011 hielt Schmitt seine Abschiedsvorlesung an der Marburger Universität.[5] Der Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der FU Berlin hat Schmitt seit 2011 zum Honorarprofessor bestellt.[6]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Editionen, Übersetzungen, Kommentare

Mitherausgaben

Monographien

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Roland Röhrich, Winfried Stadtmüller: Jahresbericht 1971/72. Röntgen-Gymnasium Würzburg, Würzburg 1972, S. 6.
  2. Platonisch-aristotelische Erkenntnistheorie.
  3. Kulturbrücke.
  4. Philipps-Universität Marburg: Das Projekt Menschenbilder (Memento vom 10. November 2007 im Internet Archive)
  5. http://www.das-marburger.de/2011/07/abschiedsvorlesung-prof-arbogast-schmitt-uber-das-gelingen-oder-scheitern-menschlichen-handelns/.
  6. http://www.uni-marburg.de/fb10/klassphil/honorarprof.
Personendaten
NAME Schmitt, Arbogast
KURZBESCHREIBUNG deutscher Altphilologe
GEBURTSDATUM 24. April 1943
GEBURTSORT Linz