Karl Reinhold Kalbfleisch (* 3. November 1868 in Gelnhausen; † 7. Februar 1946 ebenda) war ein deutscher Klassischer Philologe.

Leben

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Karl Kalbfleisch war der Sohn von Konrad Kalbfleisch und dessen Frau Emilie, Tochter des Buchdruckers und Verlegers Karl Reinhold Janda (1805–1869). Er besuchte das Gymnasium in Hanau und studierte an den Universitäten Leipzig und Berlin. In Berlin wurde er zum Doktor der Philosophie promoviert. Anschließend führte er hier medizinische Studien durch. Kalbfleisch unternahm 1894 und 1897 wissenschaftliche Reisen nach Paris, war 1899 in Italien und 1903 in England.

1898 habilitierte er sich an der Universität Freiburg. 1900 wurde er außerordentlicher Professor an der Universität Rostock. In gleicher Funktion ging er 1903 an die Universität Marburg, wurde daselbst 1904 ordentlicher Professor und 1913 ordentlicher Professor für klassische Philologie an der Universität Gießen. Kalbfleisch, der sich im Wintersemester 1919/20 als Rektor der Alma Mater an den organisatorischen Aufgaben der Gießener Hochschule beteiligt hatte, wurde 1919 zum Ehrendoktor der medizinischen Fakultät der Universität Rostock ernannt. Er wurde 1930 Mitglied der Association Egyptologique Reine Elisabeth. Nach der Machtübernahme und der Gleichschaltung des nationalsozialistischen Hochschulbetriebs wurde er 1934 emeritiert.

Bereits 1933 war er Leiter der beiden Gießener Papyrussammlungen geworden und übte diese Aufgabe bis 1944 aus. Nachdem ein Bombenangriff sein Haus zerstört hatte, zog er sich in seinen Geburtsort zurück, wo er zwei Jahre später starb. Kalbfleischs medizinische, natur- und geschichtswissenschaftliche Arbeiten erstreckten sich besonders auf Papyrusschriften, die er von seinem Großvater erhalten hatte. Da er keine Nachkommen aus seinen zwei Ehen hatte, überließ er diese Papyrussammlung der Universität Gießen.

Kalbfleisch war seit dem Wintersemester 1911/12 Mitglied des Philologisch-Historischen Vereins Marburg, der später in der Marburger Burschenschaft Rheinfranken aufging.[1]

Schriften

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Literatur

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Wikisource: Karl Kalbfleisch – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. www.rheinfranken.de.
Personendaten
NAME Kalbfleisch, Karl
ALTERNATIVNAMEN Kalbfleisch, Karl Reinhold (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Philologe
GEBURTSDATUM 3. November 1868
GEBURTSORT Gelnhausen
STERBEDATUM 7. Februar 1946
STERBEORT Gelnhausen