Artur Malawski

Artur Malawski (* 4. Juli 1904 in Przemyśl; † 26. Dezember 1957 in Krakau) war ein polnischer Komponist, Pädagoge und Dirigent.

Leben

Malawski lernte zuerst Violine in Przemyśl. Von 1920 bis 1928 studierte er Violine an der Musikakademie Krakau bei Jan Chmielewski sowie Musiktheorie bei Bernardin Rizzi. Von 1927 bis 1933 konzertierte er in Krakau und in anderen Städten sowie im Polnischen Radio.

Nach einer Verletzung der linken Hand musste er seine Karriere als Violinist aufgeben. Von 1928 bis 1936 war er Professor für Violine und Musiktheorie am Konservatorium in Krakau, von 1929 bis 1930 auch an der Schlesischen Musikschule in Katowice, sowie von 1930 bis 1932 an der Mädchenschule in Krakau. 1932 war er Mitbegründer und aktives Mitglied der Gesellschaft Junger Musiker („Stowarzyszenie Młodych Muzyków“) in Krakau. Ab 1936 studierte er dann am Staatlichen Konservatorium für Musik der Musikakademie Warschau bei Kazimierz Sikorski (Komposition) und Walerian Bierdiajew (Dirigieren).

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lebte er in Włodzimierz Wołyński, wo er Chor und Orchester des ukrainischen Musiktheaters leitete. 1940 ging er nach Tarnopol, wo er in der Musikschule als Violin- und Kammermusiklehrer tätig war. Danach lebte er in Lemberg und Lublin, wo er als Violinlehrer und Konzertveranstalter wirkte. Ab 1945 lehrte er auch Musiktheorie, Dirigieren und Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik in Krakau, wo er von 1951 bis 1952 auch die Abteilung Gesang der Opernklasse leitete. 1957 wurde zum Leiter der neu gegründeten Dirigierklasse ernannt. Von 1950 bis 1954 leitete er auch die Dirigierklasse an der Staatlichen Musikakademie Kattowitz. 1955 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt.

Artur Malawski bildete zahlreiche Komponisten und Dirigenten von Rang aus. Zu seinen Schülern zählen Janusz Ambros, Karol Anbild, Andrzej Cwojdziński, Andrzej Dobrowolski, Roman Haubenstock-Ramati, Jerzy Katlewicz, Tadeusz Machl, Stefan Marczyk, Krzysztof Missona, Krzysztof Penderecki, Witold Rowicki, Bogusław Schaeffer, Jerzy Semkow, Zdzisław Szostak.

Zwischen 1945 und 1957 trat er sporadisch auch als Dirigent auf. Sein Repertoire umfasste vor allem Werke der Klassik und Romantik, aber auch eigene Kompositionen. 1948 hatte er mit seinen Symphonischen Etüden („Etudy Symfoniczne“) für Klavier und Orchester auf dem Festival der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Amsterdam großen Erfolg. 1945 bis 1948 trat er der Kommission des Hochschulprogramms am Kulturministerium bei. 1946 wurde er Mitglied und im Jahr 1957 war er Vorsitzender der Polnischen Gesellschaft Zeitgenössischer Musik („Polski Towarzystwo Muzyki Współczesnej“). Von 1951 bis 1954 war er Vorstandsmitglied im Verband Polnischer Komponisten („Związek Kompozytorów Polskich“).

Artur Malawski wurde mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet. Von 1962 bis 1982 fand alle zwei Jahre in Krakau ein Kompositionswettbewerb im Namen von Artur Malawski statt.

Werke

Literatur