Augustin Henninghaus SVD (* 11. September 1862 in Menden (Sauerland); † 20. Juli 1939 in Yanzhou, Republik China) war ein deutscher Missionar und Bischof.
Nach der Schulausbildung mit Besuch der Realschule in seiner Heimatstadt und einer zweijährigen privaten Weiterbildung trat er am 11. Oktober 1879 in den Steyler Missionsorden (Societas Verbi Divini/SVD) ein und wurde am 30. Mai 1885 zum Priester geweiht.
Danach wurde er 1886 von Arnold Janssen, dem Gründer und ersten Generalsuperior der Steyler Missionare in die Steyler Mission in Shantung nach China entsendet, wo er seitdem als katholischer Missionar wirkte.
1904 wurde er von Papst Pius X. zum Missionarbischof von Yenchowfu und Titularbischof von Hypaepa ernannt. 1935 wurde der Bischof pensioniert und lebte bis zu seinem Tode 1939 in China.[1]
Der Apostolische Präfekt gründete 1910 den Schwesternorden Oblatinnen der Heiligen Familie. Die Ordensschwestern verehren allerdings P. Josef Freinademetz SVD als ihren eigentlichen Gründer[2], weil Freinademetz schon Mitte der 1890er Jahre die ersten Jungfrauen-Katechistinnen gesammelt hatte und für sie 1904 die Regel für die Jungfrauen"[3] geschrieben hatte. Aus dem Kreis der Jungfrauen-Katechistinnen, die P. Freinademetz ausgebildet hatte, rekrutierten sich die ersten Schwestern des von Henninghaus ins Leben gerufenen Instituts der Oblatinnen der Hl. Familie. Als erste Novizenmeisterin ernannte Bischof Henninghaus die Steyler Missionsschwester Juliana, Emma Hansen (1876–1911), die aber schon 1911 an Typhus verstarb. Daraufhin wurde Sr. Odila, Maria Anna Fasselt (1883–1952) zur Novizenmeisterin ernannt. Sie prägte die erste Generation der Oblatinnen.[4] Bischof Henninghaus beauftragte seinen Mitbruder P. Peter Röser (1862–1944) mit der Ausarbeitung der Ordenskonstitutionen. Auch ernannte der Bischof ihn zum Direktor der Schwesterngemeinschaft.[5] In Shantung (Shandong) und Kansu (Gansu, China), sowie auf Taiwan wirken die Schwestern unter Leprakranken, betreiben Waisenhäuser und machen Sozialarbeit; aktuell hat der Orden ca. 200 Schwestern.
Bischof Henninghaus veröffentlichte 1920 im Verlag der katholischen Mission in Yenchowfu Yanzhou das Lebensbild des im Ruf der Heiligkeit verstorbenen Chinamissionars, P. Josef Freinademetz, den er aus zweiundzwanzigjähriger gemeinsamer Missionsarbeit im Apostolischen Vikariat Yenchowfu kennen- und schätzengelernt hatte. Nach wie vor ist seine 648 Seiten starke Biographie, der Klassiker unter den mittlerweile zahlreichen Biographien über Freinademetz.[6]