Der Bast ist das lebende Gewebe unter der Borke von Bäumen und anderen verholzten Pflanzen (sekundäres Phloem).
Dieses Bastgewebe leitet in Wasser gelöste Nährstoffe – Saccharose (als Transportform der Glucose), Ionen, sekundäre Pflanzenstoffe – von der Krone in die Wurzeln; selten auch in umgekehrter Richtung (der Transport von den Wurzeln zur Krone erfolgt normalerweise über das Splintholz).
Bast besteht aus Siebröhrenzellen (welche die Siebröhren bilden), Geleitzellen, Bastfasern und Speicherzellen. Deshalb ist das Bastgewebe eines lebenden Baumes feucht und im Verhältnis zum Holz und zur Borke sehr weich, aber immer auch zäh und sehr widerstandsfähig.
Die Phloemfasern sind flexible, lange Zellen, auf welche weichere Fasern aufbauen (z. B. in Flachs oder Hanf). Der verkorkte Bast bildet die Schutzschicht für Sprossachse und Wurzel bei Pflanzen.
Kambium ist die für das Dickenwachstum verantwortliche Schicht zwischen Bast und Holz.
Bastfasern von Bäumen (insbesondere Eiche, Linde, Weide und Ulme) wurden bereits im Mesolithikum für grobe Geflechte, Netze, Schnüre, Seile und Textilien genutzt.[1][2]
Die durch Rösten, ein Verfahren zur Gewinnung der widerstandsfähigen Fasern, behandelten Rohmaterialien fanden sich verarbeitet in den zirkumalpinen Feuchtbodensiedlungen des Neolithikums.[3] Aus der Cortaillod-Kultur und der Egolzwiler Kultur ist besonders Eichenbast überliefert, aus der Schnurkeramik vor allem Lindenbast.[4][5]
Auch heute noch werden aus Rindenbast Rindenbaststoffe (z. B. Tapa-Rindenbaststoff in Polynesien und Melanesien) hergestellt.