Ein/eine Benchmark (von englisch benchmark oder bench mark) ist ein Vergleichsmaßstab. Benchmarking (sinngemäß „Maßstäbe vergleichen“) bezeichnet die vergleichende Analyse von Ergebnissen oder Prozessen mit einem festgelegten Bezugswert oder Bezugsprozess.

Etymologie

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Benchmark an einem trigonometrischen Punkt in Nord-Wales

Das englische Wort benchmark ist eine Zusammensetzung aus den beiden Wörtern bench („Sitzbank“, „Werkbank“) und mark („Zeichen“). Ursprünglich bezeichnet bench-mark die Markierung eines trigonometrischen Punktes oder ein Nivellierzeichen im Vermessungswesen.[1] Noch heute sind im größten Teil des Vereinigten Königreichs trigonometrische Punkte mit einem Messingschild mit den Buchstaben OSBM (Ordnance Survey Bench Mark, in etwa: „Markierung der Amtlichen Landesvermessung“) versehen.[2]

Anwendungen

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Benchmarking wird in vielen verschiedenen Gebieten – unternehmensintern oder unternehmensübergreifend – mit unterschiedlichen Methoden und Zielen angewendet:

Benchmarking-Projekt-Ablauf

Benchmarking nach Ralf Thomas Kreutzer

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Es geht beim Benchmarking darum, eigene Leistungslücken durch den Vergleich mit einem Best-in-Class-Unternehmen oder -Beispiel, das durch gute Leistungen als Vorbild dienen kann, zu identifizieren. Der Vergleich kann dabei einmalig oder langfristig erfolgen. Somit ist das Ziel, durch am Markt bewährte Konzepte und Methoden das eigene Optimierungspotenzial zu ermitteln, Anregungen für das eigene Handeln zu erlangen und auf deren Grundlage eine Lösungsstrategie zu erarbeiten.[4] Für die Durchführung des Benchmarkings kann das Stufenkonzept nach Ralf Thomas Kreutzer eingesetzt werden. Dieses unterteilt sich in fünf Stufen, die genau definierte Variablen erhalten.

Ziel des Benchmarking

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Da die Benchmarks von anderen Unternehmen bereits erfolgreich eingesetzt werden, kann durch das Benchmarking eine hohe Glaubwürdigkeit für die Definition neuer Standards erzielt werden.[6]

Benchmarking-Software

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Das „Benchmarking“ – also das Durchführen von Vergleichen sowie Analysieren und Verwerten der Ergebnisse – ist eine kennzahlengetriebene Aufgabe und kann als solche auch wissenschaftlich betrachtet werden.

Die drei Qualitätskriterien an gute Kennzahlen als Vergleichsmaßstab sind: Objektivität, Validität, Reliabilität. Für diese Qualitätskriterien von Kennzahlen hat vor allem die Psychologie in den letzten Jahren entscheidende Beiträge geleistet, die auch in der Betriebswirtschaftslehre Beachtung finden.

Wissenschaftlich werden im Wesentlichen drei Ansätze zum Benchmarking unterschieden, woraus sich wesentliche Kriterien auch für einen Softwareeinsatz ableiten lassen:

Siehe auch

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Fußnoten

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  1. Boris D. Paraškevov: Wörter und Namen gleicher Herkunft und Struktur. Lexikon etymologischer Dubletten im Deutschen. De Gruyter, Berlin u. New York 2004, ISBN 3-11-017470-7, S. 31.
  2. Del Giorgio Solfa, F. (2019). Öffentliches Benchmarking: beiträge für subnationale regierungen und Benchmarking design. Villa Elisa, FDGS, ISBN 978-987-86-0126-7, S. 9, doi:10.13140/RG.2.2.24620.51844.
  3. Del Giorgio Solfa, F. (2019). Öffentliches Benchmarking: beiträge für subnationale regierungen und Benchmarking design. Villa Elisa: FDGS, ISBN 978-987-86-0126-7, S. 48, doi:10.13140/RG.2.2.24620.51844
  4. Ralf T. Kreutzer: Toolbox für Marketing und Management. Kreativkonzepte – Analysewerkzeuge – Prognoseinstrumente. Springer Gabler, Wiesbaden 2018, S. 132.
  5. Ralf T. Kreutzer: Toolbox für Marketing und Management. Kreativkonzepte – Analysewerkzeuge – Prognoseinstrumente. Springer Gabler, Wiesbaden 2018, S. 134 f.
  6. Ralf T. Kreutzer: Toolbox für Marketing und Management. Kreativkonzepte – Analysewerkzeuge – Prognoseinstrumente. Springer Gabler, Wiesbaden 2018, S. 136 f.