Detlef Schmiechen-Ackermann (* 8. November 1955 in Hannover) ist ein deutscher Historiker. Er ist Direktor des Instituts für Didaktik der Demokratie und außerplanmäßiger Professor am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover.

Leben

Er studierte von 1974 bis 1980 Geschichte, Germanistik und Pädagogik an der Universität Hannover und schloss sein Studium mit der wissenschaftlichen Prüfung für das Lehramt an Gymnasien ab. Danach war er als Bildungsreferent in der Jugendverbandsarbeit tätig. 1986 wurde er mit einer Studie über „Ländliche Armut und die Anfänge der Lindener Fabrikarbeiterschaft“ promoviert. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete er im Forschungsprojekt „Widerstand, Verweigerung und Verfolgung in der NS-Zeit in Hannover“ und von 1990 bis 1995 im Arbeitsbereich „Historische Grundlagen der Politik“ am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. 1996 habilitierte er mit einer Studie zu „Nationalsozialismus und Arbeitermilieus“. Von 1997 bis 2002 leitete er zwei Forschungsprojekte zum Diktaturenvergleich an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand bzw. der Freien Universität Berlin. 2002 wurde er zum Außerplanmäßigen Professor an der Universität Hannover ernannt.[1] Von 2002 bis 2009 übernahm er Lehraufträge und Lehrstuhlvertretungen an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Universität Lüneburg und der Leibniz Universität Hannover. Seit 2013 ist Schmiechen-Ackermann Direktor des Instituts für Didaktik der Demokratie an der Leibniz Universität Hannover.[2]

Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Nationalsozialismus und vergleichende Diktaturgeschichte, Industrialisierungsgeschichte, soziale Bewegungen und die innerdeutsche Grenze. Zu seinen Forschungstätigkeiten zählt insbesondere die Arbeit in zahlreichen Projekten: 2007 bis 2015 war er Leiter bzw. Sprecher zweier Forschungsprojekte zu den Themen „Die innerdeutsche Grenze als Realität, Narrativ und Element der Erinnerungskultur[3] sowie „Nationalsozialistische Volksgemeinschaft? Konstruktion, gesellschaftliche Wirkungsmacht und Erinnerung vor Ort“.[4] Der Frage nach Institutionen während und nach der Zeit des Nationalsozialismus widmen sich die von ihm geleiteten Projekte „Die Klosterkammer Hannover im Nationalsozialismus“[5] sowie „Kontinuitäten und Neuorientierungen: Die 'Akademie für Raumforschung und Landesplanung' und das Fortwirken von personellen Netzwerken am Wissenschaftsstandort Niedersachsen nach 1945“.[6] Seit Herbst 2016 ist Schmiechen-Ackermann Sprecher des Forschungsverbunds „CHER: Cultural Heritage als Ressource? Konkurrierende Konstruktionen, strategische Nutzungen und multiple Aneignungen kulturellen Erbes im 21. Jahrhundert“.[7] Im Wintersemester 2016/17 sowie im Sommersemester 2017 vertrat Schmiechen-Ackermann die W3-Professur für Fachdidaktik der Geschichte an der Leibniz Universität Hannover. Er war Mitglied der vom niedersächsischen Landtag eingesetzten Enquetekommission „Verrat an der Freiheit – Machenschaften der Stasi in Niedersachsen aufarbeiten“, innerhalb derer er als externer wissenschaftlicher Experte tätig war. Ende 2017 legte die Kommission die Ergebnisse ihrer Arbeit in einer dreibändigen Publikation vor.[8] Er ist zudem Sprecher des Arbeitskreises „19. und 20. Jahrhundert“ der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Referenten-Profile (Memento des Originals vom 2. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.forschungsgemeinschaft-20-juli.de, XXII. Königswinterer Tagung der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944, Februar 2009
  2. Lebenslauf von PD Dr. phil. habil. Detlef Schmiechen-Ackermann (Memento des Originals vom 2. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hist.uni-hannover.de, Historisches Seminar der Leibniz Universität Hannover
  3. Innerdeutsche Grenze - Die innerdeutsche Grenze als Realität, Narrativ und Element der Erinnerungskultur. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2018; abgerufen am 11. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grenzprojekt.uni-hannover.de
  4. Dietmar von Reeken: Nationalsozialistische „Volksgemeinschaft“? Konstruktion, gesellschaftliche Wirkungsmacht und Erinnerung vor Ort. Abgerufen am 11. Januar 2018.
  5. Die Klosterkammer Hannover im Nationalsozialismus. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2018; abgerufen am 11. Januar 2018 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.demokratiedidaktik.de
  6. Kontinuitäten und Neuorientierungen: Die „Akademie für Raumforschung und Landesplanung“ und das Fortwirken von personellen Netzwerken am Wissenschaftsstandort Niedersachsen nach 1945. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2018; abgerufen am 11. Januar 2018 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.demokratiedidaktik.de
  7. Cultural Heritage - Cultural Heritage als Ressource? Abgerufen am 11. Januar 2018.
  8. Niedersächsischer Landtag (Hrsg.): Stasi in Niedersachsen. Band 1-3. Wallstein, Göttingen 2017, ISBN 978-3-8353-3165-5.