Dominik Graf (* 6. September 1952 in München) ist ein deutscher Film- und Fernsehregisseur.
Der Sohn des Schauspielerehepaares Robert Graf und Selma Urfer besuchte das Max-Gymnasium in München und 1969 bis 1972 das Internat Stein an der Traun, wo er das Abitur machte. 1972 bis 1974 studierte er in München Germanistik und Musikwissenschaften. 1974 wechselte er an die Hochschule für Fernsehen und Film München.[1] Seither betätigte er sich als Darsteller, Drehbuchautor und vor allem als Regisseur. Von Beginn an arbeitete er auch für das Fernsehen. 2012 gewann er zum zehnten Mal den Grimme-Preis und ist damit der am häufigsten ausgezeichnete Träger dieses Fernsehpreises.[2]
In seinen Filmen hat Graf sich öfter am amerikanischen Genrekino orientiert und versucht, es auf deutsche Verhältnisse zu übertragen. Graf gilt als großer Filmliebhaber und schreibt gelegentlich auch über Filmthemen in verschiedenen Zeitungen. Die Filmmusik zu einigen seiner Filme komponierte Dominik Graf mit seinem Schulfreund Helmut Spanner. Nach Der Felsen (2002) wurde 2014 auch Grafs Historienfilm Die geliebten Schwestern über Friedrich Schillers Dreiecksbeziehung zu Charlotte von Lengefeld und ihrer Schwester Caroline in den Wettbewerb der Berlinale eingeladen. Ein Jahr später erhielt er für seine Regiearbeit eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis.
Dominik Graf gehörte 2003 zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie. Seit 2004 ist er Professor für Spielfilmregie an der Internationalen Filmschule Köln und wurde 2005 zum Honorarprofessor ernannt. Er ist seit 1994 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und seit 2012 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. Der Filmregisseur gehört außerdem seit der Gründung des Michael-Althen-Preises für Kritik im Jahre 2012 dessen Jury an.[3]
2021 erhielt er für Fabian oder Der Gang vor die Hunde eine Einladung in den Wettbewerb der 71. Internationalen Filmfestspiele Berlin.[4] Das Werk blieb dort unprämiert, wurde aber bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2021 in zehn Kategorien nominiert, darunter Graf für die beste Regie und das beste Drehbuch (gemeinsam mit Constantin Lieb).[5]
Er war mit der deutsch-amerikanischen Drehbuchautorin und Regisseurin Sherry Hormann verheiratet (eine gemeinsame Tochter) und mit der Schauspielerin Adelheid Arndt liiert. Graf ist der Lebensgefährte der Regisseurin und Oscar-Preisträgerin Caroline Link und hat mit ihr eine Tochter (* 2002). Seinem Vater widmete er den Essayfilm Das Wispern im Berg der Dinge.[6]
Graf ist Mitglied im Bundesverband Regie (BVR).[7]