Freiluftkonzert Dresden singt & musiziert 2010 auf/vor der Treppe zur Brühlschen Terrasse, Mitwirkende: Neue Elbland Philharmonie und mehrere Chöre

Die Dresdner Musikfestspiele finden seit 1978 jährlich zwischen Mitte Mai und Anfang Juni in Dresden statt. Sie sind eines der größten und renommiertesten Klassik-Festivals in Europa.

Geschichte

Die historischen Vorläufer der Dresdner Musikfestspiele liegen in den Musen- und Zwingerfestspielen der sächsischen Kurfürsten. Ihre eigentliche Existenz verdanken sie aber einem Beschluss des Zentralkomitees der SED und des Ministerrates der DDR von 1976[1] mit folgender Verfügung: „Beginnend 1978 finden in Dresden als jährlich durchzuführendes Musikfestspiel internationalen Ranges Dresdner Musikfestspiele statt!“. Das neu gegründete Festival wurde schnell ein großer Erfolg. Schon bei den ersten 16-tägigen Festspielen besuchten über 100.000 Gäste 140 Veranstaltungen. In den Folgejahren reisten Weltstars wie Marilyn Horne, René Kollo, Barbara Hendricks[2], Dietrich Fischer-Dieskau, Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker, Claudio Abbado und das Orchester der Mailänder Scala oder Zubin Mehta und das New York Philharmonic an die Elbe.

In den mehr als 40 Festival-Jahrgängen war die Zahl und Vielfalt der Veranstaltungen groß – ein Markenzeichen der Festspiele, das bis heute das Programm prägt. Dabei werden neben Orchester- und Kammermusik sowie Solokonzerten auch Alte und Neue Musik, Weltmusik, Jazz und Tanz geboten. Die seit der Gründung bestehende Tradition des jährlich wechselnden Festspielmottos wird bis heute fortgeführt.[3] Ein Rekord wurde 2003 mit 150.000 Besuchern aufgestellt.[1] Im Jahr 2017 besuchten 56.000 Gäste 67 Veranstaltungen an 24 Spielstätten. Der Ticketumsatz lag bei 1,54 Millionen Euro, die Auslastung bei 91 Prozent.[4]

Seit der Saison 2017/18 finden mit Reihe der „Palastkonzerte“ im neuen Konzertsaal im Kulturpalast hochkarätigen Konzerte auch außerhalb der regulären Festspielzeit statt. Zudem haben die Musikfestspiele mit dem 2012 ins Leben gerufenen Dresdner Festspielorchester einen eigenen Klangkörper, der sich auf das historisch informierte Musizieren spezialisiert hat und als Botschafter der Festspiele in den Konzertsälen Deutschlands unterwegs ist. 2018 wurde den Dresdner Musikfestspielen mit ihrem Intendanten Jan Vogler der Europäische Kulturpreis Taurus verliehen.

Intendanten

Seit der Saison 2009 ist der Cellist Jan Vogler Intendant der Dresdner Musikfestspiele, der dem Festival neue Impulse gegeben hat. Seine Vorgänger waren Hartmut Haenchen (2002–2008), Torsten Mosgraber (interim/2001–2002), Michael Hampe (1993–2000), Mattis Dänhardt (1991–1992) und Winfried Höntsch (1977–1991). Stellvertretender Intendant und Geschäftsführer mit künstlerischen Befugnissen war von 1994 bis 2012 der studierte Jurist und Betriebswirt, Kim Ry Andersen vom Dänischen Kultusministerium und Königlichen Theater Kopenhagen.[5] Als Verwaltungsdirektoren mit stellvertretender Intendanz folgten: Markus Lutz (2012–2015), Kulturmanager und Wirtschaftsjurist; Christian Eckhardt (2016–2020), Betriebswirt, sowie Ulrike Jessel (ab 2020), Kulturmanagerin.

Die Themen der Musikfestspiele seit ihrer Gründung

Festspielpreis

Seit 2004 wird zusammen mit der Uhrenmanufaktur Glashütte Original der mit 25.000 Euro dotierte Glashütte Original MusikFestspielPreis verliehen. Geehrt werden Persönlichkeiten aus der Musikwelt, die sich um die Förderung von Nachwuchsmusikern oder der Vermittlung von klassischer Musik verdient gemacht haben. Von 2004 bis 2009 wurde der Preis noch unter dem Namen SAECULUM verliehen.

Preisträger

Einzelnachweise

  1. a b Ralf Hübner: Die verordneten Musikfestspiele. In: Sächsische Zeitung. 19. Mai 2018 (online [abgerufen am 22. Mai 2018]).
  2. Ralf Hübner: Dresdner Musikfestspiele: Ein Fest der glanzvollen Musik. In: Sächsische Zeitung. 3. Juni 2023 (online [abgerufen am 4. Juni 2023]).
  3. Geschichte der Dresdner Musikfestspiele auf musikfestspiele.com, abgerufen am 25. April 2013
  4. Bernd Klempnow: Es darf ein bisschen mehr sein. In: Sächsische Zeitung. 11. Juni 2018 (online [abgerufen am 11. Juni 2018]).
  5. „Großdänischer“ Herr über Zahlen. In: Lausitzer Rundschau. 30. Mai 2012 (online [abgerufen am 25. April 2013]).