Film
Titel Er ist wieder da
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2015
Länge 116 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie David Wnendt
Drehbuch
Produktion
Musik Enis Rotthoff
Kamera Hanno Lentz
Schnitt Andreas Wodraschke
Besetzung

Er ist wieder da ist eine deutsche Filmkomödie des Regisseurs David Wnendt aus dem Jahr 2015. Die Literaturverfilmung basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman des Autors Timur Vermes. Der Film hatte am 6. Oktober 2015 Premiere in Berlin und lief am 8. Oktober in den deutschen Kinos an.[3] Er wurde von mehr als 2,4 Millionen Kinobesuchern gesehen.[4] Am 10. Juni 2018 wurde auf ProSieben die Free-TV-Premiere gezeigt.[5]

Handlung

Im Jahr 2014, 69 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wacht Adolf Hitler bei bester Gesundheit in Berlin auf. Aufgrund der veränderten Umgebung und Menschen ist er vorerst ziemlich orientierungslos und verwirrt. Ein Kioskbesitzer gewährt ihm vorläufig Unterschlupf. Bei der Zeitungslektüre im Kiosk ist Hitler mit einem völlig veränderten Deutschland konfrontiert, das seiner Ideologie entgegensteht und ihm daher auch nicht sonderlich gefällt. Zudem halten ihn alle Menschen, denen er begegnet, lediglich für einen Hitler-Imitator.

Unweit des Ortes, an dem Hitler erwacht, dreht der freie Mitarbeiter des Senders MyTV, Fabian Sawatzki, eine Dokumentation über Kinder in einem Berliner Brennpunkt. Da dies nicht gut bei den Verantwortlichen des Senders ankommt, wird er entlassen. Sawatzki sichtet das von ihm gedrehte Video erneut und entdeckt Hitler im Hintergrund. Als Sawatzki bald darauf Hitler im Kiosk ausfindig machen kann, unterbreitet er ihm den Vorschlag, mit ihm eine Fernsehsendung zu produzieren, nicht zuletzt, um wieder für MyTV arbeiten zu können. Die beiden machen sich auf eine Reise an verschiedene Orte durch ganz Deutschland, bei der Hitler im Gespräch mit der Bevölkerung gefilmt wird.

Nach ihrer Rückkehr nach Berlin stellt Sawatzki Hitler und das gedrehte Material bei den Senderchefs vor. Begeistert von Hitler, beschließt die Vorsitzende Katja Bellini, ihn für seinen ersten Einsatz in der bereits etablierten Sendung Krass, Alter auftreten zu lassen. Im Senderbüro bekommt er eine Sekretärin zur Seite gestellt, die ihm mit einiger Mühe das Internet erklärt. Hitler findet sich allmählich in der Gegenwart zurecht und absolviert erste Bühnenauftritte. Er greift auch seine alten Pläne, die Weltherrschaft an sich zu reißen, wieder auf, erarbeitet sich stattdessen aber mehr oder weniger ungewollt die Rolle eines großen Comedy-Stars, der wenig später bei allen großen Medien gefragt ist. Allerdings kommen nun auch erste Zweifel an dem vermeintlichen Schauspieler auf, da ihn bisher niemand anders erlebt hat als in seiner vermeintlichen Rolle.

Als Frank Plasberg Hitler in seiner Sendung mit einem Video konfrontiert, in dem Hitler einen kleinen Hund erschießt, wird dessen Show abgesetzt und er verliert zunächst seine noch frische Popularität. Wegen dieses Vorfalls wird Katja Bellini gekündigt, woraufhin ihr stiller Rivale Christoph Sensenbrink ihren Chefsessel übernimmt. Parallel zu seinen weiteren Fernsehauftritten, die Hitler absolviert, um seinen Ruf nach dem Hundevideo wieder aufzupolieren, schreibt er ein Buch über die Zeit nach seinem Wiederauftauchen. Es wird, mit Hilfe von Katja Bellini, zu einem Bestseller. Bald darauf wird das Buch sogar verfilmt, woran sich MyTV und Sensenbrink aufgrund des Quotenabsturzes nach Hitlers Imageverlust beteiligen.

Als Hitler aus dem Hotel, in dem der Sender ihn vorübergehend untergebracht hatte, wieder ausziehen muss, kommt er bei seiner Sekretärin Franziska Krömeier unter, mit der Sawatzki mittlerweile zusammen ist. Beim Einzug erkennt Franziskas demente jüdische Großmutter den tatsächlichen Adolf Hitler und macht ihn für die Ermordung ihrer Angehörigen verantwortlich. Nachdem Hitler und Sawatzki daraufhin auch die Wohnung verlassen mussten, stellt Sawatzki verärgert fest, dass der vermeintliche Schauspieler auch nach diesem Ereignis seine Rolle weiterspielt. Verwundert darüber, und wegen der Reaktion von Franziskas Großmutter und der jetzt bestehenden Zweifel über diesen Mann, geäußert von Mitarbeitern des Senders, beginnt Sawatzki Nachforschungen anzustellen.

Vor dem Filmstudio wird Hitler, der auch von Neonazis nur für einen Komiker gehalten wird, von diesen verprügelt. In ein Krankenhaus eingeliefert, wird er deshalb zu einer Art Märtyrer der Demokratie hochstilisiert. Während sich Hitler im Krankenhaus befindet, sichtet Sawatzki noch einmal das Videomaterial von dem Tage, an dem Hitler in Berlin aufgetaucht war. Dabei stellt er fest, dass dieser einfach aus dem Nichts erschienen ist, lediglich ein Licht deutet auf den Vorfall hin. Als Sawatzki an der gleichen Stelle, an der er auf dem Band das Licht gesehen hat, verbrannte Blätter findet und außerdem ein Schild, welches darauf hinweist, dass dort einst der Führerbunker gestanden hat, wird ihm klar, dass es sich um den echten Adolf Hitler handeln muss. Schockiert von seiner Erkenntnis stürmt er ins Krankenhaus, aus dem Hitler zwischenzeitlich jedoch wieder entlassen wurde. Nur Bellini befindet sich noch im Zimmer, die dem völlig aufgelösten Sawatzki jedoch keinerlei Glauben schenkt. Vom Krankenhauspersonal wird der wutentbrannt randalierende Sawatzki in eine geschlossene Psychiatrie gebracht.

Die Verfilmung des Buches wird abgeschlossen, und Hitler wähnt sich bereits auf der Straße des Sieges. Er ist populärer als je zuvor und sieht Deutschland in einem Zustand, in dem es für seine Rückkehr an die Macht bereit zu sein scheint, allerdings glaubt die Bevölkerung weiterhin, dass es sich bei ihm nur um einen Schauspieler handelt. Der Film endet mit Hitlers Worten „Damit kann man arbeiten“, nachdem die Zuschauer zuvor Bilder von – insbesondere zur Produktionszeit – aktuellen, tatsächlichen politisch motivierten rechten Gewalttaten und Demonstrationen sahen, darunter Pegida-Aufmärsche und die fremdenfeindlichen Krawalle in Heidenau oder Freital. Eingeblendet werden dabei auch seinerzeit im Aufwind befindliche, rechtsradikale Politiker aus europäischen Nachbarländern wie Heinz-Christian Strache, Marine Le Pen und Geert Wilders.

Unterschiede zum Roman

Kritiken

Auszeichnungen

Sonstiges

Die hier zu findenden Aussagen sollten mit reputablen Belegen versehen und an passenden Stellen des Artikels untergebracht werden (siehe auch die Ausführungen in den Formatvorlagen Film und Fernsehsendung, frühere Diskussionen zu dem Thema und die Empfehlungen zum Aufbau eines Artikels und zur Zurückhaltung bei Listen).
Foto von den Dreharbeiten in Berlin

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Er ist wieder da. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2015 (PDF; Prüf­nummer: 154 619 K).
  2. Alterskennzeichnung für Er ist wieder da. Jugendmedien­kommission.
  3. Er ist wieder da. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 18. Oktober 2015.
  4. Die erfolgreichsten deutschen Filme seit 1966. In: insidekino.com. Abgerufen am 8. Januar 2016.
  5. Er ist wieder da. 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2018; abgerufen am 4. April 2024.
  6. Timur Vermes: Er ist wieder da. ISBN 978-3-8479-0517-2, S. 20.
  7. Timur Vermes: Er ist wieder da. ISBN 978-3-8479-0517-2, S. 65.
  8. Timur Vermes: Er ist wieder da. ISBN 978-3-8479-0517-2, S. 64.
  9. Timur Vermes: Er ist wieder da. ISBN 978-3-8479-0517-2, S. 96.
  10. Jörg Albrecht: Neue Filme – Der Führer ist zurück. In: Deutschlandfunk.de. 7. Oktober 2015, abgerufen am 18. Oktober 2015.
  11. Daniel Kothenschulte: „Er ist wieder da“: Lachen über Hitler? Nur wenn’s lustig ist. In: Frankfurter Rundschau. 7. Oktober 2015, abgerufen am 18. Oktober 2015.
  12. Michael Hanfeld: Der Adolf in uns allen. faz.net, 3. November 2015, abgerufen am 9. November 2015.
  13. http://www.fbw-filmbewertung.com/film/er_ist_wieder_da
  14. Heinrich Heine im Nationalsozialismus – Prof. Steinecke von der Universität Paderborn hält Vortrag in Düsseldorf in der Akademie der Wissenschaften NRW. Abgerufen am 22. Dezember 2022.
  15. http://forward.com/culture/171112/rebooting-the-fuehrer/
  16. https://hitparade.ch/song/Katja-Ebstein/Er-ist-wieder-da-247283 Er ist wieder da, gesungen von Katja Ebstein
  17. https://hitparade.ch/song/Marion/Er-ist-wieder-da-98896 Er ist wieder da, gesungen von Marion Maerz