Flughafen Innsbruck | ||
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Kenndaten | ||
ICAO-Code | LOWI | |
IATA-Code | INN | |
Koordinaten | ||
Höhe über MSL | 581 m (1.907 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 3,5 km westlich von Innsbruck-Altstadt | |
Straße | B 171, Autobahnen A 12, A 13 | |
Nahverkehr | Buslinie F nach Neu-Rum mit Zwischenstopp beim Hauptbahnhof | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1948 | |
Betreiber | Tiroler Flughafenbetriebs- gesellschaft m.b.H. | |
Terminals | 1 | |
Passagiere | 721.412 (2022)[1] | |
Luftfracht | 0 t (2022)[1] | |
Flug- bewegungen |
7.450 (2022)[1] | |
Beschäftigte | ca. 130 | |
Start- und Landebahn | ||
08/26 | 2000 m × 45 m Asphalt | |
Webseite | ||
innsbruck-airport.com |
Der Flughafen Innsbruck (IATA-Code: INN, ICAO-Code: LOWI) liegt etwa 3,5 Kilometer von der Stadtmitte entfernt im Stadtteil Höttinger Au im Westen von Innsbruck. Gemessen an den Passagierzahlen ist er der drittgrößte Flughafen Österreichs nach Wien und Salzburg.
Die Tiroler Landesregierung beschloss 1920 die Errichtung einer Luftverkehrsstation in Innsbruck. Am 1. Juni 1925 wurde dann der erste Flughafen im Osten der Stadt, in der Reichenau feierlich eröffnet und die Strecke München–Innsbruck–München durch die Süddeutsche Aero Lloyd in Betrieb genommen. Es folgten weitere Linienverbindungen, wie die Einführung der Strecke Wien–Salzburg–Innsbruck durch die ÖLAG (Österreichische Luftverkehrs AG).
Die Grundsteinlegung für den späteren Flughafen in der Höttinger Au bei Kranebitten im Westen der Stadt wurde 1946 durch die französische Besatzungsmacht gelegt und zwei Jahre später, am 15. Jänner 1948 wurde der neue Flughafen am jetzigen Standort in der Ulfiswiese eröffnet. Am 8. Oktober 1954 erfolgte die Gründung der Tiroler Flughafenbetriebsgesellschaft m.b.H. mit den Geschäftsführern Hermann Egger und Moritz Brenner. Eine erste große Bewährungsprobe waren die Olympischen Winterspiele 1964 sowie 1976, die in Innsbruck stattfanden.
Ende der 1970er Jahre flogen sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison Charterflugketten den Innsbrucker Flughafen an und leiteten die Wende im Innsbrucker Fluggeschehen ein. Dieser Aufschwung wurde 1980 mit der Aufnahme der Kurse Innsbruck–Wien und Innsbruck–Zürich der neu gegründeten Tyrolean Airways bestärkt.
Die Baulichkeiten wurden seither immer wieder erweitert und umgestaltet, so 1990 mit dem Neubau des Tower, 1994 mit einem neuen Luftfrachtterminal, 1996 mit der umgestalteten Ankunfts- und 2000 mit der Abflugshalle. Weiters wurde im März 2003 das Flughafenrestaurant Fly Inn eröffnet und ein Jahr später die Erweiterung der Check-In-Halle und die Umbauarbeiten für die Allgemeine Luftfahrt erfolgreich abgeschlossen. 2005 wurden das ÖAMTC-Flugrettungszentrum West in Betrieb genommen und die Sanierungsarbeiten am östlichen Vorfeld begonnen.
Bis Ende 2017 sollte der Flughafen um eine Panorama-Glasfassade, eine zweite Etage für die Verwaltung sowie im Check-in-Bereich erweitert werden.[2] Die geplanten Maßnahmen wurden jedoch nur teilweise umgesetzt.[3] Vielmehr wurde im Jahre 2018 beschlossen, einen Terminal-Neubau sowie ein Flughafenhotel zu planen.[4]
2021 erfolgte eine Generalsanierung der befestigten Flächen zu geplanten Kosten von 16,8 Mio. Euro.[5]
Anfang 2023 wurde bekanntgegeben, dass der 2020 aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzte Plan zum Neubau des alten Terminals aus den 1960er-Jahren wieder aufgenommen werden soll. Man rechne mit einer Investition von ca. 100 Mio. Euro.[6]
Die internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO forderte seit 1999 eine Pistenvorfeldfläche hinter dem Pistenende und dem Sicherheitsstreifen im Westen. Dieses Feld reichte in den Inn bzw. Inndamm hinein. Damit der internationale Standard erfüllt werden konnte, wurde mittels Bescheid vom 2. Februar 2005 die Vergrößerung des Pistenvorfeldes im Westen des Flughafens vorgeschrieben. Dies bedingte die Verlegung des Inn um circa 80 m nach Westen. Ende Dezember 2007 wurde die Bietergemeinschaft Strabag AG / Fröschl AG mit einem Auftragswert von 8,3 Mio. Euro mit der Durchführung der erforderlichen Bauleistungen für das „Sicherheitsprojekt Innverlegung“ beauftragt, somit konnte am 14. Jänner 2008 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Verlegung des Inn-Flussbetts (Inn-Verlegung Light) bei gleichzeitiger Verkürzung der Landebahn um 60 m wurde im Februar 2009 abgeschlossen. Um auch vorher diese Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, wurde von 2002 bis 2009 für Starts nach Westen und Landungen nach Osten die Landebahn auf 1.940 m verkürzt.
Aus Anlass des 80. Geburtstags des Innsbrucker Flughafen fand ein Tag der offenen Tür am statt. Seitdem wird jedes Jahr am 26. Oktober ein solcher veranstaltet, das Familienfest stellte sich als wahrer Besuchermagnet heraus – 2009 konnte sich der Flughafen über 30.000 Besucher freuen. 2010 wurde die Abflughalle im Bereich der Gates vergrößert, da es in den Stoßzeiten im Winter immer wieder zu Engpässen kam, weshalb am 26. Oktober 2010 kein Flughafenfest stattfand.[7] Wegen einer laufenden Gebäudeerweiterung im östlichen Teil des Flughafenterminals wurde das Flughafenfest im Jahr 2016 ausgesetzt.[8]
Außergewöhnlich ist das Abflugverfahren Adilo One Juliett für Verkehrsflugzeuge nach Norden. Dabei erfolgt der Start in östliche Richtung. Hierbei wird ein fast dreifach steilerer minimaler Steigwinkel als üblich gefordert. Südlich der Stadt erfolgt dann eine Kurve um mehr als 180° mit großer Querneigung, bei gleichzeitiger Steigung, und es geht entgegen der Startrichtung über das Mieminger Gebirge nach Kempten.
Die Lage im Inntal, einem Föhntal, macht, wie oben bereits beschrieben, besondere An- und Abflugverfahren notwendig, um Turbulenzen bestmöglich zu umfliegen. Bei sehr starkem und böigem Wind, der am Flughafen aus Ost bzw. Südost kommen kann, müssen die Flugzeuge von Westen her – gegen den Wind – landen.
Da die Einflugschneise von Osten über das Stadtgebiet von Innsbruck führt und die Schallwellen an den nördlichen und südlichen Berghängen reflektiert werden, kommt es zu einer besonderen Lärmbeeinträchtigung durch den Flugverkehr. Dem wurde 1990 mit der Einschränkung auf Flugzeuge der leisesten internationalen Lärmschutzkategorie III nach ICAO Rechnung getragen. Der Flughafen hat die strengste Betriebszeitenregelung aller österreichischen Verkehrsflughäfen (6:30 bis 23:00 Uhr). Zusätzlich wurden vom Flughafenbetreiber lärmabhängige Flughafengebühren beschlossen.
Da es je nach gewählter Bahn bzw. Ab- und Anflugverfahren theoretisch passieren kann, dass sich landende und startende Maschinen kreuzen, müssen Landungen und Starts noch sorgfältiger als an anderen Flughäfen zeitlich miteinander koordiniert werden. Dies beschränkt die Anzahl der Flugbewegungen.
Das Inntal stellt mit seinen günstigen thermischen Verhältnissen ein ideales Segelflugrevier dar. So sind am Nordteil des Flughafens Innsbruck mehrere Vereine (unter anderem das Flugsportzentrum Tirol und der ISV) ansässig und es herrscht bei entsprechender Wetterlage am Flughafen Innsbruck reger Segel- und Motorflugbetrieb. Parallel zur langen asphaltierten Startbahn gibt es nördlich von dieser eine Grasbahn mit der Dimension 350 m × 50 m. Gestartet wird sowohl mittels Schleppflugzeugen als auch im Windenbetrieb. Segelflugbetrieb an und in der Nähe von Verkehrsflughäfen stellt für die Flugsicherung eine Herausforderung dar. So gibt es in Innsbruck ein strenges und breit gefächertes Regelwerk, um einen sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten.
Die Flugunfälle in der Nähe des Flughafens fallen unter die Kategorie „controlled flight into terrain“ in der Anflugphase.[13]
Zahlen ab 2005 laut österreichischer Verkehrsstatistik:[19]
Jahr | Passagiere | Flugbewegungen | Fracht in Tonnen |
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1975 | 2.415 | ||
2000 | 667.000 | ||
2005 | 738.453 | 13.830 | 576 |
2006 | 805.582 | 14.633 | 547 |
2007 | 859.830 | 14.396 | 483 |
2008 | 969.474 | 15.576 | 431 |
2009 | 956.972 | 14.792 | 360 |
2010 | 1.033.512 | 15.347 | 362 |
2011 | 997.020 | 13.505 | 372 |
2012 | 930.850 | 11.877 | 275 |
2013 | 981.118 | 11.535 | 238 |
2014 | 991.356 | 11.687 | 184 |
2015 | 1.001.255 | 11.856 | 139 |
2016 | 1.006.696 | 11.813 | 98 |
2017 | 1.092.547 | 12.040 | 89 |
2018 | 1.119.347 | 12.023 | 73 |
2019 | 1.144.541 | 12.106 | 5 |
2020a | 487.437 | 4.977 | 0 |
2021[1] | 125.495 | 2.010 | 0 |
2022[1] | 721.412 | 7.450 | 0 |
2023[20] | 906.655 | 8.740 |
Der Flughafen kann unter anderem folgende Flugzeugtypen abfertigen:
Im Sommerflugplan 2021 werden von Innsbruck aus im deutschsprachigen Raum Wien, Frankfurt und Berlin-Brandenburg bedient. Darüber hinaus werden Ziele im Mittelmeerraum und den Niederlanden angeflogen.[23]