Igls (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Igls
Stadtteil Innsbrucks
Österreichkarte, Position von Igls hervorgehoben
Österreichkarte, Position von Igls hervorgehoben
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Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Innsbruck-Stadt (I), Tirol
Gerichtsbezirk Innsbruck (Stadt)
Pol. Gemeinde Innsbruck
Koordinaten 47° 13′ 51″ N, 11° 24′ 32″ OKoordinaten: 47° 13′ 51″ N, 11° 24′ 32″ O
Höhe 870 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 2582 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 469 (2001)
Fläche d. KG 5,54 km²
Postleitzahl 6080 Innsbruck
Vorwahl +43/0512 (Innsbruck)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 16402
Katastralgemeinde-Nummer 81112
Stadtteil Innsbrucks 8 Igls
Zählsprengel/ -bezirk Igls (70101 80[0-2])
Bild
Von Nordwesten: Igls, davor Vill
Ehemalige Gemeinde (1942)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; TIRIS; Stadt Innsbruck[1]

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2582

Igls ist ein Dorf sowie Stadtteil, Katastralgemeinde und Ortschaft der Stadtgemeinde Innsbruck. Mit 1. April 1942 wurde die Gemeinde Igls sowohl in die Stadtgemeinde als auch in die Ortschaft Innsbruck eingemeindet; erst ab dem Ortsverzeichnis 1961 war Igls wieder eine eigene Ortschaft.[2]

Geographie

Ramsbach in Igls

Der Ort liegt auf um 870 m auf einer Mittelgebirgsterrasse südlich vom Innsbrucker Zentrum, am Fuß des Patscherkofels. In Igls fließt der Ramsbach zum Viller Bach, und von dort, etwa entlang des Sill-Vill-Steiges, in die Sillschlucht zur Sill.

Igls umfasst etwa 500 Gebäude mit etwa 2000 Einwohnern. Zum Ortschaftsgebiet gehören auch Heiligwasser (Wallfahrtskirche mit Alpengasthof) sowie die Schlösser Hohenburg und Taxburg.

Das Gebiet des Stadtteils erstreckt sich südostwärts bis hinauf an den Patscherkofel, endet aber etwas unterhalb der Bergstation der Patscherkofelbahn. Westlich von Heiligwasser, an der Straße nach Patsch, liegt der Goldbichl, ein 1064 m hoher Vorberg des Patscherkofelmassivs.

Nachbarortschaften/-katastralgemeinden:

Natters(1) (Gem.)

Mutters(1) (Gem.)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Lans (Gem.)

Sistrans(2) (Gem.)
Patsch (Gem.)
(1) 
Natters und Mutters grenzen nicht direkt an, da sich das Viller Ortschaftsgebiet entlang der Sill dazwischen schiebt
(2) 
Sistrans grenzt nicht direkt an, da sich das Lanser Gemeindegebiet am Patscherkofel dazwischen schiebt

Geschichte

Igler Straße, mit Pfarrkirche
Igler Straße

In Igls wurden Reihengräber aufgedeckt, die wahrscheinlich aus der Völkerwanderungszeit stammen. Der 1064 m hohe Goldbichl im Süden von Igls ist eine bedeutende archäologische Fundstätte.

Der Name stammt entweder aus dem 11. Jahrhundert von Vogt Eigilis aus dem Kloster Tegernsee, das in Igls Besitzungen hatte, oder aus dem 8. Jahrhundert vom Pfarrpatron, dem heiligen Ägidius, Abt von Saint-Gilles in der Provence, genannt Gilles. Als weiterer möglicher Ursprung des Namens wird auch ecclesia (lateinisch für Kirche) diskutiert, da sich im nahe gelegenen Innsbruck die Römersiedlung Veldidena (heute Wilten) und im Süden die noch heute so genannte Römerstraße befinden.[3]

Die früher romanische Pfarrkirche ist seit 1286 aus einem Ablassbrief bekannt; im 15. Jahrhundert wurde sie im spätgotischen Stil umgebaut und 1479 geweiht. 1705 wurde sie erneut umgebaut und barockisiert.
Oberhalb von Igls auf 1240 m Höhe steht die 1662 erbaute Wallfahrtskirche Heiligwasser (Maria Schnee/Hl. Ottilie). Die Wallfahrt geht auf eine Marienerscheinung zurück, der Quelle bei der kleinen Barockkirche wird heilende Wirkung zugeschrieben.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das bäuerliche Dorf zu einer Sommerfrische für Innsbrucker, die dort ihre Villen hatten.[4] Es kam zum Bau der ersten Hotels.[5]

Internationale Bekanntschaft erlangte Igls durch die Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 mit der Kunsteis-Bob- und Rodelbahn sowie der Olympia-Skiabfahrt vom Patscherkofel. Die Anlagen werden noch heute für internationale Sportbewerbe genutzt (etwa die Jugend-Olympiade 2012).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Igls

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Persönlichkeiten

Im Folgenden eine Liste von Persönlichkeiten mit Bezug zu Igls (absteigend geordnet nach Geburtsdatum):

Literatur

Einzelnachweise

  1. Siehe Räumliches Bezugssystem, Referat Statistik und Berichtswesen, innsbruck.gv.at → Amt|Verwaltung → Statistiken|Zahlen; insbesondere die dort gegebenen Dokumente Räumliches Bezugssystem und Plandarstellung der Katastralgemeinden, der statistischen Stadtteile und der statistischen Bezirke
  2. Wilhelm Rausch (Hrsg.), Hermann Rafetseder (Bearb.): Gebiets- und Namensänderungen der Stadtgemeinden Österreichs seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs, Band 2. Landesverlag, Linz (an der Donau) 1989, ISBN 3-900387-22-2, S. 155.
  3. A(nton) Wessinger: Ein onomatologischer Spaziergang im Unterinnthal. In: Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins / Zeitschrift des Deutschen und (des) Österreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1888, (Band XIX), S. 118–128 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/oav
  4. Ilse Patzelt: Sommervillen in Igls. Eine architekturhistorische Untersuchung für den Zeitraum von 1850–1914. Dissertation. Universität Innsbruck, Innsbruck 1999, OBV.
  5. Internationaler Luftkurort Igls bei Innsbruck, Tirol. Kursaison Mai bis Oktober. Selbstverlag der Kurvorstehung, Igls 1910, OBV.
  6. Hartmut Jäckel: Das Geheimnis des Doktor John. In: Die Zeit, Nr. 28/2004.