Film
Titel Four Rooms
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1995
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Allison Anders,
Alexandre Rockwell,
Robert Rodriguez,
Quentin Tarantino
Drehbuch Allison Anders,
Alexandre Rockwell,
Robert Rodriguez,
Quentin Tarantino
Produktion Lawrence Bender
Musik Combustible Edison
Kamera Rodrigo García,
Guillermo Navarro,
Phil Parmet,
Andrzej Sekuła
Schnitt Margaret Goodspeed,
Elena Maganini,
Sally Menke,
Robert Rodriguez
Besetzung
Honeymoon Suite – Die fehlende Zutat
Zimmer 404 – Der falsche Mann
Zimmer 309 – Die Ungezogenen
Penthouse – Der Mann aus Hollywood

Four Rooms (auch unter dem deutschen Titel Silvester in fremden Betten bekannt) ist ein Episodenfilm der Regisseure Allison Anders, Alexandre Rockwell, Robert Rodriguez und Quentin Tarantino aus dem Jahr 1995.

Über den Film

Der Film besteht aus vier Kurzgeschichten, welche von verschiedenen Regisseuren gedreht wurden. Die Vorlage Penthouse – Der Mann aus Hollywood stammt von Roald Dahl. Die vier Episoden besitzen alle ihren eigenen Handlungsstrang, der jeweils in einem der Zimmer eines Hotels spielt. Den roten Faden, der sich durch alle Geschichten zieht, stellt der Page Ted – „The Bellhop“ (gespielt von Tim Roth) – dar, der seine erste Nachtschicht am Anfang einer Silvesternacht in dem Hotel antritt. In den vier Räumen erlebt er dabei einige mehr oder weniger angenehme Abenteuer, die sich für ihn finanziell letztlich aber als recht rentabel herausstellen.

Neben Tim Roth spielen Antonio Banderas, Madonna, Quentin Tarantino und Bruce Willis mit. Die Produktionsfirma dahinter war Tarantinos A Band Apart, die Erstaufführung in Deutschland fand am 29. Februar 1996 statt, in den Vereinigten Staaten wurde der Film am 25. Dezember 1995 veröffentlicht.

Dem Film ging keine lange Planungsphase voraus. Vielmehr trafen die vier Regisseure mehr oder weniger zufällig zusammen. Da alle vier recht ähnliche Filme machen, war die Idee eines gemeinsamen Werkes schnell gefasst.

Handlung

Im Vorspann übergibt ein alter Hotelpage seinem Nachfolger, Ted, die Schlüssel und erzählt von seiner Arbeit als Hotelpage. Er gibt Ted den dringenden Rat, sich auf keine sexuellen Eskapaden im Hotel einzulassen.

Honeymoon Suite – Die fehlende Zutat

Regie: Allison Anders
OT: The Missing Ingredient
In der Honeymoon Suite hat sich ein Hexenzirkel eingemietet – bestehend aus fünf Hexen, Athena, Elspeth, Eva, Jezebel und Raven, die ihre Göttin Diana wieder zum Leben erwecken wollen, da sie vor 40 Jahren mit einem Fluch belegt wurde, der sie in einen Stein einschloss. Genau 40 Jahre später, in der Hochzeitsnacht von Diana, in der alles geschah, wollen die fünf ihr Opfergaben bringen, um den Bann zu brechen: Muttermilch, Jungfrauenblut, Schweiß von 5 Männern, über ein Jahr gesammelte Tränen und das Sperma eines Mannes. Eva, die jüngste Hexe, ist zuständig für das Sperma des Mannes, doch anstatt es zu sammeln, hat sie es geschluckt. Die restlichen Mitglieder ihres Zirkels sind sauer auf sie, denn diese Zutat ist am wichtigsten. So muss Ted (der Hotelpage) als Samenspender herhalten und bekommt immerhin 50 US-Dollar für eine schnelle Nummer mit der schönen Hexe Eva. Nachdem Ted das Zimmer verlassen hat, kann Diana wieder zum Leben erweckt werden.

Zimmer 404 – Der falsche Mann

Regie: Alexandre Rockwell
OT: The Wrong Man
Bei Nummer 404 landet Ted, obwohl er eigentlich eine ganz andere Atmosphäre erwartet hat (Disco-Musik, Tanzen und viel Alkohol), in einem düsteren Zimmer. Die Bewohner dieses Zimmers sind Sigfried und seine Frau Angela, die beide eine Vorliebe für Psychosex haben. Angela ist an einen Stuhl gefesselt und Sigfried bedroht sowohl sie als auch Ted mit einer Waffe. Sigfried scheint rasend eifersüchtig zu sein und Ted fürchtet um sein Leben. In einem Moment der Unaufmerksamkeit gelingt es Ted fast zu fliehen. Danach muss er Sigfried am Ende der Szene das Leben retten, da dieser einen Herzanfall erleidet. Jedoch gibt er zu, dass das alles nur ein Test war, um die Liebe seiner Frau zu ihm zu testen. Alle sind nun glücklich, bis zu dem Zeitpunkt, als Angela lügt, dass Ted schon unzählige Male mit ihr geschlafen habe, und bezogen auf seine körperliche Beschaffenheit anmerkt: „Was Gott den Zwergen angetan hat, hat er bei Teddy wieder gutgemacht.“ Ted gelingt es jedoch, den Raum körperlich unbeschadet zu verlassen.

Zimmer 309 – Die Ungezogenen

Regie: Robert Rodriguez
OT: The Misbehavers
Zimmer 309 wird von einer Familie bewohnt. Um die Silvesternacht auswärts feiern zu können, heuern die Eltern den Pagen Ted für 500 US-Dollar als Babysitter für Sohn und Tochter an. Den Kindern rät der Vater, sich anständig zu benehmen. Die beiden machen Ted mit ständigen Anrufen und ihren Handlungen den Silvesterabend zur Hölle. Während sie das Hotelzimmer verwüsten, finden sie die Leiche einer Prostituierten in ihrem Bett. Ted rast hinauf ins Zimmer 309 und sieht die beiden Kinder mit Zigarette im Mund und einer Schnapsflasche in der Hand. Ted rastet aus und glaubt ihnen kein Wort über die Leiche. Als er sie jedoch selbst entdeckt, ruft er sofort die Polizei. Da er aber so schlecht über die Tote redet, rammt ihm die Kleine eine Spritze aus einem im Nachtschrank gefundenen Drogenbesteck in sein Bein. Das Zimmer steht plötzlich in Flammen, als die am Boden liegende Zigarette den Schnaps entzündet, und zu allem Übel hüpft Ted auf die Fernbedienung, worauf sich auf dem Fernseher der Erotikkanal einschaltet. In diesem Augenblick betritt der Vater das Zimmer und fragt die Kinder, ob sie sich auch anständig benommen hätten.

Penthouse – Der Mann aus Hollywood

Regie: Quentin Tarantino
OT: The Man from Hollywood
Ted wird ins Penthouse gerufen, wo er zu seinem Erstaunen von Angela begrüßt wird. Im Penthouse läuft eine Wette zwischen zwei Männern, Chester Rush und Norman (gespielt von Quentin Tarantino und Paul Calderón), bei der Ted eine Rolle spielen soll. Folgende Gegenstände sind bei dieser Wette wichtig: Ein Kübel mit Eis, ein Holzbrett und ein Hackebeil.

Nach den ersten Andeutungen über die Wette ist Ted, der Page, unwillig irgendeine Rolle dabei zu übernehmen und will gehen. Daraufhin wird er von Chester und nach und nach allen anderen anwesenden Personen sowie letztendlich mit 100 Dollar für eine Minute Zuhören davon überzeugt, sich die ganze Geschichte anzuhören.

Norman hat gewettet, dass er es schafft, sein Glücks-Zippo 10 Mal hintereinander anzuzünden. Wenn er es nicht schafft, dann wird ihm der kleine Finger abgehackt, sollte er es jedoch schaffen, gewinnt er Chesters 64er Chevrolet Chevelle. Ted soll bei dieser Wette die Rolle desjenigen übernehmen, der im Bedarfsfall den Finger abhackt. Natürlich möchte er nicht mitmachen, aber lässt sich umstimmen, als Chester ihm weitere 1000 Dollar bietet.

Norman schafft es jedoch nicht, die Wette zu gewinnen, denn schon beim ersten Mal versagt das Feuerzeug. Also hackt ihm Ted den kleinen Finger ab, kassiert das Geld und verlässt das Penthouse. Die Szene deutet an, dass die hysterisch schreienden Penthousebewohner sich mit dem Finger ins Krankenhaus aufmachen, um diesen wieder annähen zu lassen. Diese Episode basiert auf einer der bekanntesten Erwachsenengeschichten des norwegisch-walisischen Schriftstellers Roald Dahl, The Smoker (auch bekannt als Man from the South).

Verbindungen zwischen den Räumen

Die Episoden werden chronologisch gezeigt, bis auf „The Misbehavers“ und „The Wrong Man“, deren Handlungen sich überschneiden.

Kritik

„Ein Episodenfilm, der weitgehend kurzweilige Unterhaltung mit makabren Akzenten bietet. Eine reizvolle Fingerübung, die dem Darsteller des Hotelboys als Bindeglied zwischen den Episoden Gelegenheit bietet, alle Register seines Könnens zu ziehen.“

Lexikon des internationalen Films[2]

„Vier Regisseure kreierten diesen Episodenfilm und vergaßen das Wichtigste: die Knaller.“

„‚Four Rooms‘ besitzt eine brillante Coolness und die macht 102 Minuten absolut Laune. Hier hat man Spaß, hier wird es nicht langweilig und dank Tim Roth, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt, wird jede Szene zum Brüller.[4]

Moviesection.de

„Vier komisch überzeichnete Kurzgeschichten [… können] den großen Erwartungen nur bedingt entsprechen. Einzig Rodriguez’ aberwitzige Comic-Episode verdient sich das Prädikat ‚überragend‘. […] Allison Anders’ und Alexandre Rockwells Segmente sind in direkter Abfolge die Schwachpunkte der Anthologie. Anders’ Geschichte […] verfügt über das richtige Quantum Erotik, bleibt jedoch ohne wirkliche Überraschung und Höhepunkt. Bei Rockwells ‚Two Sides of a Plate‘ hapert es schon bei der eigentlichen Story, die kein Zentrum und keine Richtung hat. […] Robert Rodriguez entfacht im Vergleich einen Wirbelsturm mit seinem Meisterstück an rasendem Schnitt, extremen Nahaufnahmen und perfektem Timing […].[5]

Yahoo-Filmkritik

Der Film hat eine positive Bewertung von nur 14 % auf Rotten Tomatoes.[6] Madonna erhielt die Goldene Himbeere als Schlechteste Nebendarstellerin.

Trivia

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Four Rooms. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2009 (PDF; Prüf­nummer: 74 798 V).
  2. Four Rooms. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 19. Oktober 2016.
  3. Four Rooms. In: cinema. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  4. Thomas Ays: Four Rooms. In: Moviesection.de. Archiviert vom Original am 26. Januar 2016; abgerufen am 7. September 2019.
  5. Four Rooms Filmkritik. In: Yahoo. Archiviert vom Original am 8. Juli 2012; abgerufen am 7. September 2019.
  6. Four Rooms. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 27. Januar 2022 (englisch).