Frank-Burkhard Habel (* 17. August 1953 in Berlin), häufig mit F.-B. Habel abgekürzt, ist ein deutscher Film- und Fernsehwissenschaftler und Publizist sowie sporadisch Schauspieler und Drehbuchautor. Er war auch in anderen Funktionen bei Film und Fernsehen tätig.

Leben

Habel wuchs im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg auf, wo er als Kind erste Bühnenerfahrungen als Schauspieler sammeln konnte. 1971 wurde er Ensemblemitglied des Berliner Theaters im 12. Stock, hauptberuflich arbeitete er zunächst als Aufnahmeleiter beim Deutschen Fernsehfunk – wo er an einigen Episoden der Fernsehreihe Polizeiruf 110, aber auch Verfilmungen von George Bernard Shaw, Noël Coward, Thomas Wolfe und Stanisław Lem mitarbeitete. Seit Ende der 1970er Jahre bis 1989 arbeitete Habel auch beim Staatlichen Filmarchiv der DDR.

Von 1980 bis 1984 studierte er in Potsdam an der Hochschule für Film und Fernsehen Filmgeschichte, wirkte bis in die 1990er Jahre nebenbei auch in einigen Studentenfilmen mit, wie der James-Bond-Parodie Live and Let Die, für die er 1984 auf dem internationalen Studentenfilmfestival als bester Darsteller ausgezeichnet wurde. Seine Diplomarbeit schrieb er zu den Stacheltier-Produktionen der DEFA. Im Sommer 1989 beendete er seine Arbeit für staatliche Stellen und wurde freiberuflich als Autor, Dramaturg, im Verleih, als Kritiker, Juror, Kurator von Ausstellungen und Filmreihen, Moderator und Schauspieler tätig. Zudem war er mehrfach Gastdozent in verschiedenen Bildungseinrichtungen im In- und Ausland. Als Gründungs- und Vorstandsmitglied im Interessenverband Filmkommunikation war Habel Mitbegründer des Filmfestival Cottbus. Dem Theater im 12. Stock, später Zimmertheater Karlshorst, gehörte er bis 2005 nebenher an. Von 2009 bis 2013 war er Zweiter Vorsitzender der Kurt Tucholsky-Gesellschaft, erneut ab 2019. 2021 wurde er zum 1. Vorsitzenden gewählt[1].

Als Filmpublizist ist er seit dem Ende der 1970er Jahre aktiv. In den 1980er Jahren wirkte Habel am CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film mit. Seit Mitte der 1990er Jahre veröffentlichte Habel diverse Bücher zu Filmthemen. In seinen Büchern beschäftigt sich Habel häufig mit der Geschichte des Kinos und Fernsehens in der DDR. Er schreibt regelmäßig für die Tageszeitung junge Welt und gelegentlich für Neues Deutschland.

Filmografie

Schauspieler:

Aufnahmeleiter:

Autor und Dramaturg:

Schriften

Einzelnachweise

  1. Der Vorstand. In: Kurt Tucholsky-Gesellschaft. 28. Januar 2022, abgerufen am 26. August 2022 (deutsch).