Thomas Wolfe 1937, Foto von Carl van Vechten

Thomas Clayton Wolfe (* 3. Oktober 1900 in Asheville, North Carolina; † 15. September 1938 in Baltimore, Maryland) war ein amerikanischer Schriftsteller.

Leben

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Wolfe wurde als letztes von acht Kindern in Asheville, North Carolina, als Sohn einer irisch-schottischen Mutter und eines pennsylvaniadeutschen Steinmetzen geboren.[1] Er studierte vier Jahre an der University of North Carolina at Chapel Hill, war Schauspieler bei den Carolina Playmakers und studierte ab 1920 weiter an der Harvard University. Nach Misserfolgen als Dramatiker hatte er von 1924 bis 1929 eine Stelle als Dozent für amerikanische Literatur und Englisch am Washington Square College der Universität New York, die er dann jedoch aufgab, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Sinclair Lewis würdigte ihn in seiner Nobelpreisrede 1930 mit den Worten:

Da ist Thomas Wolfe, ein Junge von, ich glaube, dreißig oder weniger Jahren, dessen einziger Roman Look Homeward, Angel an die Seite unserer besten Literaturwerke gestellt werden kann, eine kolossalische Schöpfung von tiefer Lebenslust.[2]
Thomas Wolfes Haus in Asheville, North Carolina

Wolfe unternahm sechs Reisen nach Europa. Zwischen 1926 und 1936 reiste er durch Deutschland (diese Reisen summierten sich auf insgesamt acht Monate[3]), hin und her zwischen München, Berlin, Wiesbaden, Bonn, Köln, Leipzig, Frankfurt und Freiburg. Er besuchte das Oktoberfest, den Schwarzwald, Museen und Bars.[4] Während der Olympischen Sommerspiele 1936 war er in Berlin, wo er seinen deutschen Verleger Ernst Rowohlt traf. Sein Scharfblick für die veränderten Verhältnisse in Deutschland hat sich vor allem in Es führt kein Weg zurück niedergeschlagen, wo er hellsichtig die Verhaftung eines Juden an der Reichsgrenze beschreibt.

In dem expressionistischen Dichter Hans Schiebelhuth fand er für seine ersten beiden Romane einen kongenialen Übersetzer, der dazu beitrug, dass Wolfe sich zeitweise in Deutschland höher geschätzt fühlte als in seiner Heimat. In Amerika gehörte William Faulkner, in Deutschland Hermann Hesse zu seinen Bewunderern. Thomas Wolfe starb 1938 an Gehirntuberkulose und wurde in seiner Heimatstadt Asheville, die er als Altamont unsterblich gemacht hatte, im Familiengrab beigesetzt. Geweb und Fels und Es führt kein Weg zurück wurden postum aus den hinterlassenen Manuskriptmassen zusammengestellt.

Werke

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Deutschsprachige Ausgaben

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Schau heimwärts, Engel! Eine Geschichte vom begrabnen Leben. Deutsche Erstausgabe, Rowohlt, Berlin 1932

Weitere Veröffentlichungen

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Verfilmungen

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Hörspiele

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Literatur

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Commons: Thomas Wolfe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

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  1. Quelle Geburt: Beiheft CD-Audioversion von: Die Party bei den Jacks, NDR Kultur, ISBN 978-3-8337-2906-5.
  2. „there is Thomas Wolfe, a child of, I believe, thirty or younger, whose one and only novel, Look Homeward, Angel, is worthy to be compared with the best in our literary production, a Gargantuan creature with great gusto of life“. Zitat aus: Sinclair Lewis: The American Fear of Literature. Nobelpreisrede, 12. Dezember 1930.
  3. Thomas Wolfe: "Eine Deutschlandreise" – Vom Rohen und Geistigen. Abgerufen am 28. Mai 2020 (deutsch).
  4. Jutta Person: Thomas Wolfe über Deutschland: Schweinsgesichter. Abgerufen am 28. Mai 2020.
  5. Besprechung abgerufen am 31. März 2020
Personendaten
NAME Wolfe, Thomas
ALTERNATIVNAMEN Wolfe, Thomas Clayton (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG amerikanischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 3. Oktober 1900
GEBURTSORT Asheville
STERBEDATUM 15. September 1938
STERBEORT Baltimore