Gabriela Zapolska
Julian Fałat: Porträt von Gabriela Zapolska

Gabriela Zapolska, eigentlich Maria Korwin-Piotrowska (* 30. Märzjul. / 11. April 1857greg. in Podhajce bei Łuck, Russisches Kaiserreich; † 17. Dezember 1921 in Lwów, Republik Polen) war eine bedeutende polnische Schriftstellerin. Sie gilt als eine wichtige Vertreterin des polnischen Naturalismus und als eine der bekanntesten Dramatikerinnen ihrer Zeit.

Leben

Maria Korwin-Piotrowska war die Tochter eines wohlhabenden Gutsbesitzers. Sie schöoss sich gegen den Willen ihrer Eltern 1879 einer wandernden Schauspielertruppe an. Sie trat in vielen polnischen Städten auf und gastierte zwischen 1890 und 1895 auch in Paris. 1902 gründete sie eine Schauspielschule in Krakau, die sie auch einige Jahre leitete. Außerdem machte sie sich einen Namen als Theaterkritikerin.

Bedeutung

Gabriela Zapolska gilt als eine führende Vertreterin des polnischen Naturalismus. Sie war in ihrem Schreiben auch von Émile Zola beeinflusst.

Sie war eine ungewöhnliche Autorin, da in ihren Romanen und Dramen Probleme von Frauen in ihrer Zeit sehr kritisch beschrieb und auch Themen von Körperlichkeit und Sexualität offen darstellte. Ihr Zarewitsch von 1917 fühlte sich mehr zu Männern hingezogen und musste vom Hof erst durch eine als Junge verkleidete Schauspielerin in die richtige Richtung gebracht werden.

„Gabriela Zapolska enjoys the distinction of being (...) Europe's most outstanding female playwright.“[1]

Werke (Auswahl)

Übersicht

Gabriela Zapolska verfasste zahlreiche Romane und Theaterstücke.

Einige wurden ins Deutsche übersetzt und erschienen zum Teil in mehreren Auflagen, meist im Verlag Oesterheld & Co. in Berlin. Dieser gab 1919 und 1924 auch eine neunbändige Werkausgabe heraus. 1935 wurden drei Bücher verboten. Der Henschel-Verlag in Ost-Berlin übersetzte 1952/56 vier Stücke.[2]

Prosa

Dramatische Werke

Bearbeitungen

Literatur

Deutsch
Polnisch

Einzelnachweise

  1. Katriel Ben Arie, The Universal Value of the Plays of Gabriela Zapolska, in Études Slaviienne et Est-Européen/Slavic and East European Studies, 1974, p. 75–85, hier p. 75 Textanfang; Gabriela Zapolska erfreut sich der Bedeutung (...), Europas ungewöhnlichste Dramatikerin zu sein; in dem Artikel werden unter anderem antisemitische Tendenzen in einigen Sätzen ihres Werkes untersucht
  2. Gabriela Zapolska Henschel Schauspiel, mit Leseproben der vier Übersetzungen !
  3. Ansicht
  4. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 9. April 1935, S. 296
  5. bibliographische Angaben (Memento vom 14. Dezember 2011 im Internet Archive) (polnisch)
  6. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 26. Oktober 1914, S. 7690, mit ganzseitiger Verlagsanzeige
  7. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 20. Juni 1910, S. 7303 Digitalisat
  8. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 9. April 1935, S. 296
  9. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 26. Oktober 1935, S. 904 (Bayern) und 29. Oktober 1935, S. 912 (Preußen)
  10. bibliographische Informationen (Memento vom 14. Dezember 2011 im Internet Archive) (polnisch)
  11. Zensur-Erlaubnis in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  12. Siehe polnische Kategoria von Filmen von Gabriela Zapolska
  13. Die Warschauer Zitadelle Cinema Austrico
  14. Die Warschauer Zitadelle Filmportal