Geta von oben
Seitenansicht

Das Wort Geta (jap. 下駄) bezeichnet japanische Holzsandalen, die zusammen mit traditioneller Kleidung wie zum Beispiel dem Kimono getragen werden. Typisch für Geta sind die hohen Sohlen, die in früherer Zeit dazu dienten, den Fuß auf Distanz zum Unrat der Straße zu halten.[1]

Aussehen und Aufbau

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem hölzernen Fußbett ( dai, wörtlich: Sockel, Plateau) wird ein Riemen so befestigt, dass er, zwischen der ersten und zweiten Zehe nach oben und von dort nach rechts und links unten geführt, dem Fuß Halt im Fußbett verschafft. Das Fußbett selbst ruht auf einer meist zweigeteilten, ebenfalls hölzernen Sohle (ähnlich Sohle und Absatz bei westlichem Schuhwerk), die im Japanischen mit ha (, Zähne) bezeichnet werden. Durch die hohe Sohle sollen die Füße des Trägers vom Erdboden abgehoben und so vor Schlamm und Unrat geschützt werden, die früher die Straßen bedeckten.

In der Ausführung mit zwei Querstegen als Aufstand ermöglicht die Kürze der gesamten Aufstandsfläche eine gewisse Abrollbewegung des Fußes samt Schuh. Die Lücke zwischen den Stegen reduziert das Gewicht des Schuhs, erhöht die Griffigkeit gegen Abrutschen in Gehrichtung und ermöglicht in Längsrichtung formschlüssiges Steigen auf einen kugeligen Stein, ein querliegendes Rundholz oder die Kante einer Stufe.

Varianten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
oben: normale Geta, Yama-Geta, hohe Geta, Ipponba-Geta,
unten: Ashida, Pokkuri-Geta, hohe Ipponba-Geta

Verbreitung und Bedeutung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heutzutage werden Geta am häufigsten zu traditionellen Anlässen zusammen mit dem Yukata und von Sumo-Kämpfern getragen. Eine Eigenart des Schuhs ist es, dass man ihn meist hört, bevor man ihn sieht. Die hölzerne Fußbekleidung gibt bei jedem Schritt des Trägers ein typisches Klacken von sich. Manchmal wird behauptet, dass es dieses Geräusch sei, das ältere Japaner im modernen Leben am meisten vermissen. Auf der anderen Seite ist es das Geräusch, welches jeder Sumo-Kämpfer am wenigsten vermissen wird, da das Tragen von Geta nur in den beiden untersten Ligen verpflichtend ist. Außerdem tragen die Geishas diese Schuhe im Winter. Zukünftige Geishas ("Maikos") tragen andere Schuhe, sogenannte Okobo.

Geta im Sprachgebrauch

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein japanisches Sprichwort sagt: Man weiß es nicht, bevor man nicht Geta getragen hat. Verwendet wird diese Redensart in der Bedeutung, dass man den Ausgang eines Wettkampfes nicht vor dessen Ende kennen kann. Weil das Tragen von Geta eine Person aufgrund der hohen Sohle größer erscheinen lässt, hat Geta tragen eine übertragene Bedeutung: Man verwendet es, um auszudrücken, dass etwas größer oder umfangreicher erscheint, als es bei genauerer Betrachtung wirklich ist.

Oder: Ein Kampf ist nicht beendet, bevor man nicht wieder die Geta anzieht. Da ein schnelles, sicheres Laufen in Geta schwierig ist, und Holz auf vielen Untergründen rutscht, wurden in der Feudalzeit Japans die Geta von zwei Duellanten vor dem Kampf ausgezogen und man kämpfte in Tabi oder barfuß. Erst wenn der Kampf eindeutig entschieden war, hatte man Zeit, wieder in die Geta zu steigen.

Siehe auch

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Geta – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. 下駄. In: デジタル版 日本人名大辞典+Plus bei kotobank.jp. Abgerufen am 28. Januar 2014 (japanisch).