HHL Leipzig Graduate School of Management | |
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Gründung | 25. April 1898 Wiedergründung 2. Oktober 1992 |
Trägerschaft | Handelshochschule Leipzig gGmbH[1] |
Ort | Leipzig |
Bundesland | Sachsen |
Land | Deutschland |
Hochschulleitung | Tobias Dauth (Kanzler) |
Studierende | 800 ((09/21))[2] |
Mitarbeiter | ca. 160 |
davon Professoren | 22 |
Website | www.hhl.de |
Die Handelshochschule Leipzig, seit 2012 HHL Leipzig Graduate School of Management, ist eine privatwirtschaftlich betriebene, staatlich anerkannte Wirtschaftshochschule in Leipzig mit Promotions- und Habilitationsrecht.
Die HHL wurde im April 1898 als private Handelshochschule auf Initiative der Leipziger Industrie- und Handelskammer und des Deutschen Verbands für das kaufmännische Unterrichtswesen nach den Ideen des Pioniers des Handelshochschulgedankens, Gustav von Mevissen, gegründet.[3] Nach mehreren Umzügen hatte sie seit 1910 ihren Sitz in dem von Fritz Schumacher entworfenen Gebäude in der Ritterstraße (heute Geschwister-Scholl-Haus). 1946 wurde sie als Fakultät in die Universität Leipzig eingegliedert, erhielt 1969 jedoch als Nachfolgerin der geschlossenen Hochschule für Binnenhandel zumindest Teilautonomie zurück.
1992 wurde die Hochschule im Rahmen der Novelle des Sächsischen Hochschulgesetzes geschlossen. Im selben Jahr kam es zur Wiedergründung als private universitäre Wirtschaftshochschule durch die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig.[4] Im Jahr 1996 wurden die ersten Studenten eingeschrieben, 2012 erfolgte die Umbenennung in HHL Leipzig Graduate School of Management. Die Hochschule befindet sich heute in der Jahnallee 59, auf dem Gelände der ehemaligen Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) am Elsterbecken.[5]
Die HHL ist eine gemeinnützige GmbH mit den folgenden Gesellschaftern:
Vorsitzender des Kuratoriums ist Ulrich Lehner.
Die HHL ist nach Studienprogrammen und Lehrstühlen organisiert.[7]
Die HHL wurde 2004 Association to Advance Collegiate Schools of Business (AACSB) akkreditiert und 2009, 2014 und 2019 reakkreditiert[8]. Die Studienprogramme M.Sc., MBA sowie Teilzeit-M.Sc. und Teilzeit-MBA wurden von der Agentur ACQUIN akkreditiert resp. reakkreditiert.[9]
Masters in Management:
Master of Business Administration (MBA, Full-time Program):
In allen Studienprogrammen wird ausschließlich auf Englisch unterrichtet. Austauschstudenten, welche ein bis drei Semester an der HHL absolvieren, um im Anschluss ihr Studium an der Heimatuniversität fortzusetzen, sind in allen Studienprogrammen vertreten.[4]
Mit dem konsekutiven Masterstudiengang haben Bachelor- oder Diplom-Absolventen (Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie) die Möglichkeit, in einem 24 bis 30-monatigen, englischsprachigen Studienprogramm den Master of Science in Management (M.Sc.) zu erwerben.
Mit dem konsekutiven MBA-Studium haben Bachelor- oder Diplom-Absolventen (Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie) die Möglichkeit, in einem 15 bis 24-monatigen, englischsprachigen Studienprogramm den Master of Business Administration (MBA) zu erwerben. Der Studiengang richtet sich an Absolventen aller Studiengänge, die bereits über erste Berufserfahrungen verfügen.
Das auf drei Jahre ausgelegte Promotionsstudium der HHL richtet sich an Kandidaten mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulabschluss.
Der HHL DIGITAL SPACE stellt eine Plattform zur Förderung digitaler Geschäftsmodelle dar.[22] Ziel ist, neue Geschäftsideen zu unterstützen, Gründer zu befähigen und das Ökosystem für Unternehmertum zu bereichern. Dabei bildet ein speziell entwickeltes Inkubationsprogramm den Kern des HHL Digital Space. Das Programm unterstützt Gründer in der Frühphase ihrer Unternehmensentwicklung mit Hilfe von Experten aus dem HHL-Netzwerk und durch die Expertise etablierter Unternehmen. Das Inkubationsprogramm ist offen für alle Gründungwilligen mit einem digitalen Geschäftsmodell. Begleitet wird das Programm durch Rahmenveranstaltungen wie Founder Talks, einem Market Day und einem abschließenden Launch Day. Beim Launch Day präsentieren die Teams ihr Geschäftsmodell vor einem Publikum, das aus Investoren sowie Experten besteht. Über die Gründerförderung hinaus verfolgt der HHL Digital Space das Ziel, bestehende Unternehmen bei der digitalen Transformation zu unterstützen – insbesondere bei der Entwicklung neuer Technologien und Geschäftsmodelle.
Die HHL ist ein zentraler Partner bei dem lokalen Kooperationsprojekt SMILE, bei dem sich potenzielle Gründer Unterstützung suchen können.[23]
SMILE steht für „Selbstmanagementinitiative Leipzig“ und unterstützt wissenschaftliche Gründer in und um Leipzig. SMILE ist ein Netzwerk bestehend aus der Universität Leipzig, der HHL Leipzig Graduate School of Management und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK). Die Initiative bietet Betreuung und Coaching für Start-ups und Spin-offs sowie Training für Schlüsselqualifikationen. Das Projekt SMILE wird aus Mitteln der Europäischen Union und des Freistaates Sachsen (Europäischer Sozialfonds, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst) finanziert.
Die Gründerinnen-Initiative ist ein 6-monatiges Programm,[24] das potenzielle Gründerinnen (vorzugsweise aus dem MINT-Bereich) auf ihrem Weg in die Selbständigkeit unterstützt. In Workshops und Seminaren mit Experten können die Teilnehmerinnen Geschäftsideen entwickeln, Geschäftsfragen aus der Sicht von Frauen diskutieren und ihr Geschäftsnetzwerk erweitern. Insbesondere profitieren sie vom Wissen und Know-how erfahrener Start-up-Coaches und Mentoren. Die Gründerinnen-Initiative wird von der Europäischen Union, dem Europäischen Sozialfonds und dem Land Sachsen unterstützt.
Im Rahmen des HHL-Businessplan-Seminars entwickeln die Teilnehmer zusammen mit einem Studententeam der HHL einen professionellen Businessplan für ihre Ideen und stellen diesen zum Abschluss einer Jury aus Investoren und Unternehmern vor. Das gibt den Teilnehmern die Gelegenheit, Feedback zu ihren Geschäftsideen zu erhalten und an von dem Management-Wissen der HHL-Studenten zu profitieren. Der Gewinner bzw. die Gewinnerin des Businessplan-Seminars erhält den HHL-Businessplan-Award. Ermöglicht wird das Seminar durch die Unterstützung und Förderung der Leipziger Stiftung für Technologie und Innovationstransfer. Der Fokus der Stiftung liegt auf der Förderung des Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse für die wirtschaftliche Entwicklung der Leipziger Region.
Die Handelshochschule Leipzig plant einen DIGITAL SPACE@Innovationscampus Görlitz,[25] um Synergien zu nutzen, die bei der Start-up-Förderung und der Wirtschaftsförderung entstehen können.
Kritisiert wird, dass die privatwirtschaftlich betriebene Hochschule immer wieder durch das Land Sachsen und damit durch Steuergelder mitfinanziert wird.
Im Juni 2014 berichtete das Magazin Der Spiegel von „handfesten Problemen“ des Geschäftsmodells der Hochschule. Der Sächsische Landesrechnungshof gehe in seinem aktuellen Jahresbericht davon aus, dass die HHL inzwischen direkt und indirekt stark von Staatsgeld abhängig sei. So residiere die HHL nach Angaben des Rechnungshofes etwa mietfrei in Gebäuden des Landes Sachsen. Dies verursache Kosten in Höhe von 343.000 Euro im Jahr, nach einer geplanten Erweiterung wären es ab 2017 sogar 620.000 Euro. Des Weiteren wird der Vorwurf erhoben, die Hochschule habe Gelder zweckentfremdet. So sollen in den Jahren 2011 und 2012 Steuergelder in Höhe von insgesamt 1,4 Mio. Euro als Zuwendungen geflossen sein, wobei die HHL große Teile des Geldes nicht für den eigentlichen Zweck verwendet haben soll.[26][27]
Bereits 1994 wurde der Hochschule vom Land Sachsen ein zinsloses Darlehen in Höhe von 25 Mio. DM gegeben, welches eigentlich spätestens im Jahr 2014 zurückgezahlt werden sollte. Doch der „Schutzschirm für alle Fälle musste längst bis 2020 verlängert“ werden, so der Spiegel. Von 2006 bis 2012 sollen demnach Defizite in Höhe von insgesamt fast 6 Millionen Euro über das Darlehen ausgeglichen worden sein. Auch im Jahr 2013 erzielte die HHL einen Verlust.
Die HHL hat rund 140[28] Partnerhochschulen,[29] unter anderem: