Coppi bei einer Kundgebung in Berlin-Moabit zum 71. Jahrestag der Novemberpogrome, 2009
Coppi bei der Einweihung einer Stele zur Erinnerung an Felix und Käthe Tucholla, 2013

Hans Coppi (* 27. November 1942 in Berlin) ist ein deutscher Historiker. Er ist der Sohn der Widerstandskämpfer Hans Coppi und dessen Frau Hilde Coppi.

Leben

Geboren wurde Hans Coppi im Berliner Frauengefängnis Barnimstraße. Seine Eltern Hans und Hilde Coppi wurden wegen ihrer Mitarbeit in der WiderstandsgruppeRote Kapelle“ von den Nationalsozialisten ermordet. Er wuchs bei seinen Großeltern auf.

Nach seinem Ökonomie-Studium war er im Außenhandelsbetrieb Werkzeugmaschinen und Werkzeuge (WMW) der DDR als Direktor und einige Jahre als Parteisekretär der SED tätig. Von 1984 bis 1987 war er Mitarbeiter in der SED-Bezirksleitung Ost-Berlin. Nach einem einjährigen Studium in Moskau ging er zur Forschungsstelle Harnack/Schulze-Boysen an der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1992 promovierte er an der TU Berlin mit einer biographischen Studie zu Harro Schulze-Boysen. Von 1990 bis 1994 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. 1997–2002 war er Projektleiter in der Gedenkstätte Sachsenhausen zur elektronischen Erschließung archivalischer Quellen des KZ Sachsenhausen. Seit 2003 ist er freier Mitarbeiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Von 2004 bis 2017 war er Vorsitzender der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), seit 2017 ist er Ehrenvorsitzender.

Coppi ist mit der Galeristin Helle Coppi verheiratet. Er hat drei Töchter und lebt in Berlin-Mitte.

Er beteiligte sich im Februar 2024 an einer gemeinsamen Erklärung von 286 Nachfahren der Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime und rief dazu auf, „aus der Geschichte zu lernen und die Demokratie zu stärken“.[1]

Auszeichnung

Publikationen

Film

Einzelnachweise

  1. FUNKE Mediengruppe: Stauffenberg, Bonhoeffer & Co: Der Appell der Nachfahren gegen die AfD im Wortlaut. 5. Februar 2024, abgerufen am 7. Februar 2024.
  2. „Honorable Mention Award“ der International Labor History Association für Publikation von Hans Coppi und Stefan Heinz (englisch)
  3. Inga Wolfram u. a.: Verlorenes Leben: Inhaltsangabe
  4. Berlinale: Neuer Dresen-Film "In Liebe, Eure Hilde" für Goldenen Bären nominiert. In: mdr.de. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  5. In Liebe, Eure Hilde bei filmportal.de