25. Januar: Thailand erklärt Großbritannien und den USA den Krieg und tritt somit aufseiten der Achsenmächte in den Zweiten Weltkrieg ein.
29. Januar: Ein halbes Jahr nach der Anglo-Sowjetischen Invasion des Iran unterzeichnet der neue Schah Mohammad Reza Schah mit ein Abkommen, in dem der UdSSR und Großbritannien jede erdenkliche nichtmilitärische Unterstützung zugesichert wird.
1. Februar: Der US-amerikanische Regierungssender Voice of America strahlt sein erstes Programm in deutscher Sprache über britische Sendeanlagen aus.
15. Februar: Das Vichy-Regime erklärt durch Gesetz den Schwangerschaftsabbruch zum „Verbrechen gegen die Staatssicherheit“ und setzt für Personen, die Abbrüche an Schwangeren vornehmen die Todesstrafe fest.
4. August: Der Schweizer Bundesrat bekräftigt in einem Beschluss die Rückweisung an den Grenzen insbesondere von jüdischen Deutschen, auch wenn den davon betroffenen Ausländern daraus ernsthafte Nachteile (Gefahren für Leib und Leben) erwachsen könnten.
8. August: Für sechs Teilnehmer am KommandounternehmenUnternehmen Pastorius endet ihre Bereitschaft, für Deutschland Sabotageakte in den Vereinigten Staaten zu begehen, kurz nach Verkündung des Urteils durch ein US-Militärgericht auf dem elektrischen Stuhl. Zwei weitere Täter in spe erhalten hohe Haftstrafen.
30. Oktober: Die Besatzung des britischen Zerstörers HMS Petard erbeutet bei der Versenkung des deutschen U-Boots U 559 vor der Küste Ägyptens Codebücher der Enigma-M4-Chiffriermaschine.
9. Januar: Mit einer Offensive im Deutsch-Sowjetischen Krieg gelingt es der Roten Armee, die deutschen Heeresgruppen Nord und Mitte voneinander zu trennen.
18. Januar: Mit einem Angriff von Partisanen auf die deutschen Besatzer beginnt die Schlacht um Cholm, bei der mehrere tausend deutsche Soldaten („Kampfgruppe Scherer“) eingekesselt und erst nach 105 Tagen entsetzt werden.
Januar: In der Schlacht um Moskau erfolgen sowjetische Vorstöße bei Wjasma, Rschew und Moschaisk.
8. Februar: Die Rote Armee schließt den Kessel um Demjansk. In einem Kesselgebiet von zirka 3.000 Quadratkilometern mit einem Frontumfang von etwa 300 Kilometern um die Stadt Demjansk, sind sechs Divisionen mit etwa 95.000 Soldaten und 20.000 Pferden eingeschlossen. Dazu gehört auch die SS-Division Totenkopf unter SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SSTheodor Eicke. Der Kessel wird allerdings erfolgreich durch die Luft versorgt.
Mai: Das Unternehmen Trappenjagd ist ein deutsch-rumänisches militärisches Unternehmen zur Eroberung der Halbinsel Kertsch an der Ostseite der Krim. Der deutsche Überraschungsangriff beginnt am 8. Mai. Am 11. Mai erreicht die 22. Panzer-Division die Küste, damit sind große Teile der sowjetischen 51. Armee eingeschlossen. Am 13. Mai beginnt die Belagerung der Steinbrüche von Adschimuschkai, wo sich 13.000 Rotarmisten verschanzt haben. Am 14. Mai wird der Hafen eingenommen. Die letzten Kämpfe dauern noch bis zum 20. Mai.
12. bis 28. Mai: Die Schlacht bei Charkow führt nach sowjetischen Anfangserfolgen zur Einkesselung eines großen Teils der Angriffsverbände durch einen deutschen Gegenangriff. Der Sieg bei Charkow ist eine der letzten siegreichen Kesselschlachten der Wehrmacht. Durch diesen Sieg erkämpfen sich die Deutschen die strategischen Voraussetzungen für die Sommeroffensive 1942.
7. Juni: Die deutsche Wehrmacht beginnt im Krieg gegen die Sowjetunion nach tagelangem Bombardement durch Artillerie und aus der Luft im Unternehmen Störfangeinen zweiten großen Angriff auf die zur sowjetischen Festung erklärte Hafenstadt Sewastopol. Mit der Einnahme der Halbinsel Chersones wird die Eroberung der Krim durch die deutsche Wehrmacht am 4. Juli abgeschlossen.
28. Juni: Die deutsche Sommeroffensive Fall Blau beginnt, sie wird am 30. Juni in Unternehmen Braunschweig umbenannt. Nahezu überall ziehen sich die sowjetischen Verteidiger zurück, da das Sowjetische Oberkommando die deutsche Sommeroffensive bei Moskau erwartet hat und 50 % der Roten Armee dort stationiert sind. Schon am 5. Juli erreichen die deutschen Panzerspitzen den Don bei Woronesch. Die sowjetischen Verbände können sich jedoch durch Preisgabe von Gelände einer Vernichtung entziehen.
23. August: Ein massiver deutscher Luftangriff auf Stalingrad im Vorfeld der Phase des deutschen Angriffs auf Stalingrad führt zur fast völligen Zerstörung der Stadt und zum Tod von tausenden Zivilisten. Ein unmittelbar nach dem Angriff aufgenommenes Foto, das den Barmalei-Brunnen vor den brennenden Ruinen zeigt, wird in der Folge zu einer der ikonischsten Aufnahmen des Zweiten Weltkriegs
18. Oktober: Der geheime Kommandobefehl des OKW ergeht, er sieht die Tötung von gefangenen Kommandosoldaten vor.
27./28. Februar: Bei dem Kommandounternehmen Operation Biting in La Poterie-Cap-d’Antifer in der Nähe von Bruneval an der Kanalküste erbeuten britische Spezialkräfte Teile des Prototyps eines mit Dezimeterwellen arbeitenden deutschen Radargeräts (Würzburg-Radar).
19. August: Die Operation Jubilee, ein Landungsversuch britischer und kanadischer Truppen bei der nordfranzösischen Hafenstadt Dieppe, mit dem die von Stalin geforderte Zweite Front der Alliierten gegen die Achsenmächte im Zweiten Weltkrieg aufgebaut werden soll, scheitert. Die Operation wird nach hohen alliierten Verlusten von bis zu 70 % der eingesetzten Streitkräfte am nächsten Tag abgebrochen, liefert aber wichtige Erkenntnisse für die Operation Overlord zwei Jahre später.
24. August: Wehrpflicht für Elsässer Bürger (Malgré-nous) obwohl sie französische Staatsbürger sind.
25. August: Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt befiehlt die Befestigung der gesamten Atlantikküste von Norwegen bis Frankreich zu einem „Atlantikwall“.
31. August: Generalstreik in Luxemburg gegen die deutsche Besatzungsmacht
8. September: Zum Aufbau des Atlantikwalls wird die Bevölkerung der besetzten Gebiete von der Organisation Todt völkerrechtswidrig zu Zwangsarbeit verpflichtet.
2. Januar: Die deutschen und italienischen Truppen in Bardijja, Libyen, kapitulieren.
Massive Angriffe der deutschen Luftflotte 2 unter Albert Kesselring auf wichtige Knotenpunkte wie Malta, von wo aus britische U-Boote und Flieger die deutschen und italienischen Nachschublieferungen attackieren, sorgen um die Jahreswende dafür, dass diese Störungen zeitweilig unterbleiben. Unter diesen Umständen gelingt es Erwin Rommel im Januar, die Initiative zurückzugewinnen. Er nutzt den durch die Luftunterstützung entstandenen operativen Vorteil sowie insbesondere frisch herangeführte Verstärkungen für einen überraschenden Gegenangriff, der die Panzerarmee Afrika bis Ende Juni bis nach El Alamein, nur 100 Kilometer vor Alexandria, führt.
21. Juni: Die alliierten Verteidiger der libyschen Stadt Tobruk geben nach heftigen zweiwöchigen Kämpfen auf. Das deutsche Afrikakorps besetzt im Afrikafeldzug den Ort und erbeutet eine große Menge an Nachschubgütern. Der „Wüstenfuchs“ Erwin Rommel wird daraufhin zum Generalfeldmarschall befördert, während Neil Ritchie vom alliierten Kommando entbunden und durch Claude Auchinleck ersetzt wird.
1. bis 31. Juli: Die Erste Schlacht von El Alamein endet mit einem taktischen Unentschieden, jedoch gelingt es den Alliierten unter Claude Auchinleck, den Vormarsch der Achsenmächte auf Alexandria zu stoppen.
13. August: Der britische General Claude Auchinleck, der sich geweigert hat, eine Großoffensive zu befehlen, bevor er und seine Truppen richtig vorbereitet sind, wird von Winston Churchill seines Amtes enthoben und durch Harold Alexander und Bernard Montgomery ersetzt.
30. August bis 6. September: Die Schlacht von Alam Halfa endet mit einem Sieg der verteidigenden britischen Armee und lässt die Initiative in Nordafrika endgültig an die Alliierten übergehen.
23. Oktober: Die Briten unter Bernard Montgomery setzen bei El-Alamein zum Gegenangriff an – noch später als es Auchinleck vorgeschlagen hat. Die Zweite Schlacht von El Alamein endet am 4. November mit einem Sieg der Alliierten. Ein Haltebefehl Hitlers vom 3. November wird von Rommel mit Rückendeckung durch Generalfeldmarschall Albert Kesselring ignoriert. Nach ihrem Rückzug erreichen die deutschen und italienischen Verbände am 6. November die libysche Grenze.
24. Januar: Die Vereinigten Staaten erringen in der Seeschlacht vor Balikpapan zwar einen taktischen Sieg, die Landung der japanischen Truppen am selben Tag auf Borneo und die Eroberung der Ölfelder von Balikpapan wird dadurch jedoch nicht verzögert.
14./15. Februar: In der Schlacht von Palembang gelingt es den japanischen Einheiten, die Erdölraffinerien bei Palembang auf Sumatra zu erobern und zu sichern, bevor sie von den Alliierten zerstört werden können.
16. Februar: Japanische Soldaten begehen das Massaker von Bangka: Dutzende britische Soldaten und australische Krankenschwestern, die kurz zuvor durch Schiffbruch auf der Insel gestrandet sind, werden am Strand von Bangka erschossen oder erstochen. Einige Überlebende verbringen des Rest des Kriegs in japanischer Kriegsgefangenschaft.
19. Februar: Mit dem Luftangriff auf Darwin fliegen die japanischen Luftstreitkräfte den ersten und massivsten ihrer Luftangriffe auf Australien. Am gleichen Tag beginnt die fast ein Jahr dauernde Schlacht um Timor. Japanische Truppen greifen gleichzeitig das niederländische Westtimor und das formell neutrale, aber seit vorigem Jahr von den Alliierten besetzte Portugiesisch-Timor an.
27./28. Februar: Beim japanischen Sieg in der Schlacht in der Javasee wird die aus US-amerikanischen, britischen, niederländischen und australischen Schiffen bestehende alliierte ABDA-Flotte beinahe völlig vernichtet. Am folgenden Tag beginnt die japanische Invasion Javas, die bis zum 10. März abgeschlossen ist. Damit ist ganz Niederländisch-Indien in japanischer Hand.
9. März: Die Alliierten auf Java kapitulieren gegenüber den Japanern im Pazifikkrieg. Ganz Niederländisch-Indien bleibt sodann bis zum Kriegsende in japanischer Hand.
März: Das US-Kriegsministerium zieht General Douglas MacArthur von den Philippinen ab, wo die Lage gegen die angreifenden Japaner aussichtslos geworden ist, um ihn zum Oberbefehlshaber der alliierten Truppen im Southwest Pacific Area zu ernennen. Er wird auf einen direkten Befehl Franklin D. Roosevelts hin durch Jonathan Wainwright ersetzt. Etwa 14.000 Soldaten der US-Marineinfanterie und 2.000 philippinische Panzersoldaten können auf der Halbinsel Bataan und der vorgelagerten Insel Corregidor noch ein letztes Widerstandsnest bilden.
7. Mai: Die Schlacht im Korallenmeer südwestlich der Salomonen und östlich von Neuguinea ist die erste einer Reihe von sogenannten Trägerschlachten, bei denen sich japanische und alliierte See-Einheiten gegenüberstehen, die entscheidenden Kampfhandlungen jedoch ausschließlich mit Flugzeugen ausgetragen werden. Sie endet am folgenden Tag mit einem taktischen Unentschieden, doch können die Amerikaner einen strategischen Erfolg verbuchen, weil die Japaner die geplante Operation MO abbrechen müssen, mit der sie die alliierten Nachschubwege nach Südostasien unterbrechen wollten.
4. bis 7. Juni: In der Schlacht um Midway setzt sich die United States Navy im Pazifikkrieg gegenüber der japanischen Marine durch. Vier von sechs großen Flugzeugträgern und viele ihrer ausgebildeten Piloten haben die Japaner in den Kämpfen eingebüßt, was nunmehr zu einem Kräftegleichgewicht beider Flotten führt. Die Schlacht gilt als Wendepunkt im Pazifikkrieg.
16. August: Das US-amerikanische MarineluftschiffL-8 landet als Geisterschiff ohne seine Besatzung in Daly City/Kalifornien. Die beiden Piloten bleiben verschollen.
9. September: Am Wheeler Ridge in Oregon fällt die erste japanische Bombe auf das Festland der Vereinigten Staaten. Ziel des Angriffes mit einer Brandbombe ist, großflächige Brände auszulösen und damit Arbeitskräfte des Gegners zu binden.
16. September: Japan und Thailand schließen einen Vertrag über den Bau der Thailand-Burma-Eisenbahn, die später als „Eisenbahn des Todes“ bekannt wird.
26. Oktober: Die Schlacht bei den Santa-Cruz-Inseln ist die vierte Trägerschlacht des Pazifikkrieges. Die Japaner siegen, erleiden jedoch überproportional hohe Verluste an erfahrenen Flugzeugbesatzungen und können die Alliierten nicht wie geplant von Guadalcanal vertreiben.
13. November: Die Seeschlacht von Guadalcanal beginnt. Der letzte Versuch Japans, die Gewässer um Guadalcanal zu kontrollieren, endet am 15. November mit einer Niederlage. Der Tokyo Express, der eigentlich für japanischen Nachschub sorgen soll, beginnt nun mit dem schleichenden Abzug der japanischen Truppen vor allem mittels schneller Zerstörer in Richtung Neuguinea.
15. Dezember: Die letzten Bodenkämpfe im Inneren von Guadalcanal beginnen.
U-Bootkrieg im Atlantik
11. Januar: Das U-BootU 123 versenkt als Auftakt zum Unternehmen Paukenschlag, dem Einsatz deutscher U-Boote vor der nordamerikanischen Ostküste, einen britischen Frachter.
19. Januar: Bei der Versenkung des unbewaffneten kanadischen Passagierschiffs Lady Hawkins durch U 66 sterben 251 Menschen.
5. Juli: Der unbewaffnete britische Passagierdampfer Avila Star wird östlich der Azoren vom deutschen U-Boot U 201 ohne Vorwarnung mit drei Torpedos versenkt. 84 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben. Das letzte Rettungsboot wird erst nach 20 Tagen gefunden.
16. August: Das deutsche U-Boot U 507 versenkt an der brasilianischen Küste nacheinander jeweils ohne Vorwarnung die drei unbewaffneten brasilianischen Passagierschiffe Araraquara (131 Tote), Annibal Benévolo (150 Tote) und Baependy (270 Tote).
12. September: Das deutsche U-Boot U 156 versenkt im Atlantik den britischen Truppentransporter Laconia mit 1.800 italienischen Kriegsgefangenen und alliierten Soldaten an Bord. Der Kommandant lässt die Schiffbrüchigen retten und unter Positionsangabe in Klartext um Hilfe bitten. Daraufhin bombardiert die US Air Force die Rettungsboote und die U 156. Dies ist Anlass für den sogenannten Laconia-Befehl durch Admiral Karl Dönitz.
14. Oktober: Die kanadische Passagierfähre Caribou wird vor Neufundland ohne Vorwarnung von dem deutschen U-Boot U 69 torpediert und versenkt. 136 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben.
29. Oktober: Das deutsche U-Boot U 575 versenkt im Nordatlantik das britische Passagierschiff Abosso. 362 Menschen sterben.
2. November: Bei der Versenkung des niederländischen Passagier- und Frachtschiffs Zaandam der Holland-America Line durch das deutsche U-Boot U 174 sterben 134 der 299 an Bord befindlichen Passagiere und Besatzungsmitglieder.
6. November: Das deutsche U-Boot U 68 versenkt das britische Passagierschiff City of Cairo. Die Boote verlieren sich im Atlantik, das letzte wird erst 51 Tage später gefunden. 104 Passagiere und Besatzungsmitglieder kommen ums Leben.
7. Dezember: Das deutsche U-Boot U 515 versenkt westlich der Azoren das britische Passagierschiff Ceramic (18.713 BRT) mit fünf Torpedos. Von den 656 Passagieren und Besatzungsmitgliedern wird nur ein einziger gerettet.
28./29. März: Lübeck wird als erste deutsche Großstadt von der Royal Air Force mit einem Flächenbombardement angegriffen. Die durch die Brandbomben verursachten Einzelfeuer entwickeln sich auf engem Raum rasch zu Großbränden und verursachen durch die sich entwickelnde Hitze einen Feuersturm. 320 Personen verlieren ihr Leben, 783 werden verletzt. Mehr als 15.000 Menschen werden obdachlos.
23./24. April: Der erste der deutschen sogenannten „Baedeker-Angriffe“ auf militärisch unbedeutende, aber kulturell bedeutsame Städte hat die Stadt Exeter zum Ziel. Zwei Tage später wird die Stadt Bath angegriffen, danach die Städte Norwich und York und Ende Mai schließlich Canterbury. Bei den Angriffen kommen in den fünf Städten insgesamt 1637 Zivilpersonen ums Leben, 1760 werden verletzt. Mehr als 50.000 Gebäude werden zerstört oder schwer beschädigt.
23. bis 27. April: Rostock wird als zweite deutsche Großstadt von der britischen Luftwaffe weiträumig zerstört.
17. März: Im Rahmen der „Aktion Reinhardt“ trifft der erste Zugtransport mit Juden aus dem Ghetto Lublin im Vernichtungslager Belzec ein. Innerhalb der nächsten vier Wochen werden 75.000 Menschen umgebracht, danach die Transporte vorübergehend eingestellt, um das Lager zu vergrößern.
Mitte April: Etwa 250 Juden aus einem nahegelegenen Arbeitslager werden bei einer „Probevergasung“ im neu errichtete Vernichtungslager Sobibor umgebracht. Anfang Mai bis Ende Juli werden wahrscheinlich bis zu 90.000 Juden „fabrikmäßig“ getötet; danach muss die Aktion wegen Gleisbauarbeiten unterbrochen werden.
28. Mai: Das Ghetto Krakau wird abgeriegelt. Bis zum 8. Juni werden rund 6.000 Menschen ins Vernichtungslager Belzec geschafft. Dreihundert weitere werden im Laufe dieser „Aktion“ noch im Ghetto erschossen.
14. Juni: Anne Frank beginnt zwei Tage nach ihrem 13. Geburtstag ihr Tagebuch zu schreiben, das sie drei Wochen später in ein Versteck in einem Amsterdamer Hinterhaus mitnehmen und fortführen wird.
30. Juni: Verbot des Unterrichts für jüdische Schüler im Deutschen Reich.
16./17. Juli: Beim Rafle du Vélodrome d’Hiver nehmen deutsche und französische Beamte in Paris 13.152 jüdische Männer, Frauen und Kinder fest. Rund 8.000 von ihnen werden in der Radsporthalle Vélodrome d’Hiver unter unerträglichen Bedingungen tagelang festgehalten. Am 19. Juli werden die Überlebenden in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert.
Anfang August: Mitarbeiter sichern das von Emanuel Ringelblum im Warschauer Ghetto aufgebaute Untergrundarchiv Oneg Schabbat durch das Einmauern der Dokumente in wasserdichten Metallbehältern.
September: Zofia Kossak-Szczucka und Wanda Krahelska-Filipowicz gründen im deutsch besetzten Polen das Provisorisches Komitee für die Judenhilfe. Im Dezember entsteht daraus unter dem Codenamen Żegota der geheime Rat für die Unterstützung der Juden, der bis 1945 unter anderem mehr als 2.500 jüdische Kinder aus dem Warschauer Ghetto schmuggelt und bei polnischen Familien oder in Waisenhäusern unterbringt.
Bei einer weiteren Räumungsaktion am 27. und 28. Oktober im Ghetto Krakau werden 7.000 Menschen nach Belzec und Auschwitz verschleppt und 600 im Ghetto erschossen. Das Gelände wird verkleinert und im Dezember in Ghetto A und Ghetto B unterteilt.
3. Oktober 15.58 Uhr: Erster erfolgreicher Versuchsstart der A4-/V2-Rakete in Peenemünde. Sie erzielt eine Gipfelhöhe von 84,5 Kilometern und eine Reichweite von 190 Kilometern. Diesem erfolgreichen Start gingen drei Fehlstarts am 16. März, 13. Juni und 17. August desselben Jahres voraus.
9. August: Nachdem er am Vortag für die sofortige Unabhängigkeit Indiens eingetreten ist, wird Mahatma Gandhi von der britischen Kolonialmacht neben einer Reihe von Kongressmitgliedern verhaftet. Dies bildet den Auslöser der „Quit-India“-Bewegung.
19. September: Gründungstagung des Europäischen Jugendverbandes in Wien
Wirtschaft
1. Januar: Der weitere Ausbau der Reichsautobahn wird eingestellt. Nahezu 4.000 km wurden fertiggestellt.
1. Januar: In Schweden werden Textilien ab sofort rationiert: Eine Kleiderkarte wird eingeführt.
4. Januar: In den USA wird der Verkauf von Privatwagen verboten, um die Autoindustrie auf Kriegsproduktion umzustellen.
20. November: Der bereits im Oktober fertiggestellte Alaska Highway wird offiziell eröffnet. Der Bau der Straße wurde nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor von den USA unter militärischen Aspekten forciert. Die Straße verbindet das in der kanadischen Provinz British Columbia gelegene Dawson Creek mit Delta Junction im US-Bundesstaat Alaska.
21. Dezember: Ein Streik der Bergleute im bolivianischenZinn-Bergwerk Catavi für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen wird durch einen Militäreinsatz blutig beendet. Hunderte Zivilisten sterben.
21. September: Die Boeing B-29 Superfortress macht ihren Erstflug. Sie sollte sich als größter und leistungsstärkster Bomber im Zweiten Weltkrieg erweisen.
Dem amerikanischen Biochemiker Vincent du Vigneaud gelingt die Totalsynthese des Biotins, das auch als Vitamin H bekannt ist.
10. Januar: In der Universum-Film AG (UFA) wird die gesamte deutsche Filmproduktion zusammengefasst. Eingegliederte Firmen sind unter anderem die Bavaria Film, die Berlin-Film, die Terra Film, die Tobis AG, die Prag-Film und die Wien-Film. Die Personalhierarchie der UFA wird dem nationalsozialistischen Führerprinzip entsprechend reorganisiert. Die Koordination der einzelnen Zweigbetriebe des UFI-Konzerns ist Aufgabe des neu eingesetzten Reichsfilmintendanten Fritz Hippler, der direkt Propagandaminister Joseph Goebbels unterstellt ist.
6. November: In Dresden wird der deutsche Kriminalfilm Dr. Crippen an Bord von Erich Engels mit Rudolf Fernau in der Titelrolle nach dem gleichnamigen Roman von Walter Ebert uraufgeführt. Der Film behandelt den realen Kriminalfall um den englischen Mörder Hawley Crippen.
26. November: Im New Yorker Hollywood Theatre erfolgt die Uraufführung des Films Casablanca von Michael Curtiz, nachdem es schon am 22. September in Kalifornien Testaufführungen mit durchwegs positiven Reaktionen gegeben hat. In den Hauptrollen sind Humphrey Bogart und Ingrid Bergman zu sehen.
Albert Camus veröffentlicht im Pariser Verlagshaus Gallimard den existentialistisch-philosophischen Roman L’Étranger (Der Fremde). Dieser wird zu einem der meistgedruckten französischen Romane des 20. Jahrhunderts.
Der französische Autor Jean Marcel Bruller veröffentlicht unter dem Pseudonym Vercors heimlich im von den Deutschen besetzten Paris die NovelleLe silence de la mer (Das Schweigen des Meeres). Es ist der allererste Titel des Untergrundverlages Éditions de Minuit.
5. März: Die 7. Sinfonie (Leningrader Sinfonie) von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch wird in Kuibyschew vom wegen des Krieges dorthin ausgelagerten Orchester des Bolschoi-Theaters unter Leitung von Samuil Samossud uraufgeführt. Am 27. März folgt eine Aufführung in Moskau. Die Musik ist so fesselnd, dass selbst ein Luftalarm das Publikum nicht dazu bewegen kann, die Schutzräume aufzusuchen.
30. April: Über 20 Künstler und Künstlerinnen unterschiedlicher Genres unternehmen die Hollywood Victory Caravan, eine Tour durch die USA mit einem Sonderzug zur Unterstützung der US-Army und -Navy. Die Varieté-Revue hat 14 Stationen.
29. Mai: In den Decca-Studios in New York City nehmen Bing Crosby und andere Mitwirkende Irving Berlins Komposition White Christmas auf. Der Song wird sich kommerziell mit der Zeit zur weltweit erfolgreichsten Weihnachts-Single entwickeln.
9. Januar: Vor Menorca sinkt die Lamoricière, ein Passagierschiff der französischen Reederei Compagnie Générale Transatlantique, nachdem in einem schweren Sturm Wasser in den Rumpf eindrang. 301 Menschen sterben.
18. Februar: Der ZerstörerTruxtun (USA) strandet bei schlechtem Wetter während eines Geleiteinsatzes in der Placentia Bay (Kanada), bricht auseinander und sinkt. Über 100 Tote
24. Februar: Der bulgarische Dampfer Struma wird mit 764 jüdischen Flüchtlingen an Bord in der Nähe des Bosporus durch ein sowjetisches U-Boot versenkt. Es gibt nur einen Überlebenden. Die Struma war zuvor von türkischen Behörden zur Rückkehr in das Schwarze Meer gezwungen worden. Man hatte weder eine Weiterreise noch eine Landung der Flüchtlinge gestattet
22. August: Untergang des zur Geleitsicherung eingesetzten Zerstörers Ingraham (USA) westlich von Halifax im Nordatlantik nach der Kollision mit dem TankschiffChemung. Von den 200 Mann Besatzung des Zerstörers sterben 189 Mann, der Tanker wurde schwer beschädigt.
2. Oktober: Der FlakkreuzerCuracoa kollidiert vor der Nordküste Irlands mit dem als Truppentransporter fahrenden PassagierschiffQueen Mary (beide Großbritannien). Aufgrund der schweren Beschädigungen sinkt die Curacoa in kurzer Zeit; 337 Mann ihrer 438 Mann starken Besatzung kommen ums Leben.
23. November: Der britische Passagier- und Frachtdampfer Tilawa wird im Indischen Ozean von dem japanischen U-Boot I-29 durch zwei Torpedos versenkt. 280 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben.
Kleinere Unglücksfälle sind in den Unterartikeln von Katastrophe aufgeführt.
Natur und Umwelt
21. Januar: −30,5 Grad Celsius ist die kälteste je in München gemessene Temperatur.
Sport
3. Januar: Um der deutschen Wehrmacht Skier zur Verfügung zu stellen, werden alle Wintersportveranstaltungen einschließlich der Skiweltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen abgesagt.
22. November: Das letzte Länderspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft fand in Bratislava statt. Man gewann gegen die Slowakei mit 5:2. Während des gesamten Spieles herrschte eine ablehnende Stimmung gegen die DFB-Elf vor. Noch im selben Jahr wurde Deutschland aus der FIFA ausgeschlossen.