Der Hebetempel liegt im barocken Teil des Neustrelitzer Schlossparks und ist ein Bauwerk des Klassizismus. Er wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts vom Mecklenburg-Strelitzer Landesbaumeister Friedrich Wilhelm Buttel, einem Schüler des Architekten Carl Friedrich Schinkel und des Bildhauers Johann Gottfried Schadow,[1] als Point de vue auf dem Schnittpunkt von barocker Sichtachse und Tempelallee anstelle eines früheren Bauwerks errichtet.[2]
Der Hebetempel wurde von Buttel als Monopteros konzipiert.[2] Ein Kreis aus ionischen Säulen umrahmt die in der Mitte auf einem Sockel stehende Skulptur der griechischen Göttin Hebe – ein Zinkabguss des 1796 von Antonio Canova aus Carrara-Marmor geschaffenen Originals, das in der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin ausgestellt ist.[3][2] Den Hebetempel krönt die Statue des griechischen Gottes Apoll – ein Zinkabguss der im 1. Jhd. n. Chr. aus parianischen Marmor gefertigte Skulptur des Lykischen Apoll, der auf Grund seiner geringen Größe auch als Apollino (kleiner Apollo) bezeichnet wird.[4] Sie befindet sich in den Uffizien in Florenz und ist unter der Inventar-Nr. 1914 n. 229 gelistet.[5][2][6] Das überlebensgroße Original wurde höchstwahrscheinlich im 4. Jahrhundert v. Chr. vom griechischen Bildhauer Praxiteles oder in dessen näherem Umfeld geschaffen.[7] Die Deckenmalerei im Inneren des Hebetempels wurde nach Entwürfen des Berliner Dekorationsmalers Bernhard Wilhelm Rosendahl ausgeführt.[2]
Der restaurierte Hebetempel wurde im Juni 2014 durch Blitzschlag beschädigt.[8] Die durch den Blitz zerstörte Säule wurde wieder aufgemauert und restauriert. Es entstanden keine dauerhaften Schäden.