Heinrich Balthasar Otto (* 31. Mai 1869 in Büdesheim; † 10. Mai 1945 in Dresden)[1][2] war ein deutscher Architekt und Baumeister. Vor seiner Selbstständigkeit arbeitete er für das Dresdner Architekturbüro Schilling & Graebner. Er gehörte zu den Architekten „zweiten Ranges“[3] wie Felix Reinhold Voretzsch, Otto Foerster, Rose & Röhle und die Gebrüder Fichtner, die sich dem Jugendstil „intensiver widmeten“.[3]
Zu Beginn seiner Laufbahn war er noch ein „exzessiver Neo-Barock-Künstler“.[4] 1899 machte er sich selbstständig und vertrat nun den Jugendstil in einer „ebenso pathetische[n] Haltung“[4] und schuf die bekannten „Jugendstilvillen“[4]. So errichtete er zwischen 1899 und 1905 die Villen Karcherallee 43 (1899), Stübelallee 21 (1900), Comeniusstraße 16, Karcherallee 11 und Caspar-David-Friedrich-Straße 3 (1903/1904). Möglicherweise stammt auch die Villa Loschwitzer Straße 4 (1901) von ihm. Nach dem Abklingen des Jugendstil baute er im Stil des Neoklassizismus.[4]
Die Entwürfe Ottos fanden die Beachtung der Architekturkritik[4] und wurden früh als „Beispiele moderner Baugesinnung“[4] veröffentlicht.
Otto ist am 10. Mai 1945 erschossen auf dem Striesener Friedhof in der Gottleubaer Straße aufgefunden worden, wo er vermutlich seinem Leben selbst ein Ende gesetzt hatte.