Heinz-Dieter Pohl (* 6. September 1942 in Wien) ist ein österreichischer Sprachwissenschaftler und Namenforscher.

Leben

Pohl ist der Sohn des Gymnasiallehrers Heinz Pohl und dessen Gattin Hermine. Er studierte Klassische Philologie und Geschichte an der Universität Wien, später Vergleichende Sprachwissenschaft (Indogermanistik) mit Schwerpunkt Slawische Philologie.

Pohl war von 1967 bis 1972 an der Universität Wien (Institut für Allgemeine und Indogermanische Sprachwissenschaft) tätig, wechselte 1972 an die damaligen Hochschule für Bildungswissenschaften (heute Alpen-Adria-Universität Klagenfurt) und war seit 1979 Universitätsprofessor für Allgemeine und Diachrone Sprachwissenschaft. Seit 1. Oktober 2007 befindet sich Pohl im Ruhestand, ist aber weiterhin in Forschung und Lehre tätig.

Seine Forschungsschwerpunkte sind zuletzt v. a. Orts- und Flurnamenforschung, deutsch-slowenischer Sprachkontakt (und historisch-linguistische Untersuchungen zur Sprache der Karantanen), bairisch-österreichische Dialektologie, österreichisches Deutsch, ferner historische Linguistik, diachron-vergleichende Untersuchung von Sprachen und Soziolinguistik.

Pohl ist korrespondierendes Mitglied der Slowenischen Akademie der Wissenschaften, der Arbeitsgemeinschaft für Kartographische Ortsnamenkunde (AKO) und des Ständigen Ausschusses für geographische Namen/StAGN (Permanent committee on geographical names). Weiters ist er (entsprechend seinen mundartkundlichen Arbeiten) Mitglied im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e. V. (FBSD, Bairische Sprache und Dialekte), der die Bairischen Mundarten in Deutschland, Österreich und Italien (Südtirol) erforscht und zu fördern versucht.

Pohl war von 2000 bis 2007 Obmann des Wiener Vereins Muttersprache. Ab 2007 bekleidete er einige Jahre das Amt des Obmann-Stellvertreters.

Auszeichnungen

Am 10. November 2005 erhielt Pohl den Einspieler-Preis des Rates der Kärntner Slowenen (Narodni svet koroških Slovencev) und des Christlichen Kulturverbandes (Krščanska kulturna zveza) der christlich-konservativen Interessensvertretungsorganisationen der Slowenen in Klagenfurt.[1] Laut Jury hat Sprachwissenschafter an der Uni Klagenfurt „sehr viel dazu beigetragen, den Blick auf die Kärntner Vergangenheit zu entkrampfen und die Zweisprachigkeit in allen Bereichen als etwas Selbstverständliches anzunehmen“.[2]

Werke (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Heinz Dieter Pohl erhält Einspieler-Preis. Universität Klagenfurt, 10. November 2005, abgerufen am 8. November 2020.
  2. Kleine Zeitung (Hrsg.): Einspielerpreis. Klagenfurt 10. November 2005, S. 57.