Henri-David Chaillet (* 12. Juli 1751 in La Brévine; † 30. Oktober 1823 anderes Datum 20. Oktober 1823 in Auvernier) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher.
Henri-David Chaillet entstammte einem alten Neuenburger Patriziergeschlecht und war der Sohn des Pfarrers Samuel Chaillet[1] (1712–1803)[2] und dessen Ehefrau Barbe (* 12. Juni 1717), Tochter von David de Tribolet Hardy (1693–1754); er hatte noch einen jüngeren Bruder.
Er war in erster Ehe mit Marie-Françoise-Charlotte, Tochter des Pfarrers David Rognon, verheiratet; gemeinsam hatten sie drei Kinder. Aus dieser Ehe entstammte sein Enkel:
In zweiter Ehe heiratete er Rosette, Tochter von Jean-Jacques DuPasquier[4], Direktor der Indiennedruckerei in Bied bei Boudry.
Henri-David Chaillet immatrikulierte sich 1766 an der Universität Basel zu einem Theologiestudium, das er 1769 an der Académie de Genève fortsetzte und dort 1772 beendete; im gleichen Jahr erfolgte seine Ordination.
Anfangs war er als Vikar in Colombier tätig, bevor er von 1789 bis 1806 als Pfarrer in Neuenburg wirkte; in dieser Zeit wurde er 1798 Dekan der Classe des pasteurs von Neuenburg[5]; als Anhänger des Aufklärers Christian Wolff, riet er den Kandidaten für das Pfarramt zum Studium von dessen Schriften, damit sie dadurch zu einem logischen Aufbau ihrer Wortverkündung kämen.[6]
In der Zeit von 1771 bis 1780 betätigte er sich auch als Literaturkritiker und von 1779 bis 1784 war er Redakteur beim Journal helvétique.
Er war befreundet mit Isabelle de Charrière und Benjamin Constant.[7]
Henri-David Chaillet galt als mittelmässiger Pfarrer, guter Prediger und ausgezeichneter Lehrer, der Alte Sprachen, Rhetorik, Philosophie und Theologie unterrichtete.
Er war ein Bewunderer der friderizianischen Verwaltung, bei der es vor allem um die Vereinfachung der Gesetzgebung ging.[8]