Herwig Friesinger (* 5. März 1942 in Klosterneuburg) ist ein österreichischer Prähistoriker.

Leben

Friesinger studierte ab 1962 an der Universität Wien das Hauptfach Ur- und Frühgeschichte. 1969 wurde er promoviert, 1974 habilitierte er sich. Friesinger wurde 1978 zum ordentlichen Universitätsprofessor ernannt und war in der Folge bis 1992 Vorstand des Institutes für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien.

Von 1992 bis 1996 war er Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Friesinger wurde 1995 zum Sekretär der Phil. hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt und 2003 zum Generalsekretär der Akademie.[1] Er ist Verfasser von rund 100 wissenschaftlichen Arbeiten, hauptsächlich zur Frühgeschichte Österreichs. Friesinger initiierte oder leitete zahlreiche Plangrabungen, so in Pitten (1967–1971) und in Thunau am Kamp (1965–1990). Seine Forschungsschwerpunkte sind die Archäologie Österreichs und die Frühgeschichte Mitteleuropas in Zusammenarbeit mit naturwissenschaftlichen Fächern. Er ist der Begründer der Luftbildarchäologie in Österreich. Zu seinen lokalen Tätigkeiten gehört auch die jahrzehntelange Mitarbeit bei der Krahuletz-Gesellschaft, gemeinsam mit Fritz F. Steininger. Friesinger ist Herausgeber der Archaeologia Austriaca und der Mitteilungen der Prähistorischen Kommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik und des Deutschen Archäologischen Instituts.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Mitglieder der ÖAW: Herwig Friesinger. Österreichische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 11. April 2022.
  2. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,6 MB)