Hochschule Wismar
Motto Mit allen Wassern gewaschen
Gründung 9. Mai 1908 als
Ingenieur-Akademie Wismar
Trägerschaft staatlich
Ort Wismar, Rostock
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern
Land Deutschland
Rektor Bodo Wiegand-Hoffmeister[1]
Studierende 7.979 WS 2018/19[2]
Mitarbeiter 433 (2017)[3]
davon Professoren 133 (2017)[3]
Jahresetat 34,56 Mio. € (2016)
Netzwerke EUA, CDIO, UICEE, ASIIN, ECEBE, EAI[4][5]
Website www.hs-wismar.de
Hochschule Wismar

Die Hochschule Wismar ist eine staatliche Hochschule für Angewandte Wissenschaften in der Hansestadt Wismar in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wurde am 9. Mai 1908 als Ingenieur-Akademie Wismar gegründet. Die Hochschule hat drei Fakultäten in Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Gestaltung mit 34 Bachelor- und 37 Master-Studiengängen. An der Hochschule sind 8406 Studierende eingeschrieben. 433 Mitarbeiter sind an der Hochschule beschäftigt, darunter 133 Professorinnen und Professoren, 110 Lehrkräfte und wissenschaftliche Mitarbeiter und sechs Auszubildende.[6]

Studienangebot

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hochschule bietet ein umfangreiches Angebot von Präsenz- und Fernstudiengängen an. Im Wesentlichen handelt es sich bei ihr allerdings um eine typische Campushochschule, da sich ein Großteil der Fachbereiche auf dem geschlossenen Campus in Wismar befinden. Die größte Außenstelle stellt der Seefahrtsbereich im Rostocker Ortsteil Warnemünde dar. Eine kleinere Außenstelle existiert in Malchow auf der Insel Poel.

Organisation

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fakultäten und Studiengänge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An ihren drei Fakultäten bietet die Hochschule Wismar insgesamt 30 Studiengänge an, darunter befinden sich auch mehrere Fernstudiengänge.

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fakultät für Gestaltung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fakultät für Ingenieurwissenschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fakultät ist in vier selbstständige Untereinheiten gegliedert:

Bereich Bauingenieurwesen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bereich Elektrotechnik & Informatik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bereich Maschinenbau/Verfahrens- und Umwelttechnik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bereich Seefahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Institute und Einrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Maritimes Simulationszentrum Warnemünde MSCW

Tochterunternehmen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschungs-GmbH Wismar

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Forschungs-GmbH Wismar ist ein unabhängiges Dienstleistungsunternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung. Sie wurde im Jahr 2002 als 100%ige Tochter der Hochschule Wismar, University of Technology, Business and Design gegründet.[8]

HWS-Hochschule Wismar Service GmbH

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juli 2000 wurde die HWS-Hochschule Wismar Service GmbH als erstes Unternehmen der Hochschule Wismar gegründet. Die HWS GmbH befasste sich schwerpunktmäßig mit der Konzeption, Organisation und Durchführung verschiedener Dienstleistungen auf den Gebieten Weiterbildung, Hochschulmarketing sowie Finanzclearing für einzelne Projekte. Sie richtete für die Hochschule Wismar den alljährlichen Hochschulball aus und präsentierte die Hochschule mit der Roadshow. Die Gesellschaft wird zurzeit in einem ordnungsgemäßen Verfahren aufgelöst. Die Liquidation wurde zum 1. Januar 2012 eröffnet.[9]

WINGS-Wismar International Graduation Services GmbH

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verwaltungsgebäude der WINGS GmbH in Wismar

Die WINGS-Wismar International Graduation Services GmbH wurde im März 2004 aus dem ehemaligen Fern- und Weiterbildungszentrum gegründet. Sie ist für die Umsetzung der Fernstudiengänge zuständig. Das Fernstudium an der Hochschule Wismar hat seine Wurzeln im Jahr 1952. 2015 waren rund 4.500 Fernstudierende und 500 Weiterbildungsteilnehmer an der WINGS eingeschrieben.[10]

Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Robert Schmidt, Gründer der Ingenieur-Akademie Wismar
Tor zum Heiligen-Geist-Hof mit Inschrift Ingenieur-Akademie
Siegelmarke der Ingenieur-Akademie Wismar

Gegründet wurde die Hochschule als Ingenieur-Akademie Wismar am 9. Mai 1908 mit einem Vertrag zwischen der Seestadt Wismar und dem ersten Direktor, dem Architekten Robert Schmidt, der ihre Leitung bis zu seinem Ruhestand 1923 innehatte. Sie ist damit die älteste noch bestehende Ausbildungsstätte für Ingenieure in Mecklenburg-Vorpommern.

Sitz und Schulgebäude der zunächst privaten Lehranstalt war das heute als Wohnhaus genutzte Hofhaus der Heilig-Geist-Kirche. Der Unterricht begann im September 1908 mit der Immatrikulation von 13 Studenten, unterrichtet von Robert Schmidt und zwei weiteren Dozenten. Die Einrichtung bestand zunächst aus den Abteilungen Maschinenbau und Bauingenieurwesen, später kamen Architektur, Elektrotechnik und Maschinen-Elektroingenieurwesen hinzu. Rund die Hälfte der damaligen Studenten kam aus Ost- und Nordeuropa nach Wismar.

Im Jahr 1922 ging die Ingenieur-Akademie als Städtisches Polytechnikum in das Eigentum der Stadt Wismar über. 1937 wurde das Bauingenieurwesen ausgegliedert und das Studienangebot um die Studienrichtung Flugzeugbau erweitert.[11][12][13]

Zwischen 1941 und 1945 existierte mit der FAG Wismar eine Flugtechnische Arbeitsgemeinschaft an der damaligen Ingenieurschule der Seestadt Wismar.

Der Bereich Seefahrt in Warnemünde verfügt über eine lange Tradition. Er ging aus der 1846 gegründeten Großherzoglichen Navigationsschule in Wustrow (Fischland) hervor. Ein Teil der Wustrower Ausbildung wurde 1954 von der Warnemünder Ingenieurschule für Schiffbautechnik übernommen und mit Gründung der Ingenieurschule für Seefahrt Warnemünde/Wustrow im Jahre 1969 kam es zur Vereinigung beider Einrichtungen. 1989 erfolgte eine Umbenennung zur Hochschule für Seefahrt Warnemünde-Wustrow. Nach der Auflösung der Hochschule für Seefahrt im Jahre 1990 erfolgte die rechtliche Übernahme durch die Universität Rostock. Der Hochschulteil Wustrow wurde 1992 zum Ende des Sommersemesters geschlossen. Der Bereich Seefahrt gelangte im gleichen Jahr als neuer Fachbereich zur Hochschule Wismar.[12][13] Die Aufgabe eines Gründungs-Dekans der neuen „Fachhochschule für Seefahrt“ in Warnemünde – nunmehr als eine „Außenstelle der FH Wismar“ – übertrug das Kultusministerium an Herrn Dr.-Ing. Knud Benedict und die Ausbildung von Schiffsoffizieren in Warnemünde wurde ab 1992 „unter dem Dach der Hochschule Wismar“ ohne Unterbrechung weiter geführt.[14]

Die 1949 in Wismar zunächst als Arbeitsschule für Güte und Form gegründete und am 23. Oktober 1950 feierlich eröffnete Fachschule für angewandte Kunst war nicht Bestandteil der Wismarer Hochschule. Als eigenständige Institution zog sie im Frühjahr 1953 nach Heiligendamm und wurde 1991 zur Fachhochschule für angewandte Kunst erhoben. Erst 1992 wurde diese mit dem Status eines Fachbereiches (Design/Innenarchitektur) der Hochschule Wismar angeschlossen. Im Sommer 2000 zog der Fachbereich in einen Neubau auf dem Wismarer Campus.[12][13]

Überblick der Vorgängereinrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hochschule Wismar ging aus folgenden Einrichtungen hervor:

Historische Logos

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hochschule Wismar ist seit vielen Jahren aktiv im Bereich Forschung und Technologietransfer. Es gibt Angebote sowohl für Unternehmen und öffentliche Institutionen als auch für Angehörige der Hochschule. Die Forschungsschwerpunkte im Einzelnen sind Computational Engineering und Mechatronik, IT-Systeme und Medien sowie Oberflächentechnik, Bauen und Planen, Seeverkehr, Innovation und Design von Produkten und technologischen Verfahren, Nachwachsende Rohstoffe und Lehren – Lernen.

Neben diesen Forschungsschwerpunkten, die durch diverse Projekte und Maßnahmen untermauert wurden, haben sich folgende Forschungsthemen in der Forschungslandschaft etabliert: Historische Bausanierung und moderne Baugestaltung, Wahrnehmung und Konsequenzen für die gestalterische Planung, E-Learning, Sicherheit im Datentransfer (Internet und Intranet) und künstliche Intelligenz. Darüber hinaus die Entwicklung von Maschinen und Maschinenkomponenten, Kunststofftechnik und Nanotechnologie sowie internationale Qualitätsmanagementsysteme und Netzwerke. Sie sollen in der Zukunft in die Forschungsschwerpunkte integriert werden und/oder sich zu eigenständigen Schwerpunkten entwickeln.

Internationale Kooperationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hochschule kooperiert auf dem Gebiet der Forschung und Ausbildung intensiv mit ausländischen Hochschulen. So gab es im Jahr 2010 Kontakte zu weltweit 117 Partneruniversitäten aus 45 Staaten.[16]

Zu den Partnern im Bildungsbereich zählen unter anderem:[16]

Im Bereich Seefahrt ist die Hochschule eine Öffentlich-private Partnerschaft mit der AIDA Academy eingegangen, dem Zentrum für Aus- und Weiterbildung des Weltmarktführers für Kreuzfahrten Carnival Corporation & plc im Bereich der Marke AIDA Cruises, bzw. dessen italienischer Tochter Costa Crociere am Standort ihrer Niederlassung in Rostock. Weitere Kooperationspartner sind die NSB Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG sowie die Lotsenbrüderschaft Wismar-Rostock-Stralsund.

Im Rahmen des Sokrates- bzw. Erasmus-Programms werden außerdem jährlich studentische Austauschprogramme mit folgenden Einrichtungen durchgeführt:

In den Jahren 2009/10 studierten im Rahmen des Erasmus-Programms 111 ausländische Studenten an der Hochschule Wismar. Gleichzeitig nahmen 31 Studenten der Hochschule Wismar an einem Austausch mit einer ausländischen Partnereinrichtung teil.[16]

Bekannte Angehörige

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direktoren/Rektoren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zeitraum Name
Ingenieur-Akademie Wismar
1908–1923 Robert Schmidt
1923–1925 Johs. Herfurth
1925–1930 Carl Michenfelder
1930–1931 Adolf Weingarten
1931–1933 Werner Böttger
1933–1934 Berthold
1934–1945 Fritz Müller
Staatliche Bau- und Ingenieurschule Wismar
1945–1947 Georg Münter
Staatliche Ingenieurschule für Maschinenbau Wismar
1948–1951 Friedrich Haase
1951–1952 Herbert Dallmann
Fachschule für Schiffbautechnik Wismar
1952–1953 Ernst Schmeißer
1953 Walter Schulz
1953–1958 Siegfried Görs
Fachschule für Bauwesen Wismar
1955–1957 Hans-Joachim Linck
1957 Rudi Hartung (kommissarisch)
Ingenieurschule für Bauwesen Wismar
1958–1961 Victor Schreiter
1961–1968 Heinz Gliemann
Ingenieurschule für Schwermaschinenbau und Elektrotechnik Wismar
1958–1964 Hans-Ludwig Heuer
Ingenieurschule für Maschinenbau und Elektrotechnik Wismar
1964–1965 Hans-Ludwig Heuer
1965–1968 Werner Grobelin
Ingenieurschule für Maschinenbau, Elektrotechnik und Bauwesen Wismar
1968–1969 Hans-Ludwig Heuer
Ingenieurhochschule Wismar
1969–1979 Hans-Ludwig Heuer
1979–1988 Heinrich Preuß
Technische Hochschule Wismar
1988–1990 Walter Schäfer
1990–1992 Heinrich Krambeer
Hochschule Wismar, Fachhochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung
1992–1994 Heinrich Krambeer
1994–2002 Burckhard Simmen
2002–2014 Norbert Grünwald
seit 2014 Bodo Wiegand-Hoffmeister

Absolventen und Dozenten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Veranstaltungen finden regelmäßig an der Hochschule Wismar statt:

Das Festival findet traditionell nach der ersten Woche des Wintersemesters (Ende September) statt, wird komplett ehrenamtlich vom allgemeinen Studierendenausschuss der Hochschule organisiert und gilt als eine der größten regelmäßigen Musikveranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern.

Siehe auch

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Hochschule Wismar – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hochschule Wismar: Organisation und Leitung
  2. https://www.hs-wismar.de/hochschule/information/zahlen-fakten/aktuelles-studienjahr/
  3. a b https://www.hs-wismar.de/hochschule/information/zahlen-fakten/personal/
  4. http://www.hs-wismar.de/was/internationales/willkommen/internationale-netzwerke@1@2Vorlage:Toter Link/www.hs-wismar.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)
  5. CDIO Collaborators (Memento vom 2. Januar 2012 im Internet Archive) auf www.cdio.org (engl.)
  6. Hochschule Wismar - Zahlen & Fakten. Abgerufen am 15. Juni 2018.
  7. Hochschulchor Wismar e. V. (Memento vom 21. Dezember 2015 im Internet Archive) auf www.hochschulchor-wismar.de
  8. Ein Unternehmen der Hochschule Wismar (Memento vom 10. November 2012 im Internet Archive) auf www.forschung.hs-wismar.de
  9. www.hws-wismar.de
  10. www.wings.hs-wismar.de abgerufen am 17. Dezember 2015
  11. Kurzer Exkurs in die Geschichte (Memento vom 6. April 2009 im Internet Archive). In: regierung-mv.de
  12. a b c Zeitraffer (Memento vom 25. Dezember 2011 im Internet Archive; PDF). In: hs-wismar.de
  13. a b c @1@2Vorlage:Toter Link/www.hs-wismar.deHistorie (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven). In: hs-wismar.de
  14. Reiner Frank: Beitrag „Und im dualen System auch beide Patente der Seefahrt: NNN-Gespräch mit dem Gründungsdekan der neuen Fachhochschule“ mit Foto von Dr. Knud Benedict. In: „Norddeutsche Neueste Nachrichten“ – Ausgabe vom 16. September 1992, Seite 16.
  15. Fachschule für angewandte Kunst Heiligendamm. In: stiftung-industrie-alltagskultur.de. Abgerufen am 11. September 2022.
  16. a b c Hochschule Wismar – University of Applied Sciences: Technology, Business and Design (Memento vom 24. Dezember 2011 im Internet Archive; PDF). In: hs-wismar.de (24 Seiten)
  17. http://www.wi.hs-wismar.de/~cleve/wiwita.html
  18. @1@2Vorlage:Toter Link/www.kinderuni-wismar.deKinderuni Wismar (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  19. http://www.hws-wismar.de/senioren-uni
  20. http://www.hws-wismar.de/service/hochschulball.html
  21. campusopenair-wismar. In: campusopenair-wismar. Abgerufen am 6. Oktober 2015.

Koordinaten: 53° 53′ 24″ N, 11° 26′ 45″ O