Jakob Engel (auch: Jacomo Angelini), getauft als Giacomo Angelini (* 15. September 1632 in Monticello di San Vittore; † 30. November 1714 in Eichstätt)[1] war ein Graubündner Barockbaumeister, der insbesondere die bischöfliche Stadt Eichstätt als „Barockjuwel“ prägte.

Leben und Wirken

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Er bzw. seine Familie stammte aus dem Misox-Tal in Graubünden. Seine Eltern waren Domenico und Angelica Angelini. 1661, vielleicht schon 1659, kam er als Maurermeister nach Eichstätt, wo er als „Schanzmeister“ zumindest teilweise den Bau der Bastionen der Willibaldsburg als dringlichste Baumaßnahme in der kriegerischen Zeit leitete. Anschließend erhielt er Aufträge zur Errichtung offizieller Gebäude in der Residenzstadt und war seit 1688 „Hochfürstlicher Bau- und Maurermeister“ des Eichstätter Fürstbischofs. Zusammen mit dem späteren Graubündner Baumeister Gabriel de Gabrieli prägte er wesentlich das barocke Bild der Stadt Eichstätt, strahlte aber auch in die nähere und weitere Region aus. Um die Jahrhundertwende erhielt er seinen größten Bauauftrag, den Neubau der fürstbischöflichen Stadtresidenz (heute Landratsamt). Charakteristisch sind für seine Bauten die Eckerker, polygonal oder viereckig ausgeführt, oft mit Kuppel- oder Zwiebelhelm versehen. Die Gebäude sind zumeist in der Horizontalen durch Bänderungen nahezu starr betont; bei den Fenstern wechseln sich Dreieck- und Segmentgiebel ab. Während er in Eichstätt mit der Spitalkirche nur einen einzigen Sakralraum schuf, hat er in der Umgebung viele Kirchen selber errichtet, oder sie sind nach seinen Plänen gebaut bzw. umgebaut worden.

Jakob Engel, der nie Eichstätter Bürger wurde, sondern immer Angehöriger des fürstbischöflichen Hofes blieb, heiratete am 10. November 1671 in Eichstätt Anna, Tochter des Augsburger Boten Johann Jakob Mayr. Nach deren frühen Tod am 3. April 1685 heiratete er ein weiteres Mal, und zwar am 10. Juni 1686 Walburga, Witwe des Hofrats Johann Baptist Heugel, die einen Kramerladen betrieb. Aus dieser Ehe ging Jakob Engels einziges Kind, eine Tochter Anna Maria Angelika, hervor; Patin war die Frau des Eichstätter Bildhauers Christian Handschuher, Barbara. Auch Walburga starb lange vor ihm, und zwar am 25. Mai 1701.

Teilweise arbeitete er auch mit seinem Bruder Karl Engel zusammen. In Eichstätt nahm er mehrmals den Maurermeister Hans Schönauer (* 1660; † 1727) in Lohn.

Bauwerke

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Schloss Hirschberg, Osttrakt (Mitte) und Nordflügel (links) von Jakob Engel

Literatur

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Commons: Jakob Engel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Hans-Rudolf Heyer: Jakob Engel. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 24. Oktober 2005.
Personendaten
NAME Engel, Jakob
ALTERNATIVNAMEN Angelini, Giacomo (Taufname); Angelini, Jacomo; Angelino; d’Angelin; d’Angerino
KURZBESCHREIBUNG Baumeister des Barock
GEBURTSDATUM 15. September 1632
GEBURTSORT Monticello di San Vittore in Graubünden/Schweiz
STERBEDATUM 30. November 1714
STERBEORT Eichstätt