James Alexander Teit (geb. 15. April 1864 in Lerwick, Shetland-Inseln, Schottland; gest. 30. Oktober 1922 in Spences Bridge, British Columbia) war ein britisch-kanadischer Ethnologe, Fotograf und Fremdenführer, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zusammen mit Franz Boas (1858–1942) an der Erforschung der First Nations der in British Columbia und im Nordwesten der Vereinigten Staaten beheimateten Salish-Indianer arbeitete, wobei Teits Zugang zu den Binnen-Salish (Interior Salish) die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Anthropologen erleichterte.[1]
Teit war von Boas angeheuert worden, um für die Jesup-Expedition Sammlungen und Forschungsarbeiten durchzuführen, deren Ziel es war, die kulturellen, sprachlichen und biologischen Verbindungen zwischen den indigenen Völkern der nördlichen Pazifikregion Amerikas und Asiens zu erforschen.[2]
Teit hatte nach seiner Auswanderung nach Kanada eine Frau aus dem Volk der Nlaka'pamux geheiratet. Er leitete Expeditionen in ganz British Columbia und leistete zahlreiche Beiträge zur Ethnologie der Eingeborenen.
In den Publications der von Franz Boas geplanten und geleiteten Jesup North Pacific Expedition (1897–1902) des American Museum of Natural History erschienen von Teit Beiträge über die Thompson-Indianer, d. h. die Nlaka'pamux in British Columbia (dazu ein Band über deren Mythologie), die Lillooet-Indianer (St'at'imc) und die Shuswap (Secwepemc).
Das von Teit vereinte reichhaltige mythologische Material verschiedener Indianerstämme wird z. B. von Lucien Lévy-Bruhl an verschiedenen Stellen seiner Studie herangezogen.[3]
1911 arbeitete Teit auch mit Edward Sapir vom Geological Survey of Canada zusammen.
In der späteren Zeit seines Lebens setzte sich Teit unermüdlich für die Menschenrechte der Ureinwohner ein, wie Wendy Wickwire in ihrem Buch At the Bridge beschreibt.[4]
Durch seine erste Frau namens Susanna Lucy Antko hatte Teit die Kultur und Sprache des Nlaka'pamux-Volkes kennengelernt. Nach ihrem Tod zog Teit in die kleine Stadt Spences Bridge in British Columbia, wo er Josephine Morens heiratete. Gemeinsam hatten sie sechs Kinder.
Die kanadische Bundesregierung ehrte Teit am 24. November 1997 für sein Werk als Ethnograf und erklärte ihn zu einer „Person von nationaler historischer Bedeutung“.[5]