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Staatsoberhäupter · Wahlen · Nekrolog · Kunstjahr · Literaturjahr · Musikjahr · Filmjahr · Rundfunkjahr · Sportjahr

1922
Reichskanzler Joseph Wirth empfängt eine sowjetische Delegation
Reichskanzler Joseph Wirth empfängt eine sowjetische Delegation
Das Deutsche Reich und die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik schließen den Vertrag von Rapallo.
Staatsakt für den ermordeten Walter Rathenau
Staatsakt für den ermordeten Walter Rathenau
Reichsaußenminister Walther Rathenau wird von der Organisation Consul ermordet.
Leiter der Kirchen und der Verwaltung von Jerusalem
Leiter der Kirchen und der Verwaltung von Jerusalem
Das britische Völkerbundsmandat für Palästina beginnt.
Benito Mussolini beim Marsch auf Rom
Benito Mussolini beim Marsch auf Rom
Mit dem Marsch auf Rom der Schwarzhemden von Benito Mussolini beginnt die faschistische Herrschaft in Italien.
Grab von Tutanchamun
Grab von Tutanchamun
Howard Carter entdeckt das Grab von Tutanchamun.
1922 in anderen Kalendern
Ab urbe condita 2675
Armenischer Kalender 1370–1371
Äthiopischer Kalender 1914–1915
Badi-Kalender 78–79
Bengalischer Kalender 1328–1329
Berber-Kalender 2872
Buddhistischer Kalender 2466
Burmesischer Kalender 1284
Byzantinischer Kalender 7430–7431
Chinesischer Kalender
 – Ära 4618–4619 oder
4558–4559
 – 60-Jahre-Zyklus

Metall-Hahn (辛酉, 58)–
Wasser-Hund (壬戌, 59)

Französischer
Revolutionskalender
CXXXCXXXI
130–131
Hindu-Kalender
 – Vikram Sambat 1978–1979
 – Shaka Samvat 1844–1845
Iranischer Kalender 1300–1301
Islamischer Kalender 1340–1341
Japanischer Kalender
 – Nengō (Ära): Taishō 11
 – Kōki 2582
Jüdischer Kalender 5682–5683
Koptischer Kalender 1638–1639
Koreanischer Kalender
 – Dangun-Ära 4255
 – Juche-Ära 11
Minguo-Kalender 11
Olympiade der Neuzeit VII
Seleukidischer Kalender 2233–2234
Thai-Solar-Kalender 2465

Ereignisse

Politik und Weltgeschehen

Konferenzen und Verträge nach dem Weltkrieg

Teilnehmer der Konferenz von Genua
Verwaltungsgliederung Oberschlesien und Teilung 1921:
  • Polen vor der Teilung Oberschlesiens
  • Deutsches Reich ohne das oberschlesische Abstimmungsgebiet
  • Tschechoslowakei einschließlich Hultschiner Ländchen
  • an Polen gelangter Teil Oberschlesiens
  • bei Deutschland verbliebener Teil Oberschlesiens
  • Deutsches Reich

    Vorwärts-Ausgabe zur Ermordung Walther Rathenaus
    Staatsakt für Walther Rathenau im Reichstag am 27. Juni

    Italien

    Benito Mussolini und das Quadrumvirat

    Am 1./2. Oktober 1922 organisiert der Partito Nazionale Fascista unter Benito Mussolini den Marsch auf Bozen, der gegen die deutsche Volksgruppe in Südtirol gerichtet war. Die Untätigkeit der italienischen Sicherheitskräfte bestärkt die italienischen Faschisten in der Überzeugung, dass bei einem Staatsstreich kaum Widerstand von Seiten des konstitutionellen Italien zu erwarten wäre. Bei mehreren großen Veranstaltungen im September und Oktober versammelt Mussolini seine Anhänger und kündigt den „Marsch auf Rom“ seiner Anhänger an, um die italienische Regierung notfalls auch gewaltsam zu übernehmen. Am 16. Oktober wird das sogenannte Quadrumvirat zur Vorbereitung des Marsches gegründet. Als sich immer deutlicher abzeichnet, dass Mussolini seine Androhung wahrmachen würde, drängt der römische Militärkommandant Emanuele Pugliese Ministerpräsident Luigi Facta, den Notstand auszurufen, aber der unentschlossene Facta weigert sich. Erst in der Nacht vom 27. zum 28. Oktober, als sich bereits Tausende zum Marsch bereitmachen und aus den Provinzen Nachrichten über Besetzungen von staatlichen Einrichtungen eintreffen, beruft Facta das Kabinett ein.

    Faschisten auf dem Weg nach Rom, 28. Oktober 1922

    Die faschistischen squadre beginnen am 27. Oktober damit, lokale Verwaltungsgebäude, Verkehrsknotenpunkte und Kasernen zu besetzen und versuchen, sich Zugang zu staatlichen Waffenlagern zu verschaffen. Diese Versuche sind allerdings nur in einigen Teilen Norditaliens, vor allem im Veneto und in Friaul, erfolgreich; in einem großen Teil Nord- und Mittelitaliens scheitert dieser militärische Teil des „Aufstandes“ bereits im Ansatz. Im Süden findet eine Erhebung oft gar nicht erst statt. Die Regierung Facta beschließt in der Nacht, den Belagerungszustand auszurufen. Das Notstandsdekret, das der Armee das sofortige Losschlagen gegen die Faschisten ermöglichen sollte, wird vorbereitet, und Facta bringt es am nächsten Morgen zu König Viktor Emanuel III., dessen Unterschrift nötig ist. Einige der konservativen Vertrauten des Königs wie Antonio Salandra, der ehemalige italienische Premier, raten ihm von der Unterschrift ab – teils, weil sie sich dann den Rücktritt des unbeliebten liberalen Facta erhoffen, teils, weil sie glauben, in einer Koalition mit den Faschisten hohe Ämter zu erhalten. Als Vittorio Emanuele Marschall Armando Diaz, den Oberbefehlshaber des italienischen Heeres 1917/18, nach der Verlässlichkeit des Heeres fragt, antwortete dieser: „Majestät, die Armee wird ihre Pflicht tun, aber es wäre besser, sie nicht auf die Probe zu stellen.“

    Vittorio Emanuele verweigert daraufhin am Morgen des 28. Oktober die Unterschrift des Dekretes. Die Gründe für diese plötzliche Entscheidung sind bis heute umstritten. Sicher will der König keinen Bürgerkrieg riskieren, aber auch die Furcht vor einer Usurpation seines Vetters, des als Sympathisant der Faschisten bekannten Emanuel Philibert von Savoyen, dürfte eine Rolle spielen. Facta tritt daraufhin zurück und schlägt Salandra als neuen Regierungschef vor. Salandra selbst überredet den König, Mussolini zum neuen Ministerpräsidenten zu ernennen. Vittorio Emanuele III. bestellt daraufhin am Abend des 29. Oktober Mussolini aus Mailand nach Rom ein.

    Der „Duce“ der faschistischen Bewegung besteigt noch am gleichen Abend einen Nachtzug von Mailand nach Rom und kommt am Morgen des 30. Oktober dort an. Vor den Toren Roms sind mittlerweile mehrere Zehntausend Faschisten in drei großen Gruppen eingetroffen. Nach der Ernennung Mussolinis zum Regierungschef gibt dieser die Weisung, die faschistischen Verbände in Marsch zu setzen, die dann am 31. Oktober in Rom eine Parade abhalten. Anschließend kommt es – wie schon in den Tagen zuvor – zu Überfällen auf sozialistische und kommunistische Pressebüros und Gewalttaten gegen deren Anhänger.

    Am 16. November tritt Mussolini erstmals als Ministerpräsident vor das Parlament; mit der Drohung, das Haus jederzeit „zu einem Biwak für meine squadre“ machen zu können, fordert er Vollmachten, um auf dem Verordnungsweg regieren zu können. Nur die Abgeordneten der Sozialisten und Kommunisten stimmen am 24. November gegen die Vorlagen, durch die die Regierung bis zum 31. Dezember 1923 befristete Sondervollmachten erhält.

    Polen

    Narutowicz im Gespräch mit Marschall Piłsudski, 1922
    Ehrenwache an Narutowiczs aufgebahrten Sarg

    Sowjetrussland

    Großbritannien und Irland

    Gründungskonvent der Anti-Treaty-IRA, Ende März/Anfang April im Dubliner Mansion House
    Brennendes Gerichtsgebäude während der Schlacht von Dublin

    Frankreich

    Griechisch-Türkischer Krieg

    Weitere Ereignisse in Europa

    António Maria da Silva

    Ägypten

    Palästina

    Weitere Ereignisse in Asien

    Amerika

    Weitere internationale Ereignisse

    Wirtschaft

    Wissenschaft und Technik

    Aviation

    Die beiden Piloten vor ihrem Flug
    Nachbau von Arthur Martens’ HAWA „Vampyr“

    Archäologie

    Naturwissenschaften und Medizin

    Sendestation „Champ de l’Air“ (1922)

    Rundfunk

    Kultur

    Bildende Kunst

    Teilnehmer am ersten internationalen Kongress fortschrittlicher Künstler

    Film

    Plakat zur Uraufführung von Nathan der Weise

    Literatur

    Ulysses, Umschlag der Erstausgabe

    Musik und Theater

    Trommeln in der Nacht, Erstdruck von 1922

    Gesellschaft

    Religion

    Katastrophen

    Kleinere Unglücksfälle sind in den Unterartikeln von Katastrophe aufgeführt.

    Sport

    Nobelpreise

    Geboren

    Januar

    Fritz Hollings
    Betty White, 1989
    Telly Savalas (1980)

    Februar

    März

    Egon Bahr, 1978

    April

    Doris Day
    Jack Klugman
    Helmut Krackowizer

    Mai

    Beatrice Arthur, 1987
    Christopher Lee, 2013

    Juni

    Juli

    August

    September

    Yvonne de Carlo
    Roger Kardinal Etchegaray (2012)

    Oktober

    Chen Ning Yang
    Katharina Focke, 1976
    Nils Liedholm
    Horst Stern, 1997
    Barbara Bel Geddes

    November

    Boutros Boutros-Ghali, 1995
    José Saramago
    Charles M. Schulz, 1956

    Dezember

    Genaues Geburtsdatum unbekannt

    Gestorben

    Januar/Februar

    Ernest Shackleton
    Papst Benedikt XV
    Nellie Blys Grab in New York City

    März/April

    Anastasia Michailowna Romanowa
    Grabstätte Karls I. in Monte auf Madeira

    Mai/Juni

    Ernest Solvay (um 1900)

    Juli/August

    Andrei A. Markow
    Alexander Graham Bell,
    (Foto von ca. 1914–1919)

    September/Oktober

    Henry Lawson, ca. 1902
    Oscar Hertwig, 1906

    November/Dezember

    Max Abraham
    Marcel Proust, um 1900

    Genaues Todesdatum unbekannt