Ralph Franz Hirschmann (* 6. Mai 1922 in Fürth; † 20. Juni 2009 in Lansdale, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Chemiker.

Leben und Werk

Ralph F. Hirschmann wurde als Sohn von Carl und Alice Hirschmann, geb. Büchenbacher geboren. 1937 flohen sie aus Deutschland in die USA, wo er 1943 seinen Bachelor am Oberlin College machte. Von 1943 bis 1946 leistete er seinen Dienst bei den Streitkräften der Vereinigten Staaten von Amerika. Anschließend machte er seinen Master (1948) und promovierte (1950) bei William S. Johnson an der University of Wisconsin–Madison mit der Arbeit A new synthesis of the 6-methoxy-17-equilenones: some related stereochemical considerations, synthesis of 5-substituted-1-methyl-2-vinyl-1-cyclohexenes.[1] Dann wechselte er als pharmazeutischer Forscher zu Merck & Co., Inc., wo er bald führender Kopf in der Protein- und Peptidmimetika-Forschung wurde und mit seiner Gruppe viele Medikamente entwickeln konnte, darunter Mevacor, Proscar, Primaxin und Ivermectin. 1987 wurde er Forschungsprofessor an der University of Pennsylvania. Daneben war er von 1987 bis 1999 Universitätsprofessor an der Medical University of South Carolina. Seit 1994 war er Makineni-Professor für bioorganische Chemie in Pennsylvania. 2006 wurde er emeritiert.

Hirschmann heiratete am 9. März 1951 Lucy Marguerite Aliminosa, mit der er zwei Kinder hatte: Ralph F. Hirschmann und Carla M. Hirschmann Hummel.

Am 20. Juni 2009 starb Hirschmann mit 87 Jahren in Lansdale, Pennsylvania, USA.

Ihm zu Ehren wird seit 1990 von der American Chemical Society jährlich der Ralph F. Hirschmann Award in Peptide Chemistry für herausragende Beiträge auf dem Gebiet der Chemie der Peptide vergeben. Er wird von der Forschungsabteilung von Merck (MSD Sharp & Dohme) gefördert und ist mit 5.000 US-Dollar dotiert.

Veröffentlichungen

Hirschmann veröffentlichte mehr als 150 wissenschaftliche Arbeiten und war an nahezu 100 Patenten beteiligt.

Preise

Mitgliedschaften

Literatur

Einzelnachweise

  1. Informationen zu und akademischer Stammbaum von Ralph F. Hirschmann bei academictree.org, abgerufen am 12. Februar 2018.