Johnny Leach (* 20. November 1922 in London; † 5. Juni 2014) war ein englischer Tischtennisspieler. Er nahm an 13 Weltmeisterschaften teil und wurde dabei zweimal Weltmeister im Einzel.
Leach begann mit dem Tischtennis-Spielen im Verein Romford YMCA. Anfang der 1940er Jahre diente er in der Royal Air Force in Nordirland. In dieser Zeit trainierte er bis 1949 mit Jack Carrington. Mit diesem gewann er bei seiner ersten Teilnahme an einer Weltmeisterschaft 1947 die Silbermedaille im Doppel. Zwei Jahre später – 1949 – wurde er erstmals Einzelweltmeister. Diesen Erfolg konnte er bei der WM 1951 wiederholen. In den folgenden Jahren gewann er noch mehrere Medaillen. So wurde er 1953 Mannschaftsweltmeister mit dem englischen Team. Mit Richard Bergmann im Doppel belegte er zweimal den zweiten Platz, das Gleiche gelang 1952 im Mixed mit Diane Rowe, der späteren Ehefrau von Eberhard Schöler. Letztmals war Leach 1963 bei einer WM dabei. In der ITTF-Weltrangliste wurde er 1951 auf Platz eins geführt.[1] Zusammen mit Richard Bergmann reiste Leach Mitte der 1950er Jahre durch die ganze Welt und veranstaltete Schaukämpfe.[2]
Johnny Leach war Abwehrspieler. Er ist bis heute der letzte Weltmeister im Einzel, der Abwehr spielte.[3]
In den 1950er Jahren wurde er Geschäftsführer (Managing Director) der Firma, die seine Schläger herstellte und vermarktete. Das von seiner Firma vertriebene, weinrote und hochelastische „Leach“-Noppengummi und der mit gelochtem Lederband umwickelte Schläger galten noch bis Mitte der 1970er-Jahre als „Geheimtipp“ unter den offensiveren Noppengummi-Spezialisten.
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn übernahm er einige Ämter als Funktionär. Zunächst ernannte ihn die English Table Tennis Association zum „non-playing Captain“ der britischen Mannschaft. Lange Zeit war er Präsident von Haverhill, wo er auch aktiv Golf spielte und gelegentlich an den Pro-Am-Tournaments teilnahm. Seit 1961 war er auch Präsident der Essex County Table Tennis Association. Schließlich wurde er 1988 Präsident des englischen Tischtennis-Verbandes ETTA. Dieses Amt bekleidete er 24 Jahre lang, ehe er 2012 von Keith Ponting abgelöst wurde.[4]
1966 verlieh ihm Königin Elisabeth II. den Titel MBE (Member of the British Empire). 1997 wurde er in die ITTF Hall of Fame aufgenommen.[5]