Jan-Michael Feustel (* 17. Januar 1951 in Mahlow; † 15. Januar 2009 in Blankenfelde; als Buchautor auch Jan Feustel) war ein deutscher Mathematiker, Heimatforscher und Autor mit zahlreichen Veröffentlichungen zur Heimatgeschichte von Berlin und Brandenburg.

Leben

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Feustel war das Kind des Schriftstellerehepaars Ingeborg Feustel und Günther Feustel. Nach Abschluss der Erweiterten Oberschule wollte Feustel eigentlich Germanistik und Kunstgeschichte studieren. Nach einjähriger erfolgloser Wartezeit begann er dann ein Mathematikstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach Diplomarbeit und Abschluss des Forschungsstudiums mit seiner Promotion 1980 bei Rolf-Peter Holzapfel wechselte Feustel zur Akademie der Wissenschaften der DDR in die Forschungsgruppe „Algebraische Geometrie und Zahlentheorie“. Ein Forschungsschwerpunkt Feustels war die Arithmetische Uniformisierungstheorie.

Da Feustel nach der Überführung der Akademie der Wissenschaften der DDR in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften 1992 nur noch eine kurzzeitig befristete Stelle angeboten wurde, beendete er seine mathematische Tätigkeit und wandte sich seinem zweiten Interessengebiet, der Berlin-Brandenburger Regionalgeschichte, zu.

Hierbei trat er als Autor und Wissenschaftsjournalist mit den Schwerpunkten Kirchenbau und Kirchengeschichte und zahlreichen Veröffentlichungen in Erscheinung. Bekannt wurde Feustel darüber hinaus durch zahlreiche fachkundige Führungen durch Berlin und Umgebung.

Feustel war Mitglied der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg e. V. sowie Gründungs- und Vorstandsmitglied der Otto Bartning-Arbeitsgemeinschaft Kirchenbau (OBAK).

Ab 1994 arbeitete er eng mit dem Heimatmuseum Friedrichshain zusammen, vor allem im Hinblick auf dessen Ausstellungstätigkeit. Die Ausstellungen „Wilhelminisches Lächeln“ (1994), „Raub und Mord im Kiez“ (1996), „Gebraut und gesoffen – Friedrichshainer Brauereigeschichte“ (1998), „Die East Side Gallery“ (1999), „Friedrichshainer Siedlungs- und Stadtgeschichte“ (2000), „Verschwundenes Friedrichshain“ (2001), „Auf Wasser und Schienen – Friedrichshainer Verkehrswege“ (2001) beispielsweise tragen seine Handschrift.

Er beriet das Museum und veröffentlichte Beiträge zu einigen Ausstellungen in der Berlinischen Monatsschrift des Luisenstädtischen Bildungsvereins.[1]

Das Heimatmuseum Friedrichshain veröffentlichte Schriften Feustels als Begleitmaterial zu Ausstellungen.[2]

Kurz vor seinem 58. Geburtstag starb er durch Herzstillstand nach einem fiebrigen Infekt.

Schriften

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Einzelnachweise

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  1. Beiträge Feustels:
  2. Feustels Schriften als Begleitmaterial zu Ausstellungen:
    • Wilhelminisches Lächeln. Bauten von Hoffmann und Messel im Bezirk Friedrichshain. Begleitmaterial zur Ausstellung, Heimatmuseum Friedrichshain, Berlin 1994
    • Raub und Mord im Kiez – historische Friedrichshainer Kriminalfälle. Begleitmaterial zur Ausstellung. Heimatmuseum Friedrichshain, Berlin 1996
    • Verschwundenes Friedrichshain. Bauten und Denkmale im Berliner Osten. Begleitmaterial zur Ausstellung, Heimatmuseum Friedrichshain, Berlin 2001
Personendaten
NAME Feustel, Jan-Michael
KURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker und Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM 17. Januar 1951
GEBURTSORT Blankenfelde-Mahlow
STERBEDATUM 15. Januar 2009
STERBEORT Blankenfelde-Mahlow