Jean Louis Bennoit Cabanis wurde als Sohn des Tapetenfabrikanten Jean Louis Bennoit Cabanis und dessen Ehefrau Auguste Marie Charlotte geb. Fahland am 8. März1816 in Berlin geboren.[2] Cabanis studierte von 1835 bis 1839 an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Anschließend ging er nach Nordamerika, von wo er 1841 nach Berlin zurückkehrte und eine große Sammlung naturhistorischer Fundstücke mitbrachte. Danach war er zunächst Angestellter des Museums für Naturkunde. Später wurde er dort Direktor als Nachfolger von Martin Lichtenstein. Für das Zoologische Museum arbeitete er mehr als 50 Jahre lang, von 1841 bis 1892.
Unterart des Cabanis-Webers (Ploceus intermedius cabanisii (Peters, WKH, 1868)) für den im Englischen der Trivialname Cabanis's Masked Weaver existiert.
Unterart des Goldhähnchen-Waldsängers (Basileuterus culicivorus cabanisi Berlepsch, 1879) für den im Englischen auch der Trivialname Cabanis's Warbler existiert.
Unterart des Rotbürzel-Ammerfinken (Poospiza lateralis cabanisiBonaparte, 1850)
Unterart des Ockerbrauen-Blattspähers (Syndactyla rufosuperciliata cabanisi (Taczanowski, 1875))
Unterart des Schalowturakos (Tauraco livingstonii cabanisi (Reichenow, 1883))
Das South American Classification Committee hat allerdings Poospiza cabanisi als eigenständige Art kategorisiert.[3] Ebenfalls herrscht bei manchen Autoren die Meinung vor, dass Melozone cabanisi eine eigene Art ist.[4] Man findet in der Literatur auch Knipolegus cabanisi als eigene Art, doch das South American Classification Committee lehnt diese Kategorisierung bisher ab.[5]
Cabanis hat allein oder mit anderen Autoren eine Vielzahl von Vogeltaxawissenschaftlich beschrieben. Zusammen mit Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte beschrieb er 1850 die Gattung Stenostira. Ebenso hat in Zusammenarbeit mit Ferdinand Heine zahlreiche Gattungen, Arten und Unterarten beschrieben. Die Beschreibung der Unterarten des Allfarblori (Trichoglossus haematodus flavicans) geht auf eine Zusammenarbeit mit Anton Reichenow zurück. Allein hat er u. a. die Arten Waldzaunkönig (Henicorhina leucosticta), Schuppenmantel-Ameisenwächter (Hylophylax poecilinotus) und Augenring-Breitschnabeltyrann (Rhynchocyclus brevirostris) sowie die Gattungen Poospiza, Baeolophus und Cichlopsis beschrieben.
zusammen mit (ab T. II) Ferdinand Heine jun.: Museum Heineanum : Verzeichniss der ornithologischen Sammlung des Oberamtmann Ferdinand Heine, auf Gut St. Burchard vor Halberstadt; mit kritischen Anmerkungen und Beschreibung der neuen Arten ... [NT: Museum Ornithologium Heineanum]
I. Theil, die Singvögel enthaltend (Halberstadt, 1850–1851) online
II. Theil, die Schreivögel enthaltend (Halberstadt, 1859–1860) online
III. Theil, die Schrillvögel und die Zusammenstellung der Gattungen und Arten des 1.-3. Theils enthaltend (Halberstadt, 1860) online
IV. Theil, die Klettervogel enthaltend, Heft I: Kuckuke und Faulvögel (Halberstadt, 1862–1863) online
IV. Theil, die Klettervogel enthaltend, Heft 2: Spechte (Halberstadt, 1863) online
zusammen mit Johann Jakob von Tschudi: Untersuchungen über die Fauna peruana, Druck und Verlag von Scheitlin und Zollikofer, 1844
zusammen mit Anton Reichenow: Opuscula ornithologica: a collection of ornithological pamphlets
zusammen mit Johann Jakob von Tschudi: Ornithologie, Druck und Verlag von Scheitlin und Zollikofer, 1845
Ueber die systematische Stellung von Sylvia concolor Orb. als Typus einer neuen Gattung Xenospingus. In: Journal für Ornithologie. Band15, Nr.80, 1867, S.347–349 (biodiversitylibrary.org).
Vögel, 1869
Ornithologische Notizen, 1847
Herr Cabanis spricht über einen solchen Vogel aus China als Uroloncha Swinhoei n. sp. In: Journal für Ornithologie. Band30, Nr.4, 1882, S.462–463 (biodiversitylibrary.org).
Herman Schalow: Jean Cabanis: Gedächtnisrede gehalten in der März-Sitzung der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft. In: Journal für Ornithologie. Band54, Nr.3, 1906, S.329–358 (online [abgerufen am 15. Mai 2013]).
Bo Beolens, Michael Watkins: Whose Bird?: Common Bird Names and the People They Commemorate. Yale University Press, London 2004, ISBN 978-0-300-10359-5.
Ludwig Gebhardt: Die Ornithologen Mitteleuropas. AULA-Verlag, Wiebelsheim 2006, ISBN 978-3-89104-680-7.
↑IOC World Bird List Version 2.5: AS ADD: Melozone cabanisi is split from M. biarcuta (Stiles & Skutch 1989, Howell & Webb 1995). In: worldbirdnames.org. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2018 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.worldbirdnames.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)