Joachim Jahn (geboren 1951[1]; gestorben am 23. April 1993) war ein deutscher Historiker und Leiter des Kulturamtes der Stadt Memmingen.

Jahn studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und begann sich dort in den 1970er Jahren in der Gründungszeit des Vereins Bayerische Einigung / Bayerische Volksstiftung zu engagieren (siehe den Wettbewerb zur Bayernhymne). Auf Empfehlung seines akademischen Lehrers Karl Bosl war Jahn von 1976 bis 1984 leitender Redakteur der Zeitschrift Bayernspiegel. 1981 wurde er an der Ludwig-Maximilians-Universität mit einer von Bosl betreuten und summa cum laude bewerteten Arbeit über „Augsburg Land“ promoviert, die einen Teil des Historischen Atlas von Bayern bildet. 1984 heiratete er.[2]

Jahn war von 1984 bis zu seinem Tod 1993 Leiter des Städtischen Kulturamtes Memmingen.[3] In diesem Amt initiierte er 1986 die Gründung des Memminger Forums für schwäbische Regionalgeschichte, das sich „der Erforschung des historischen Schwabens“ widmet[4] und seitdem alle zwei Jahre eine Tagung zur Regionalgeschichte im Memminger Rathaus abhält.[5] Die ersten daraus entstandenen Tagungsbände gab Jahn mit heraus und zeigte sich dabei als Anhänger der sozialwissenschaftlich inspirierten „genealogisch-besitzgeschichtlichen“ Methode.[6] Kurz nach seiner Berufung begann er die Arbeit an einer zweibändigen Stadtgeschichte, für die er als Herausgeber renommierte Historiker gewann und die nach seinem Tod erschien. Er förderte das Kulturangebot der Stadt unter anderem mit der Memminger Meile, einer wiederkehrend organisierten Kulturwoche.[2]

Jahn veröffentlichte vor allem zur Landesgeschichte Schwabens und schrieb an Bosls bayerischer Biographie mit. Er habilitierte sich 1992 mit einer im Jahr zuvor erschienenen verfassungshistorischen Schrift über das bairische Herzogtum der Agilolfinger und hielt seine Antrittsvorlesung an der Universität Wien, zu der er für Memmingen enge Beziehungen aufbaute. Er starb nach schwerer Krankheit 42-jährig 1993.[4][2]

Schriften

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Monographien und Aufsätze

Herausgeberschaften

Literatur

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Belege

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  1. Zeitschrift des historischen Vereins für Schwaben. Band 87, 1995, S. 285.
  2. a b c Nachruf Dr. Joachim Jahn. In: Bayernspiegel. Zeitschrift der Bayerischen Einigung und Bayerischen Volksstiftung. ISSN 2366-4789, Heft 3, 1995, S. 9.
  3. Jahn, Joachim. In: Library of Congress Authority File.
  4. a b Reinhard Baumann, Paul Hoser (Hrsg.): Die Revolution von 1918/19 in der Provinz (= Forum Suevicum. Beiträge zur Geschichte Ostschwabens und der benachbarten Regionen. Band 1). UVK, Konstanz 1996, S. 3.
  5. Memminger Forum für schwäbische Regionalgeschichte. Website.
  6. Siehe Klaus Grafs Rezension zum Sammelband Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und Bayern 1989.
Personendaten
NAME Jahn, Joachim
KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und Leiter des Kulturamtes der Stadt Memmingen
GEBURTSDATUM 1951
STERBEDATUM 23. April 1993