Heinrich Karl Gottfried Joachim von Oppen-Dannenwalde (* 3. April 1879 in Breslau; † 27. April 1948 in Hamburg)[1][2] war ein deutscher Rittergutsbesitzer und Landwirtschaftsfunktionär aus dem Adelsgeschlecht von Oppen.

Leben

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Herkunft

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Seine Eltern waren der Generalleutnant Karl von Oppen (* 2. April 1824; † 9. Mai 1895) und dessen zweite Ehefrau Gräfin Gabriele Marie von Itzenplitz (* 18. Juli 1839; † 21. September 1901).

Werdegang

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Schloss Buskow

Joachim von Oppen erlangte 1896 an der Ritterakademie Brandenburg das Abitur.[3] Er studierte an den Universitäten Göttingen und Berlin Rechtswissenschaften. 1897 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Göttingen.[2] Nachdem er 1900 das Referendarexamen abgelegt hatte, schlug er die Verwaltungslaufbahn ein. 1905 wurde er Regierungsassessor im Polizeipräsidium Danzig und in der Folge Regierungsassessor beim Landratsamt Niederbarnim sowie Hilfsarbeiter im Preußischen Kultusministerium. 1908 trat er aus dem Staatsdienst aus und übernahm die Bewirtschaftung des Rittergutes Dannenwalde in Gumtow. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Kavallerie-Leutnant teil. 1921 wurde er Präsident der Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg und für Berlin. Er war stellvertretender Vorsitzender der Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer und Mitglied des Deutschen Landwirtschaftsrates. Ab 1929[4] war Oppen Mitbesitzer vom 624 ha großen Gut Buskow. Am 19. November 1932 gehörte er zu den Unterzeichnern einer Eingabe von Persönlichkeiten aus Industrie, Bankwesen und Landwirtschaft an Reichspräsident Hindenburg für die Berufung Adolf Hitlers zum Kanzler.[5] 1939 trat Kammerjunker von Oppen weisungsgemäß wegen der nicht gewünschten Doppelmitgliedschaft von NSDAP und Johanniterorden aus letzterem nach fast vierzig Jahren wieder aus.[6]

Der Familie gingen im Herbst 1945 infolge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone die Güter Buskow und Dannenwalde verloren.[7] Dannenwalde gehörte ihm gemeinsam mit seiner Ehefrau. Das Gut hatte bei der letzten amtlichen Erfassung durch die standardisierten Landwirtschaftlichen Adressbücher vor der großen Wirtschaftskrise einen Umfang von 1801 ha und wurde durch einen Gutsinspektor sowie einen Rendanten geführt.

Familie

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Oppen heiratete am 16. Oktober 1908 Anna Eva Emilie Hedwig von Rohr (* 12. Dezember 1883 Dannenwalde; † 4. August 1951 Reinbek),[8] Herrin auf Dannenwalde und Bärensprung. Das Paar hatte mehrere Kinder, darunter:

Auszeichnungen

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Schriften

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A (Uradel) 1977, Band XIV, S. 471, Band 66 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1977, S. 366. ISBN 3-7980-0766-7.
  2. a b Kösener Corps-Listen 1930. Eine Zusammenstellung der Mitglieder der bestehenden und der anch dem Jahre 1867 suspendierten Corps mit Angabe von Jahrgang, Chragen und Personalien. Hrsg. Otto Gerlach. Im Verlag der Deutschen Corpszeitung, Frankfurt am Main 1930, 45, 479.
  3. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 - 1913. In: Verein der ehem. Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Alumnatsverzeichnis. Band I, Zögling: Joachim von Oppen-RA-No.: 1561. Selbstverlag. Druck P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 358 f. (staatsbibliothek-berlin.de).
  4. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Brandenburg. 1929. Verzeichnis der Rittergüter, Güter und Höfe über 20 ha. Nach amtlichen Angaben. In: Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe: Niekammer`s Güter-Adressbücher, VII. 4. Auflage. Verlag Niekammer Adressbüchern GmbH, Leipzig 1929, S. 97 (martin-opitz-bibliothek.de).
  5. Eingabe Hindenburg auf www.ns-archiv.de
  6. Theodor Graf von Baudissin, Sekretär des Johanniterordens: Johanniter = Ordensblatt. In: Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem (Hrsg.): Mitteilungsblatt für die Mitglieder des Johanniterordens. 80. Jahrgang Auflage. 149. Nachweisung (Übersicht der ausscheidenden Mitglieder), Nr. 4. Eigenverlag (vormals C. Herrlich), Berlin 19. April 1939, S. 24 (kit.edu).
  7. Chronik Schloss Buskow
  8. Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser A (Uradel) 1962. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen/Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band VI, Nr. 29. C. A Starke, Limburg an der Lahn 1962, S. 288 f. (d-nb.info).
  9. Siegfried von Boehn, Wolfgang von Loebell, Karl von Oppen, Otto Graf Lambsdorff: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. Teil: 2. Fortsetzung und Ergänzung., 1914 - 1945. Mit einer Gedenktafel der Opfer des 2. Weltkrieges. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Band III der Zöglingsverzeichnisse. Otto Albrecht von Oppen-Zögling-RA-Nr.: 2037. Selbstverlag, Druck Gerhard Heinrigs, Köln, Brandenburg/Havel 1971, S. 149 f. (d-nb.info).
  10. Dietrich von Oppen: Lebensskizzen aus der Familie von Oppen vornehmlich im 20. Jahrhundert. Ein zeitgeschichtliches Lesebuch. In: Familienverband von Oppen (Hrsg.): Chronik/Genealogie. Eigenverlag, Bad Homburg, Freiburg im Breisgau 1985, S. 415–428 (d-nb.info [abgerufen am 9. August 2021]).
  11. Elisabeth von Falkenhausen – hendrik Bäßler verlag · Berlin. In: baesslerverlag.de. Abgerufen am 25. Mai 2017.
Personendaten
NAME Oppen, Joachim von
ALTERNATIVNAMEN Oppen-Dannenwalde, Heinrich Karl Gottfried Joachim von (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Rittergutsbesitzer und Landwirtschaftsfunktionär
GEBURTSDATUM 3. April 1879
GEBURTSORT Breslau
STERBEDATUM 27. April 1948
STERBEORT Hamburg