John Lithgow (2008)

John Arthur Lithgow (* 19. Oktober 1945 in Rochester, New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Autor und Musiker.

Für sein Schaffen wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter zwei Golden Globes, sechs Emmys, drei Screen Actors Guild Awards und zwei Tony Awards. Lithgow war zweimal für den Oscar nominiert.

Leben

John Lithgow wurde 1945 als eines von vier Kindern der Schauspielerin Sarah Jane Lithgow (geborene Price; 1917–2012) und des Theaterregisseurs und Produzenten Arthur Lithgow (1915–2004) in Rochester geboren.[1][2] 1961 zog die Familie nach Princeton, wo der Vater Theaterdirektor wurde. John Lithgow studierte an der Harvard-Universität und an der London Academy of Music and Dramatic Art.

1972 gab Lithgow sein Schauspieldebüt im Spielfilm Heißer Stoff für Boston. In den folgenden Jahren spielte er vorwiegend am Theater und trat am Broadway und Off-Broadway auf. Seine Rolle im Stück The Changing Room wurde 1973 mit einem Tony Award als Bester Nebendarsteller und einem Drama Desk Award für die Beste Schauspielleistung ausgezeichnet.

Seine Nebenrollen in der John-Irving-Verfilmung Garp und wie er die Welt sah (1982) und dem Drama Zeit der Zärtlichkeit (1983) brachten ihm jeweils eine Nominierung für den Oscar ein. Es folgten zahlreiche Rollen in Filmen wie 2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen (1984), Footloose (1984), Bigfoot und die Hendersons (1987), Memphis Belle (1990) und Die Akte (1993). Seine übertriebene Darstellung als Sylvester Stallones exzentrischer Gegenspieler Eric Qualen im Actionfilm Cliffhanger – Nur die Starken überleben (1993) wurde zwar von Kritikern wie Roger Ebert gelobt[3], brachte ihm jedoch gleichzeitig eine Nominierung für die Goldene Himbeere als schlechtester Nebendarsteller ein. Kritisiert wurde vor allem sein Versuch, einen britischen Akzent zu imitieren.

Die Rolle des Dick Solomon in der Fernsehserie Hinterm Mond gleich links brachte Lithgow in den Jahren 1996 bis 2001 sechs Nominierungen für den Emmy Award ein, den er 1996, 1997 und 1999 auch gewann. 1997 wurde er für die gleiche Rolle auch mit einem Golden Globe ausgezeichnet.

In der von Peter Yates inszenierten Fernsehfassung von Don Quichotte aus dem Jahr 2000 gab Lithgow die Titelfigur. Im Animationsfilm Shrek – Der tollkühne Held (2001) lieh er der Figur des Lord Farquaard seine Stimme. Danach übernahm er Rollen in Nix wie raus aus Orange County (2002), The Life and Death of Peter Sellers (2004), in dem er Blake Edwards darstellte, sowie in Kinsey – Die Wahrheit über Sex (2004).

2009 war er in der vierten Staffel der Fernsehserie Dexter als serienmordender „Trinity Killer“ zu sehen. Diese Darstellung brachte ihm 2010 einen weiteren Emmy und einen weiteren Golden Globe ein. Ebenfalls 2010 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Es folgten profilierte Nebenrollen in Filmen wie Planet der Affen: Prevolution (2011), Immer Ärger mit 40 (2012), Interstellar (2014) und The Accountant (2016). Von 2011 bis 2014 trat Lithgow außerdem gelegentlich in der Comedyserie How I Met Your Mother als Barney Stinsons Vater Jerry auf.

Für seine Rolle als Winston Churchill in der Fernsehserie The Crown wurde er bei den Screen Actors Guild Awards 2017 als Bester Darsteller in einer Fernsehserie – Drama ausgezeichnet und gewann bei der Primetime-Emmy-Verleihung 2017 den Preis als Bester Nebendarsteller in einer Dramaserie. In Jay Roachs Filmdrama Bombshell – Das Ende des Schweigens (2019) übernahm Lithgow die Rolle des ehemaligen Fox-News-Leiters Roger Ailes.

Neben seiner Arbeit als Schauspieler veröffentlichte Lithgow zahlreiche Bücher, darunter mehrere Kinderbücher wie The Remarkable Farkle McBride, Marsupial Sue, Micawber, I'm a Manatee, Carnival of the Animals, Marsupial Sue presents The Runaway Pancake und The Tale of Mahalia Mouse. 1999 veröffentlichte er mit Singin' in the Bathtub sein erstes Album mit Kinderliedern. 2002 folgte das zweite Album Farkle and Friends, das als Begleitmusik zum Kinderbuch The Remarkable Farkle McBride angelegt war. 2006 erschien auf dem Label Razor & Tie Lithgows drittes Kinderlieder-Album The Sunny Side of the Street.

Seit 2019 ist Lithgow Mitglied der American Philosophical Society.

Lithgow war von 1966 bis 1980 mit der Lehrerin Jean Taynton verheiratet.[4] Aus der Ehe ging der Sohn Ian Lithgow (* 1972) hervor, der ebenfalls als Schauspieler tätig ist. In zweiter Ehe ist Lithgow seit 1981 mit der Geschichtsprofessorin Mary Yeager verheiratet. Aus dieser Ehe gingen ein weiterer Sohn und eine Tochter hervor.

Filmografie (Auswahl)

Theatrografie (Auswahl)

Schauspieler

Regie

Schriften (Auswahl)

Diskografie (Auswahl)

Alben

Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)

John Lithgow bei der Primetime-Emmy-Verleihung 1998

Einzelnachweise

  1. Sarah Lithgow Obituary. In: Ithaca Journal, 17. März 2012.
  2. Christopher Lehmann-Haupt: Arthur Lithgow, 88, Stage Actor Who Led Regional Companies. In: nytimes.com vom 25. März 2004.
  3. Roger Ebert: Cliffhanger. In: rogerebert.com vom 28. Mai 1993.
  4. Hermione Hoby: John Lithgow: 'I just can't say no'. In: telegraph.co.uk vom 19. Februar 2015.