Josef Sudbrack (* 8. Januar 1925 in Trier; † 15. Juli 2010 in Köln[1]) war ein deutscher römisch-katholischer Theologe, Mitglied des Jesuitenordens und einer der wichtigsten Mystikforscher unserer Zeit. Eines der zentralen Anliegen Josef Sudbracks war es, die christliche Mystik in einen Dialog zu bringen mit dem christentumsübergreifenden Phänomen der Mystik.

Leben

Josef Sudbrack wuchs als drittes von fünf Kindern in Trier auf. Seine Eltern hatten dort eine Bäckerei.[2] Als Soldat im Zweiten Weltkrieg wurde Sudbrack schwer verwundet und war seitdem gehbehindert. Seine Liebe zum Schwimmen half ihm bis ins hohe Alter hinein, diese schwere Lebensbeeinträchtigung zu bestehen. Im Jahr 1945 trat er in die Gesellschaft Jesu (Jesuitenorden) ein. Nach seinem Ordensstudium (Philosophie und Theologie in Pullach und Frankfurt am Main) promovierte er 1963 in Bonn mit einer Arbeit über Johannes von Kastl und wurde 1973 in Innsbruck habilitiert. Dort war er Dozent für Geistliche Theologie, später auch für ein Jahr Visiting Professor an der Harvard-University Boston.

1979 übernahm er (bis 1986) die Schriftleitung von Geist und Leben, einer Zeitschrift für Theologie und Spiritualität. Gemeinsam mit dem evangelischen Mystikkenner Wolfgang Böhme gründete er 1987 die Gesellschaft der Freunde christlicher Mystik, einen Verein, der die reiche Tradition der christlichen Mystik einer größeren Öffentlichkeit bekannt machen will. Sudbrack übte sich bei Karlfried Graf Dürckheim, der die Zen-Meditation im deutschen Sprachraum gefördert hat, im Zazen. Ihm widerfuhr dabei, wie er sagte, eine tiefe All-Einheits-Erfahrung.

Zusammen mit Reinhart Hummel gab er die im Matthias-Grünewald-Verlag und im Quell Verlag erscheinende Buchreihe Unterscheidung heraus.

Josef Sudbrack lebte während seiner letzten Lebensjahre in Köln-Mülheim, wo er am 15. Juli 2010 85-jährig starb.

Schriften

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Nachruf P.J. Sudbrack
  2. Diese blieb im Familienbesitz und wurde 2012 geschlossen (Ehemalige Bäckerei Sudbrack).