Die k.u.k. Husaren (in der ungarischen Landwehr: k.u. Husaren) waren neben den Dragonern und Ulanen eine der Truppengattungen der Kavallerie der Gemeinsamen Armee und der k.u. Landwehr in der Zeit von 1867 bis 1918.
In der k.k. Landwehr gab es keine Husaren.
Die österreichische Monarchie musste, geschwächt durch den verlorenen Krieg von 1866 gegen Preußen, Ungarn mit dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich vom 15. März 1867 praktisch die Autonomie gewähren. Deswegen wurde in der ungarischen Reichshälfte unverzüglich begonnen, eine eigene Armee aufzustellen, die den Namen königlich ungarische Landwehr („Magyar Királyi Honvédség“) erhielt. Die Kavallerie der ungarischen Landwehr bestand aus den Landwehr-Husaren.
Daraufhin begann auch die österreichische Reichshälfte eine Landwehr zu errichten, die als k.k. Landwehr bezeichnet wurde und deren Kavalleriekomponente aus Ulanen bestand. Neben den beiden Landwehren existierte noch die Gemeinsame Armee. So gab es in Österreich-Ungarn praktisch drei Armeen gleichzeitig nebeneinander.
Die gemeinsame Armee verfügte über 16 Husarenregimenter, die k.u. Landwehr über zehn Husarenregimenter. Traditionsgemäß rekrutierten sich die Husaren vorwiegend aus dem ungarischen Königreich, zu dem auch Teile des heutigen Serbien, Rumänien mit Siebenbürgen und Banat, Kroatien und der Slowakei (sog. Oberungarn) gehörten. Die Regimenter waren, mit wenigen Ausnahmen, alle dort stationiert.
Die k.u.k. Kavallerie-Regimenter bestanden aus je zwei Divisionen (Bataillonen) mit je drei Eskadronen.
Die k.u.k. und die k.u. Husaren waren vom Grundsatz her gleich adjustiert.
Regiment | Attila | Oliven | Tschakoüberzug |
---|---|---|---|
8 | dunkelblau | gelb | krapprot |
3 | dunkelblau | gelb | weiß |
1 | dunkelblau | gelb | dunkelblau |
15 | dunkelblau | gelb | aschgrau |
5 | dunkelblau | weiß | krapprot |
9 | dunkelblau | weiß | weiß |
13 | dunkelblau | weiß | dunkelblau |
11 | dunkelblau | weiß | aschgrau |
14 | lichtblau | gelb | krapprot |
2 | lichtblau | gelb | weiß |
10 | lichtblau | gelb | lichtblau |
6 | lichtblau | gelb | aschgrau |
4 | lichtblau | weiß | krapprot |
12 | lichtblau | weiß | weiß |
7 | lichtblau | weiß | lichtblau |
16 | lichtblau | weiß | aschgrau |
Die k.u. Landwehr Husaren trugen alle die dunkelblaue Attila. Untereinander waren sie nur an der Nummer am Tschako zu unterscheiden. Im Gegensatz zu den k.u.k. Husaren war hier die Verschnürung von roter Farbe und einfacher ausgestaltet, (die Brustverschnürung ohne Schlingen an den Enden – sog. gerade Formgebung) der Rosshaarbusch war weiß.
Das österreichische (später österreichisch-ungarische) Kavallerie-Regiment bestand zunächst aus vier, später aus drei Divisionen.
Eine Division beinhaltete in einem Kavallerie-Regiment drei Eskadronen. Die drei Divisionen (Bataillone) des Regiments wurden (theoretisch) jeweils vom Oberst, dem Oberstleutnant und dem Major geführt. Daher rührt auch die jeweilige Bezeichnung. (Die frühere 4. Division wurde als 2. Majors-Division bezeichnet.) 1860-67 wurden die Kavallerie-Regimenter nochmals auf nunmehr zwei Divisionen reduziert.
Bis zum Jahre 1798 wurden die Regimenter nach ihren jeweiligen Inhabern (die nicht auch die Kommandanten sein mussten) genannt. Eine verbindliche Regelung der Schreibweise existierte nicht. (z. B. Regiment Graf Serbelloni – oder Regiment Serbelloni.) Nach 1798 galt vorrangig die nummerierte Bezeichnung, die unter Umständen mit dem Namen des Inhabers verbunden werden konnte. Bedingt durch diese ständige Umbenennung sind die Regimentsgeschichten der österreichisch-ungarischen Kavallerie nur sehr schwer zu verfolgen. Hinzu kommt die ständige und dem Anschein nach willkürliche, zu Teil mehrfache Umklassifizierung der Verbände. (Zum Beispiel: K.u.k. Dragonerregiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14)
Im Jahre 1915 wurden alle Ehrennamen ersatzlos gestrichen. Die Einheiten wurden von da ab nur noch mit ihren Nummern bezeichnet (beispielsweise „Husarenregiment Nr. 1“) Dies ließ sich in der Praxis jedoch nicht durchsetzen, einerseits weil sich niemand daran hielt, andererseits weil die sehr sparsame k.u.k. Militärverwaltung angeordnet hatte, zunächst alle noch vorhandenen Formulare und Stempel aufzubrauchen![1]
Im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum sind vielerlei verschiedene Uniformen und Waffen der Husaren aus einem Zeitraum von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 ausgestellt.[2]