Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1974) | ||
Koordinaten: | 51° 45′ N, 8° 2′ O | |
Bestandszeitraum: | 1816–1974 | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Münster | |
Landschaftsverband: | Westfalen-Lippe | |
Verwaltungssitz: | Beckum | |
Fläche: | 599,61 km2 | |
Einwohner: | 174.800 (31. Dez. 1973) | |
Bevölkerungsdichte: | 292 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | BE | |
Kreisschlüssel: | 05 5 32 | |
Kreisgliederung: | 13 Gemeinden | |
Lage des Kreises Beckum in Nordrhein-Westfalen | ||
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Der Kreis Beckum war ein von 1816 bis 1974 bestehender Kreis im Regierungsbezirk Münster. Mit jenem gehörte er zunächst zur preußischen Provinz Westfalen und seit 1946 zu Nordrhein-Westfalen. Von 1953 bis 1969 lautete seine Bezeichnung Landkreis Beckum. Kreisstadt war Beckum.
Der Kreis lag im südöstlichen Münsterland und wurde im Süden von der Lippe begrenzt. Außer Beckum fanden sich hier die Städte Ahlen, Oelde, Sendenhorst und Heessen.
Der Kreis Beckum grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Warendorf, Wiedenbrück, Lippstadt, Soest und Unna, an die kreisfreie Stadt Hamm sowie an die Kreise Lüdinghausen und Münster.
Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803 führte zur Auflösung des Hochstifts Münster. Der östliche Teil des Münsterlandes fiel an das Königreich Preußen und bildete fortan das Fürstentum Münster. Das Fürstentum wurde am 1. Januar 1804 durch eine preußische Verfügung in vier Kreise eingeteilt. Neben den Kreisen Lüdinghausen, Münster und Warendorf wurde der Kreis Beckum eingerichtet. Zu ihm gehörten anfänglich die Städte Ahlen, Beckum, Drensteinfurt, Oelde und Stromberg sowie die Kirchspiele Altahlen, Beckum, Diestedde, Dolberg, Drensteinfurt, Enniger, Ennigerloh, Herzfeld, Liesborn, Lippborg, Lütke Uentrup, Neuahlen, Oelde, Ostenfelde, Stromberg, Sünninghausen, Vellern, Vorhelm, Wadersloh und Westkirchen.[1][2] Erster Landrat des Kreises Beckum wurde Wilhelm Christian Franz von Nagel. Nach seinem Tod im Jahre 1805 folgte ihm Clemens von Oer nach.[3]
Bei einer Neugliederung der Kreise im Erbfürstentum Münster wurde der Kreis Beckum am 1. Juni 1806 um die Kirchspiele Bockum, Heessen, Hövel und Walstedde aus dem aufgelösten Kreis Lüdinghausen erweitert.[4] Noch im selben Jahr wurde das Münsterland von Napoleon besetzt. 1808 wurde das Gebiet des Erbfürstentums Münster dem Großherzogtum Berg zugeordnet, das eine völlig neue Verwaltungsstruktur nach französischem Vorbild schuf. Die Franzosenzeit dauerte im Münsterland bis zum Einmarsch preußischer Truppen im Herbst 1813.
Durch die Bestimmungen des Wiener Kongresses fiel das Münsterland 1815 endgültig an Preußen und wurde Teil der neuen Provinz Westfalen. Im Rahmen der Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Münster wurde zum 10. August 1816 wieder ein Kreis Beckum gebildet. Nach seiner Gründung war der Kreis bis 1843 in die sechs Bürgermeistereien Ahlen, Beckum, Liesborn, Oelde, Vorhelm und Sendenhorst eingeteilt.[5] Mit der Einführung der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westphalen wurden in den Jahren 1843 und 1844 die Bürgermeistereien in Ämter überführt.[6] Das Amt Sendenhorst, bestehend aus der Stadt Sendenhorst und der Gemeinde Kirchspiel Sendenhorst, hatte nur kurzzeitig Bestand und wurde 1851 wieder aufgelöst. Die Stadt Sendenhorst war seitdem amtsfrei und die Gemeinde Kirchspiel Sendenhorst kam zum Amt Vorhelm.[7] Der Kreis war danach zunächst in drei amtsfreie Städte sowie sechs Ämter mit 20 amtsangehörigen Städten und Gemeinden gegliedert:[8][9]
Amt | Gemeinden |
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amtsfrei | Ahlen, Beckum und Sendenhorst |
Ahlen | Altahlen, Dolberg, Heessen und Neuahlen |
Beckum | Kirchspiel Beckum, Lippborg, Lütke Uentrup, Sünninghausen und Vellern |
Liesborn | Herzfeld und Liesborn |
Oelde | Ennigerloh, Oelde (Stadt), Kirchspiel Oelde und Stromberg |
Vorhelm | Enniger, Kirchspiel Sendenhorst und Vorhelm |
Wadersloh | Diestedde und Wadersloh |
In der Folgezeit kam es mehrfach zu Änderungen der Verwaltungsstruktur:
Der Kreis Beckum besaß von 1955 bis 1967 die folgende Verwaltungsstruktur:
Amt | Gemeinden |
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amtsfrei | Ahlen, Beckum, Ennigerloh, Heessen und Neubeckum |
Ahlen | Altahlen, Dolberg und Neuahlen |
Beckum | Kirchspiel Beckum, Lippborg, Sünninghausen und Vellern |
Liesborn-Wadersloh | Benteler, Diestedde, Herzfeld, Liesborn und Wadersloh |
Oelde | Ennigerloh, Oelde (Stadt), Kirchspiel Oelde und Stromberg |
Sendenhorst | Kirchspiel Sendenhorst und Sendenhorst (Stadt) |
Vorhelm | Enniger und Vorhelm |
1968 begann eine Reihe von Gebietsreformen, die den Kreis Beckum betrafen. Zunächst wurde zum 1. Januar 1968 die Gemeinde Kirchspiel Sendenhorst in die Stadt Sendenhorst eingemeindet.[17] Das Amt Vorhelm wurde aufgelöst. Seine Gemeinden Enniger und Vorhelm kamen zum Amt Sendenhorst.[18]
Durch das Soest/Beckum-Gesetz und das Ahlen-Gesetz wurden am 1. Juli 1969 Altahlen, Dolberg und Neuahlen in die Stadt Ahlen eingemeindet, Vellern und Kirchspiel Beckum in die Stadt Beckum eingemeindet sowie Lippborg und Herzfeld an die neue Gemeinde Lippetal im Kreis Soest abgegeben. Die Ämter Ahlen und Beckum wurden aufgelöst.
Am 1. Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis der Kreis Beckum.[19]
Am 1. Januar 1970 wurden die Gemeinden Kirchspiel Oelde und Sünninghausen zusammen mit der Gemeinde Lette aus dem Kreis Wiedenbrück in die Stadt Oelde eingemeindet. Gleichzeitig wurde die Gemeinde Benteler in die Gemeinde Langenberg des Kreises Wiedenbrück eingemeindet. Der Kreis Beckum besaß seitdem bis zu seiner Auflösung die folgende Verwaltungsstruktur:
Amt | Gemeinden |
---|---|
amtsfrei | Ahlen, Beckum, Ennigerloh, Heessen und Neubeckum |
Liesborn-Wadersloh | Diestedde, Liesborn und Wadersloh |
Oelde | Oelde und Stromberg |
Sendenhorst | Enniger, Sendenhorst und Vorhelm |
Am 1. Januar 1975 kam es im Rahmen des Münster/Hamm-Gesetzes zur Auflösung des Kreise Beckum und zur abschließenden Neugliederung des westlichen Münsterlandes:
1967 wurde in den Räumen der früheren Abtei Liesborn das Kreisarchiv eingerichtet. Daraus ging 1975 das Kreisarchiv Warendorf hervor. Es bewahrt die historischen Unterlagen des Kreises Beckum.
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1819 | 30.619 | [20] |
1832 | 32.566 | [5] |
1858 | 37.988 | [21] |
1871 | 39.018 | [22] |
1880 | 42.241 | [22] |
1890 | 45.248 | [23] |
1900 | 52.590 | [23] |
1910 | 63.800 | [23] |
1925 | 88.185 | [23] |
1939 | 96.170 | [23] |
1950 | 135.785 | [23] |
1960 | 151.800 | [23] |
1970 | 165.600 | [24] |
1973 | 174.800 | [25] |
In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.[26]
Stimmenanteile der Parteien in Prozent
Jahr | CDU | SPD | FDP | BHE | DZP | KPD |
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1946 | 56,2 | 29,5 | 7,5 | 6,6 | ||
1948 | 42,6 | 34,2 | 1,3 | 16,4 | 5,5 | |
1952 | 44,8 | 29,5 | 5,5 | 8,5 | 8,9 | 2,8 |
1956 | 47,3 | 34,5 | 6,2 | 4,9 | 7,1 | |
1961 | 51,8 | 34,0 | 5,7 | 4,3 | 4,2 | |
1964 | 55,2 | 37,8 | 5,9 | |||
1969 | 57,6 | 38,7 | 3,7 |
(Quelle:[27])
Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen BE zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1974 ausgegeben. Seit dem 22. April 2014 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung im Kreis Warendorf erhältlich.