Basisdaten[1]
Bezirk der DDR Gera
Kreisstadt Saalfeld
Fläche 337 km² (1989)
Einwohner 58.505 (1989)
Bevölkerungsdichte 174 Einwohner/km² (1989)
Kfz-Kennzeichen N (1953–1990)
NN, NO (1974–1990)
SLF (1991–1994)
Kreis Saalfeld im Bezirk Gera
Der Kreis Saalfeld im Bezirk Gera

Der Kreis Saalfeld war ein Landkreis im Bezirk Gera. Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Saalfeld in Thüringen fort. Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Saalfeld.

Geographie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Saalfeld lag an der innerdeutschen Grenze im Thüringer Schiefergebirge und wurde von der Saale durchflossen.

Wichtigste Orte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bedeutendsten Orte neben der Kreisstadt Saalfeld waren die Stadt Leutenberg sowie die Gemeinden Drognitz, Goßwitz, Kamsdorf, Kaulsdorf, Probstzella und Unterwellenborn.

Nachbarkreise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Saalfeld grenzte im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die (Land-)Kreise Rudolstadt, Pößneck, Lobenstein, Kronach und Neuhaus.

Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfangreichen Verwaltungsreform, bei der unter anderem die Länder der DDR ihre Bedeutung verloren und neue Bezirke eingerichtet wurden. Der damalige Landkreis Saalfeld gab Gemeinden an die Kreise Lobenstein und Pößneck ab. Aus dem verbleibenden Kreisgebiet wurde der Kreis Saalfeld mit Sitz in Saalfeld gebildet. Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Gera zugeordnet.[2]

Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Saalfeld umbenannt.[3] Anlässlich der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Landkreis Saalfeld im Oktober 1990 dem wiedergegründeten Land Thüringen zugesprochen. Bei der Kreisreform in Thüringen ging er am 1. Juli 1994 im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt auf.[2]

Wappen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wappen des Kreises Saalfeld
Wappen des Kreises Saalfeld
Blasonierung: „In Siber drei grüne Nadelbäume, im Schildfuß ein silberner Wellenbalken.“
Wappenbegründung: Das Landkreiswappen wurde am 13. März 1948 offiziell genehmigt und bis 1952 verwendet. Am 22. Juni 1992 wurde es erneut eingeführt und behielt bis zur Verwaltungsreform und der Auflösung des Landkreises Gültigkeit.

Landrat

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kreis Saalfeld[1]
Jahr 1960 1971 1981 1989
Einwohner 59.026 61.792 59.816 58.505

Gemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Kreis Saalfeld gehörten seit 1952 die folgenden Gemeinden:

Wirtschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtige Betriebe waren unter anderem:

Verkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den überregionalen Straßenverkehr wurde das Kreisgebiet durch die F 85 von Probstzella über Saalfeld nach Weimar, die F 90 von Saalfeld nach Hirschberg und die F 281 von Eisfeld über Sonneberg nach Triptis erschlossen.

Dem Eisenbahnverkehr dienten die Strecken Großheringen–Saalfeld, Arnstadt–Saalfeld und Leipzig–Probstzella.

Kfz-Kennzeichen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren NN und NO begannen, zugewiesen.[4] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war NZ 68-01 bis NZ 75-00.[5]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen SLF.

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Kreis Saalfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Oktober 2009.
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  3. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
  4. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 302.
  5. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 514.