Leonid Andrussow 1933
Andrussows Unterschrift in einem Bericht vom 25. April 1931 zur Herstellung von HCN
Leonid Andrussow im Jahr 1977

Leonid Andrussow (* 28. November 1896 in Riga; † 15. Dezember 1988 bei Paris) war ein deutscher Chemieingenieur. Er entwickelte das nach ihm benannte Verfahren zur Herstellung von Blausäure durch Oxidation von Ammoniak und Methan.

Leben

Leonid Andrussow wurde in Riga, der Hauptstadt des russischen Gouvernements Livland, geboren. Sein Vater Woldemar war Rechtsanwalt, seine Mutter hieß Caroline Ulmann, sie hatten 9 Kinder. Der Name „Andrussow“ ist wahrscheinlich die russifizierte Form des schwedischen Namens „Anderson“. Er schloss das Studium in Chemieingenieurwesen an der Universität in Riga ab. In den Zeiten der russischen Revolution kämpfte er gegen die Kommunisten. Nach seiner Gefangennahme wurde er in ein Tscheka-Gefängnis in Moskau eingeliefert. Wahrscheinlich durch Verwandte in Deutschland gelang die Freilassung. Er ging nach Berlin-Charlottenburg und promovierte an der Technischen Hochschule Charlottenburg 1925 bei Walther Nernst im Fach Chemie. 1927 begann er seine praktische Tätigkeit im Ammoniaklabor der BASF, damals I.G. Farben, in Ludwigshafen-Oppau und lebte in Mannheim. Ab 1946 lebte er in Grenoble, später in Paris. Er arbeitete auch bei der Firma Zimmer in Frankfurt am Main. Von 1975 bis 1981 wohnte er in Mannheim-Feudenheim, zog aber dann wieder nach Paris, in dessen Nähe er im Alter von 92 Jahren starb.

Werk

Patente